Empowerment und Powersharing als Rassismuskritik und Dekolonialitätsstrategie aus der People of Color-Perspektive

PARIS .- antiracist Demonstration on the Bastille Day -- concerning racial discriminations -- by les "Indigènes de la République".

 

von Andrea Meza Torres & Halil Can

Als geistiges Produkt und Übel der europäischen Moderne und des Kolonialismus ist Rassismus eine machtvolle soziale Zuschreibungs- und Ausgrenzungspraxis. Auf Merkmals- und Eigenschaftsdifferenzen zurückgreifend konstruiert er hierarchisierend und wertend biologische bzw. kulturelle Differenzmuster und schafft somit auf nationaler wie auch globaler Ebene durch rassifizierende Ein- und Ausschlussprozesse alltäglich, institutionell und strukturell asymmetrische Macht- und Herrschaftsstrukturen.

In unserem Beitrag werden wir unser Hauptaugenmerk auf den Widerstand und die Befreiungskämpfe gegen Kolonialismus und Rassismus richten. Unsere Bezugsgröße wird in diesem Zusammenhang der historische Entstehungskontext und Verlauf des europäischen Rassismusprojekts sein, das grundlegend ist für den westlich-europäischen Kapitalismus in seiner kolonialen und imperialen Eroberungs-, Versklavungs- und Ausbeutungslogik und sich die Menschheit und die Erde zum Untertan machen wollte. Dabei werden wir am Beispiel von selbstbemächtigenden, widerständigen und emanzipatorischen Befreiungskämpfen den Versuch unternehmen, zwei politische Handlungsansätze der Befreiung – das Empowerment gegen Rassismus und Diskriminierung aus der People of Color-Perspektive und die Perspektive bzw. Option der Dekolonialität - theoretisch und praktisch zusammenzubringen und zusammenzudenken.

Individuell wie auch kollektiv gehört Rassismus für viele People of Color körperlich, seelisch wie geistig als eine der destruktivsten Gewalt- und Unterdrückungserfahrungen zum »normalen« Alltag in Deutschland. Diese Art der Unterdrückung und Verletzung der menschlichen Würde wird von den Betroffenen in subtiler wie auch offener Form in allen von der Mehrheitsgesellschaft dominierten gesellschaftlichen Zusammenhängen permanent erlebt. Von Weißen wird Rassismus jedoch zumeist als solcher erst gar nicht wahrgenommen oder einfach in Abrede gestellt, ignoriert, verharmlost, bagatellisiert und wenn überhaupt registriert, dann als marginale Erscheinung ausgemacht und als »Ausländerfeindlichkeit« oder »Rechtsextremismus« katalogisiert vom großen Ganzen abgespalten.

Historisch läßt sich Rassismus als ein ideologisches, weltumfassendes und imperiales Projekt, eine hierarchisierende soziale Konstruktion der Weiß-männlich-heterosexuell geprägten europäischen Aufklärung und Moderne bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgen, wobei seine kolonial-rassistischen Muster in neuem Gewand bis in die Gegenwart nach wie vor global wirken und omnipräsent und machtwirksam durch In- und Exklusionsprozesse das zwischenmenschliche Leben strukturieren und prägen.

Die People of Color-Empowerment-Perspektive

Empowerment: Bedeutung und Entstehungskontext

Abgeleitet aus dem angloamerikanischen Wort power - Stärke, Macht – bedeutet empowerment im Deutschen (Selbst-)Bemächtigung, (Selbst-)Stärkung.

»[Empowerment] beschreibt mutmachende Prozesse der Selbstbemächtigung, in denen Menschen in Situationen des Mangels, der Benachteiligung oder der gesellschaftlichen Ausgrenzung beginnen, ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen, in denen sie sich ihrer Fähigkeiten bewusst werden, eigene Kräfte entwickeln und ihre individuellen und kollektiven Ressourcen zu einer selbstbestimmten Lebensführung nutzen lernen.« (Herriger 2006:20).

Mit anderen Worten ist Empowerment ein praktisches, theoretisches und politisches Strategie- und Handlungskonzept, das davon ausgeht, dass die Ressourcen und Potenziale jedes einzelnen Menschen der Ausgangs- und Mittelpunkt für individuelle und gesellschaftliche Veränderungen sind.

