Veranstaltung
Europäischer Dialog: Integration und Diversity in Kommunen |
18. November 2008 in Frankfurt am Main
Veranstaltungsbericht von Wolfgang Bosswick
Bericht im Hessischen Rundfunk
Autor: Matthias Kunkel
Redaktion: Hessischer Rundfunk, Ausländerprogramm
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Der Beitrag wurde am 23.11.08 in der Sendung "Kulturen"auf "HR-Info" ausgestrahlt.
Über die Tagung
Deutschland hat lange geleugnet, ein Einwanderungsland zu sein und sich mit einer Antidiskriminierungsgesetzgebung bis zuletzt zurückgehalten. Manche Kommune in der Bundesrepublik hat hingegen, dem pragmatischen Handeln vor Ort verpflichtet, Integration zur Chefsache gemacht, umfassende Integrationskonzepte umgesetzt und eine eigene Personal- und soziale Dienstleistungspolitik für Menschen mit Migrationshintergrund entwickelt. Da solche Ansätze hierzulande den Mainstream noch lange nicht erreicht haben, ist das „Lernen von Europa“ besonders populär und ertragreich.
Beispiel Großbritannien: Nach einer konfliktreichen Geschichte hat das Land eine ausgereifte Integrationspraxis und eine breit angelegte institutionelle Anti-Diskriminierungspolitik implementiert. Die Niederlande sind wiederum ein Beispiel für