Aus dieser Perspektive betrachtet, ist die Idee des Empowerments gar nicht so neu, sondern vielmehr als Teil individueller und kollektiver Selbstbemächtigungsprozesse in der sozialen und politischen Geschichte der Menschheit zu verstehen. Bedeutend ist allerdings, dass diese Idee in der Zeit der revolutionären sozialen Bewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg, und insbesondere vor dem Hintergrund der Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen in den kolonisierten Ländern (siehe etwa Fanon 1981; Freire 1977; Boal 1989), im Begriff Empowerment in den USA ihre kristallisierende Prägung und später grenzübergreifende Verbreitung erfuhr. Der Gebrauch des Empowerment-Begriffs in den USA reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück und fand zu dieser Zeit zunächst Verwendung in der psychosozialen Arbeit. Als politisch-praktisches wie theoretisches Konzept etablierte er sich jedoch erst durch die Schwarze Bürgerrechts- und die feministische Frauenbewegung der 1960er und dann durch die Selbsthilfe-Bewegung der 1970er Jahre (siehe hierzu: Solomon 1976; Rappaport u.a. 1984; Simon 1994; Herriger 2006).

Empowerment in Deutschland

Mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung fand das Empowerment-Konzept seit den 1990er Jahren schließlich auch Rezipient_innen im deutschsprachigen Raum, kam dort über vornehmlich wissenschaftliche Publikationen (Herriger 1991: 221-229; Stark 1991: 213-232; Keupp 1992: 244-250) zunächst jedoch nur in bestimmten akademischen Sparten und spezifischen Berufsfeldern (zum Beispiel in den Bereichen Sozialarbeit, Sozialpsychologie, Gesundheitswesen, Entwicklungshilfe, Gemeinwesenarbeit, Personalmanagement) sprachlich und konzeptionell zur Anwendung. Somit erfuhr der in den genannten sozialen Arbeitsbereichen bereits bestehende und sich ab den 1950er Jahren in der bundesdeutschen Gesellschaft verstärkt durchsetzende Selbsthilfe-Ansatz gegenüber dem paternalistischen Defizit-Ansatz der etablierten professionellen Versorgungssysteme eine wesentliche Bereicherung. Inzwischen hat sich der damit zusammenhängende Wirkungskreis sehr vergrößert. Entsprechend unterschiedlich und vielfältig fallen auch die konzeptionellen Auslegungen und praktischen Umsetzungen von Empowerment aus.

Empowerment aus der People of Color-Perspektive

Während in Schwarzen deutschen und feministischen Diskursen von Schwarzen Frauen und Frauen of Color in Deutschland, vor allem aber in der damit zusammenhängenden politischen Praxis, Empowerment als Strategie und Konzept seit Mitte der 1980er Jahre bekannt war und ein wesentliches Instrument politischer Selbstbestimmung darstellte (siehe zum Beispiel Oguntoye u.a. 1992; AntiDiskriminierungsBüro Köln/cyberNomads 2004), gehörte der Begriff im herrschenden deutschsprachigen Diskurs um Migration und Rassismus hingegen lange Zeit nicht zum gängigen Wortschatz.

Der ressourcenorientierte und machtkritische Ansatz des Empowerment-Konzepts bricht mit defizitorientierten, hierarchisierenden und entwertenden Ansätzen und Politiken. Vor diesem Hintergrund bildet er für People of Color ein wichtiges philosophisches, praktisches und politisches Instrument für die politische Selbstorganisierung, für die Entwicklung einer kollektiven Kultur des selbstbewussten Widerstands gegen Ungleichheit sowie rassistische und diskriminierende soziale Gewalt- und Unterdrückungsstrukturen als auch für Selbststärkung, Selbstbestimmung und Partizipation im Sinne individueller und gesellschaftspolitischer Veränderungen. Auf diesem Weg werden in erster Linie die gesellschaftsübergreifende Legitimierung und Etablierung der Praxis von »geschützten« Räumen von und für PoC sowie eine Macht- und Privilegien(Umver)teilung (Powersharing) seitens der privilegierten Mehrheitsgesell-schaft sowohl fundamentale Handlungsmaximen als auch richtungweisende Meilensteine sein.

Von Seiten der PoC wird es vor allem auch darum gehen, die Überwindung ihrer Ohnmacht und Unterdrückung und die Entwicklung von Empowerment- und Widerstandsstrategien über das Erinnern, Erzählen und Dokumentieren der ausgeblendeten, verdrängten und verschwiegenen PoC-Empowerment- und Widerstandsgschichte in Deutschland in geschützten Räumen bewusst und sichtbar zu machen. Das heißt, diese kollektiv zu erinnern, zu erzählen und zu dokumentieren (vgl. Can 2011a; über Rassismuskritik und Selbstbemächtigung (aus der PoC-Perspektive) siehe auch Steyerl / Gutiérrez Rodríguez 2003; AntiDiskriminierungsBüro Köln/cyberNomads 2004; Eggers / Kilomba / Piesche / Arndt 2005; Ha / Lauré al-Samarai/ Mysorekar 2007; Arndt / Ofuatey-Alazard 2011; Can 2008/2011b).

Geprägt und durchdrungen vom westlich-eurozentristisch-kolonialen Blick wird uns die Menschheitsgeschichte aus der dominanten Perspektive eines Weiß-christlich-männlich konstruierten Wissensarchivs »weiß« gemacht. Es ist eine machtvolle Narration, die mit Mitteln der Ausblendung, Fragmentierung, Selektion, Verfälschung, Auslöschung arbeitend, manipulativ ihre eigene Realität konstruiert und somit andere existierende Narrationen entmündigt, unterdrückt und beherrscht. So ist es nicht verwunderlich, dass in der Gedächtnis- und Erinnerungskultur über den westlich-europäischen Rassismus und Kolonialismus sowohl über die Erfahrungen, Geschichten, Erzählungen und Widerstandskämpfe der Kolonisierten und Rassifizierten mit ihren Kontinuitäten bis in die Gegenwart in den dominanten Narrationen, Diskursen und Wissensarchiven eine Art Amnesie vorherrscht als auch ein weitgehend selbstkritisches und selbstreflexives Bewusstsein darüber fehlt.

Genau an dieser Stelle möchten wir in unserem Beitrag die Bedeutung und damit den Fokus darauf richten, den Ansatz des politischen Empowerments, Widerstands und der Befreiung aus der People of Color-Perspektive mit der Decoloniality-Perspektive zu verknüpfen bzw. diese zusammenzudenken. Konkret heißt dies vor allem, entgegen dem dominanten westlich-eurozentrischen Mainstreamkanon, plurale und kreative Narrationsräume für eigene Geschichten, Erfahrungen, Wissensressourcen und Epistemologien zu schaffen. Dabei würde das Tandem von Empowerment und Decoloniality als theoretisch-philosophische wie auch praktisch-politische Denk- und Handlungsstrategie als Katalysator für befreiende Prozesse im Sinne von People of Color und Subalternen fungieren. Denn beide politischen Konzepte und Perspektiven sind ressourcen- und prozessorientiert und gehen von der Sichtweise der Veränderbarkeit von herrschenden Verhältnissen und der Handlungsfähigkeit des Subjekts aus, sich Fremdbemächtigungen durch resiliente Praxen der Selbstbemächtigung und Befreiung zu widersetzen.

Während beim Empowerment aus der People of Color-Perspektive der Fokus im Besonderen auf der individuellen und kollektiven Stärkung liegt, um alltäglichen und gesellschaftlichen Machtkonstellationen der Rassialisierung zu begegnen und diese zu überwinden, wird mit der Dekoloniality-Perspektive dieser Fokus durch die Dimensionen des Historischen und Epistemologischen wesentlich erweitert. Somit fügen sich zeitliche und räumliche, individuelle und gesellschaftliche, theoretische und praktische Dimensionen, sich ergänzend und erweiternd ineinander und eröffnen auf diesem Weg brachliegende Potenziale für reale Zukunftsentwürfe und Visionen einer anderen Gesellschaft, die nicht nur die Würde des Menschen allein, sondern mit ihr auch die Würde des Lebendigen und des allkosmischen Seins ins Zentrum ihres Denkens, Fühlens und Handelns setzt.

Bevor wir im Weiteren das Empowerment aus der People of Color-Perspektive am Beispiel von einzelnen Gruppen konkretisieren, soll nun zuvor im Besonderen der Blick auf die dekoloniale Perspektive gewendet und vertieft werden. Dieser Perspektivwechsel intendiert, bisher unsichtbar gemachte, verdrängte, plurale Narrationen und Wissensbestände von People of Color und anderen Subalternen stärker im Blick zu haben und zusammenzudenken und damit Lebens- und Welthorizonte zu erweitern und diese kreativ zu erneuern. Es ist eine Art der Umarmung der Zukunft aus dem Jetzt mit dem Blick zurück.

Die dekoloniale Perspektive

Die dekoloniale Perspektive stützt sich auf Aníbal Quijanos Begriff des Rassismus (Quijano 2007), der als eine Struktur zu verstehen ist, welche historisch im Kontext der Eroberung Amerikas verankert ist. So bildet der strukturelle Rassismus eine Verflechtung, welche epistemische und ökonomische Komponenten hat. 1492 setzte sich ein Prozess in Gang, in dem Eroberer als »superior« und Eroberte als »inferior« (und somit derer Körper und Kultur als »verwerfbar«) konstruiert wurden. Diese Inferiorisierung von Menschen in den Amerikas ( »Pueblos Originarios«) nach der sogenannten »Entdeckung« sowie von Muslim_innen und Jüdinnen und Juden auf der Iberischen Halbinsel verursachte eine bestimmte Form der Arbeitsteilung sowie den Zugang zu Rechten und zur Religionsausübung. Die Konversion zum Christentum war der einzige Weg, um das eigene Territorium und/oder das Leben zu erhalten. Auf der iberischen Halbinsel mussten Menschen mit muslimischem oder jüdischem Hintergrund dem Verdacht, nicht christlich zu sein oder unter der Maske des Christentumsandere Glaubensformen zu praktizieren, ständig entkommen. In den Amerikas galt das Gleiche für die Pueblos Originarios ( »indigenous peoples«).

An dieser Stelle soll ein großer Sprung gemacht und aus der Perspektive von Deutschland aus erzählt werden. Denn das Phänomen des Rassismus – das heißt die Geschichte von Eroberung, Konversion und Ausbeutung - hat sich im Laufe der Geschichte fortgesetzt. Zum Ersten haben sich rassistische Strukturen und Mechanismen im Kontext von sukzessiven imperialen Formationen wiederholt; darüber hinaus haben koloniale Machtbeziehungen jenseits der Abschaffung von imperialen, kolonialen Administrationen überlebt. Diese Kontinuität der Existenz von kolonialen Machtbeziehungen nennt Aníbal Quijano »coloniality«. Nachdem die Macht der spanischen und portugiesischen Imperien verfiel, wurde der Kolonialismus/Rassismus von Imperium zu Imperium tradiert und fortgesetzt. Bevölkerungsgruppen wurden systematisch rassiffiziert, versklavt und seelisch und/oder physisch vernichtet.

Holland betrieb den Sklavenhandel weiter (siehe »The Dutch Atlantic«, Nimako und Willemsen: 2011), während König Leopold von Belgien für den Genozid im Kongo-Gebiet verantwortlich war (Hochschild, 1998); Frankreich war im Sklavenhandel sowie in der Kolonisierung des Maghreb tätig; England und die USA waren nicht nur im Sklavenhandel tätig, sondern übten aktive Kolonisierungen und Ausbeutungen von »indigenous peoples« in den Amerikas, in Asien, im Pazifik und in Afrika (Großbritannien) sowie Nordmexiko (USA). Wenn auch als später Nachzügler stieg auch das Deutsche Reich als europäische Macht ins koloniale Herrschafts- und Ausbeutungssystem mit ein. So wurde 1884 auf der Berliner Konferenz die Aufteilung Afrikas unter den imperialen Mächten Europas besiegelt. Zudem steht die Geschichte Deutschlands nicht zuletzt für die Abgrenzung, Ausbeutung, Entwertung sowie seelische und physische Vernichtung von Jüdinnen und Juden und Roma und Sinti. Und, obwohl in Deutschland der Holocaust als eine Art historische Ausnahme präsentiert wird, hätte der Holocaust ohne die lange Geschichte des Antisemitismus in Europa, zusammen mit Ausbeutungsmechanismen, welche in den Amerikas stattfanden, nicht in dem Ausmaß stattfinden können.

Vor diesem Hintergrund möchten wir erklären, dass trotz offizieller Abschaffung des Kolonialismus »coloniality« als inkorporierte Praxis fortgeführt wurde: Heutzutage gibt es in Deutschland soziale Machtbeziehungen, welche kolonialen Mustern folgen und den Alltag von Menschen bestimmen. Man könnte sagen, dass es heutzutage Gruppen wie Muslim_innen, Araber_innen, Schwarze, Asiat_innen, Roma und Sinti sind, welche den staatlichen Rassismus in Deutschland am stärksten erleben und zwar in der Form von Verdacht. Denn: kann man »deutsch« sein, wenn man kulturell/religiös/biologisch nicht 100 Prozent deutsch ist? Dazu zählt die alltägliche Gewalt in Form von polizeilichen Kontrollen nach Hautfarbe, Exklusion aus öffentlichen Räumen und aus dem Bildungsraum.

Trotz aller Bemühungen von »deutscher« Seite, rassistische Angriffe als nicht rassistisch zu bezeichnen, betten sich diese dennoch sehr gut in die Geschichte des Rassismus ein. Denn der Verdacht, nicht christlich zu sein im Spanien des 16. Jahrhunderts sowie das Überwachen konvertierter Muslim_innen während der katholischen Messe oder bei Festen, ist der Ursprung des kulturellen Rassismus (Grosfoguel, 2010), unter dessen Schirm sich der biologische Rassismus versteckt. So steckt hinter der Praxis der Arbeitsdiskriminierung auf der Basis von Hautfarbe zugleich auch folgender Gedanke: »die Person ist inkompatibel mit der Arbeit wegen ihrer kulturellen Praxen und ihrem Glauben«. Somit bietet die Mehrheitsgesellschaft die »Integration » als den einzigen Weg und als Schicksal für alle Nicht-Deutschen an.

Aber auch muss man sich fragen, was antirassistische Arbeit bedeutet. Deswegen haben wir uns entschieden, in diesem Artikel zwei Perspektiven zusammenzubringen, welche ähnliche Auffassungen von Rassismus zeigen und sich auch von ähnlichen Standpunkten artikulieren: »decolonial thought« und die »People of Color«-Perspektive. Die Konvergenz dieser beiden Richtungen birgt in sich in der politischen Praxis ein synergetisches Potenzial, das für rassismuskritische und befreiende gesellschaftliche Transformationsprozesse empowernd und wegweisend sein würde.

Die Bewegung »People of Color« kämpft dafür, dass koloniale Machtbeziehungen und Kontinuitäten in Deutschland sichtbar werden, und darüber hinaus versucht die Bewegung, Strategien zu entwickeln, um diese aktiv und in der Praxis zu bekämpfen. »Decolonial thought« bietet den historischen und theoretischen Rahmen an, um den strukturellen Rassismus von der Eroberung Amerikas bis hin zu Palästina in seinen globalen, komplexen Zusammenhängen und Mechanismen von Kolonialität losgelöst vom eurozentristischen Blick multiperspektivisch und kritisch zu analysieren, zu verstehen und zu dechiffrieren.

Auch sind beide Bewegungen zusammenzubringen in ihrem Bemühen, Strukturen des epistemischen Rassismus aufzuzeigen, welche in den Linken Bewegung zu finden sind. Die Erhaltung des Universalismus als Denkstruktur, das Privilegieren der Frage der Klasse vor »gender«‘ und »race« und die begrenzte Beschäftigung mit der Kolonialgeschichte aus der Perspektive des Rassismus machen die Linke Bewegung zu einer Weiß geprägten Ideologie, welche den strukturellen Rassismus somit reproduziert. Die aktuelle Debatte/Streit zwischen der Bewegung People of Color und antirassistischen, linken Bewegungen in Deutschland zeigt auch, wie beide Gruppen unterschiedliche Agenden haben. Diese Agenden werden aus den körperlichen und alltäglichen Erfahrungen des Rassismus artikuliert, wobei sich People of Color aus konkreten Erfahrungen artikulieren, während Weiße, deutsche Linke aus deren Beschäftigung mit dem Thema, aus Solidarität oder ausgehend von »Critical Whiteness« artikulieren.

Innerhalb des Weißen Antirassismus existiert eine Weiße Dominanz, und hier üben People of Color die schärfste Kritik: Wie ernst nehmen Weiße antirassistische Bewegungen koloniale Kontinuitäten wahr? Warum sind Weiße, meistens männliche Gestalten diejenigen, die vom Thema Rassismus profitieren und dieses vertreten? Warum zeigen Weiße antirassistische Bewegungen eine starke Solidarität mit Kämpfen, die von Deutschland weit weg sind (wie etwa mit den Zapatisten in Mexiko), während sie beim Beispiel des Nahostkonfliktes Probleme haben, Kolonialismus und Coloniality zu thematisieren? Warum verschweigen sie kritische Stimmen »of Color« in Deutschland, wenn sich diese über den Nahostkonflikt äußern – und somit eine überlegene epistemische Position einnehmen, indem sie auch sagen, wer sprechen kann?

Auch dies ist sehr spannend, wenn man bedenkt, dass auch Mitglieder der antirassistischen Gruppe Kanak Attak1 defensiv eine pro Weiße Position einnehmen, indem sie sich entschieden haben, das Weiße Feld zu unterstützten, obwohl nicht- »biodeutsche » Mitglieder von Kanak Attak auch selbst Opfer von Rassismus sind. Für diesen Zweck benutzen sie postmoderne, antiessentialistische Argumentationen, mit denen sie versuchen, den Kampf von People of Color zu diskreditieren. In »Decolorise it« (Karakayali, Tsianos, et al: 2012) argumentieren die Autor_innen gegen Wissensformen, welche aus Subjektpositionen stammen. Somit wird eine Weiße, hegemoniale Wissensproduktion aufrechterhalten, womit die Kritik an diesen Strukturen und die Stimmen derjenigen, welche Rassismus alltäglich erleben, ausgeblendet werden.

Diese Position ist darüber hinaus gefährlich, wenn man etwa an den Diskurs von antiweißem Rassismus in Frankreich denkt. Hier stellen sich Menschen mit weißer Hautfarbe, christlichem Glauben und europäischer Herkunft als Opfer von »umgekehrtem« Rassismus dar, aus dem Grund, dass sie (als) »Weiße« genannt/markiert werden2. Dieser Diskurs, der auch in Deutschland aufgetaucht ist, hat in Frankreich große Wirkung gehabt. Für eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Thema Rassismus muss klar werden, dass es einen antiWeißen Rassismus nicht gibt. Beim Rassismus handelt es sich nicht um eine bloße Markierung von Gruppen (wie etwa »Weiße«), sondern um eine damit verbundene Geschichte von menschlicher Erniedrigung und Ausbeutung, welche konkrete ökonomische Folgen in bedeutendem Ausmaße gehabt haben - wie etwa die Conquista, der transatlantische Sklavenhandel oder der Holocaust. Eine strukturelle (ökonomische, epistemische, historische) Ausbeutung Weißer Menschen seitens nicht Weißer Menschen kann es gar nicht geben, denn es existieren keine konkreten Machtverhältnisse dafür; eine jahrhundertlange Geschichte, welche die Unterdrückung Weißer Menschen auf epistemischer Ebene legitimiert, gibt es nicht.

Symbiose und Synergie zweier Perspektiven

Fassen wir noch mal zusammen: In diesem Artikel haben wir zwei politische Perspektiven nicht nur dargestellt, sondern auch versucht, diese theoretisch und praktisch zusammenzuführen und zusammenzudenken. Die Intention hierbei war die Erweiterung unseres Horizonts für neue gedankliche Visionen und praktische Handlungsoptionen. In diesem Zusammenhang haben wir das Empowerment gegen Rassismus aus der People of Color-Perspektive als Ausgangspunkt genommen, um darauf aufbauend die Bezüge zu eurozentristischer Kolonialität und damit zur Decoloniality-Perspektive herzustellen. Zentral beim PoC-Empowerment ist die Schaffung von mehrfach geschützten Eigenräumen zur Besinnung, Wiedererlangung und Belebung von eigenen Ressourcen.

Die komplementäre Synthese von Empowerment und Dekoloniality aus der People of Color-Perspektive ist hier als ein synergetisch ressourcen-bündelndes und prozessorientiertes, kritisches, praktisch-theoretisches Politikkonzept der Befreiung aus der Macht und Dominanz der Kolonialität zu verstehen, die durch Rassifizierung, Subalternerisierung und »Othering« auf Körper und Topoi eingeschrieben ist. Pendant zur Empowerment- und Dekolonialtitätsstrategie gegen Rassismus aus der People of Color-Perspektive wären die selbstreflektierenden und selbstkritischen politischen Handlungsmaximen »Critical Whiteness« und Powersharing aus der Weißseins-Perspektive, gleichwohl zu Decoloniality auch die Perspektive von »decolonizing whiteness« gehört, die sich aber auch von Critical Whiteness abgrenzt. Diese letztgenannten Perspektiven sind jedoch ein Thema für sich, weshalb wir sie an dieser Stelle nur erwähnt lassen wollen, um uns erneut unseren erst genannten beiden Perspektiven wieder zu widmen.

Obwohl die Perspektiven und Konzeptionalisierungen »People of Color« und »Decoloniality« aus unterschiedlichen Geografien stammen, stellen wir fest, dass beide Widerstandstrategien gemeinsame Punkte haben. Dies ist sehr wichtig, denn in vielen Publikationen aus einer Weißen Perspektive herrscht der Eindruck, dass Begriffe wie »Empowerment« und »People of Color« exklusiv aus dem angelsächsischen Raum stammen, womit Widerstandskämpfe in vielen Ländern Europas als eine Art »Amerikanisierung der Gesellschaft« kritisiert und diskreditiert werden. In diesem Ansatz haben wir erläutert, inwiefern ähnliche Widerstandskämpfe gegen Rassismus, Sexismus und Kolonialismus sich in den USA und Großbritannien, der Karibik, Mittel- und Südamerika bis hin zu Europa artikuliert haben. Andererseits stammt Dekolonisierung aus der Philosophie der Befreiung, die auch mit Empowerment assoziiert ist.

Gespalten durch eine Politik von Geografie, Wissen und Sprache laufen Bewegungen gegen Rassismus Gefahr isoliert zu stehen, wenn sich in der Tat viele von diesen Widerstandskämpfen in einer ähnlichen Art und Weise artikulieren. Im deutschen universitären Feld werden Regionen wie »Lateinamerika », »die Türkei«, »Afrika« und »Asien« als gesondert/getrennt studiert, und es wird kein Zusammenhang zwischen diesen Regionen und der imperialen bzw. globalen Kolonialgeschichte und der damit einhergehenden Migrationsprozesse hergestellt. Deswegen entsteht der Eindruck, dass Phänomene wie die Theologie oder die Philosophie der Befreiung nur in »Lateinamerika » eine Relevanz hätten und dass andere Phänomene (wie etwa Kämpfe der Migration im globalen Norden) damit »unvergleichbar« seien.

Aber: durch die Verknüpfung der Geschichte globaler dekolonialer Bewegungen, deren Wissensproduktionen und Erinnerungskulturen und die Erfahrung von Menschen in Europa, die an den Kontext der postkolonialen Migration gebunden sind, kommt man nah an eine Rekonstruktion der Geschichte des Kolonialismus und des Sexismus/Rassismus von 1492 bis in die Gegenwart. Diese Rekonstruktion ist möglich, wenn Geschichte und Theorie mit Aktivismus und Wissensproduktion von Gruppen, welche den alltäglichen Rassismus erleben, in Verbindung gebracht werden. Wichtig für den deutschen Kontext ist anzumerken, dass die Verbindung zwischen beiden Bewegungen dazu führt, dass Deutschland besser im Kontext der europäischen Kolonialgeschichte eingebettet werden kann (was zu einem anderen Bild Europas führt). Aber die dekoloniale Theorie alleine kann nicht für die kolonialen Kontinuitäten sprechen, die in Deutschland fortgesetzt werden. Die Verbindung zwischen dekolonialen Theorien und Bewegungen wie »People of Color« bringt Kämpfe in Nord-, Mittel- und Südamerika, in Afrika, in der arabischen Welt und Australien und anderswo mit den (Migrations-)Bewegungen in Deutschland und Europa zusammen. Im deutschen Kontext ist diese Vernetzung besonders wichtig, um den Alltagsrassismus zu verstehen, den unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen geografischen Kontexten erleben.

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Andrea Meza Torres schreibt am Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin an einer Dissertation zum Thema »Die Musealisierung der Migration in Museen und Ausstellungen in Paris und Berlin«. Von 2009 bis 2012 unterrichtete sie am Institut für Europäische Ethnologie zum Thema »Museen und Ausstellungen » sowie »The decolonial turn and Anthropology» und war 2011 Initiatorin der »Decolonial Group Berlin«.

Halil Can, Politikwissenschaftler, promoviert am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin über Identitätsprozesse und Empowermentstrategien bei Mehrgenerationenfamilien im transnationalen Migrationskontext Türkei-Deutschland, ist freiberuflicher Lehrbeauftragter, Autor, Empowerment-Trainer und Bildungsreferent sowie Mitgründer der HAKRA-Empowerment-Initiative und des Move On Up–PoC-Empowerment-Forums, zuletzt Koordination von PoC-Empowerment-Workshops im Rahmen des EU-Projekts ECAR (European Cities Against Racism).

 

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Andrea Meza Torres und Halil Can.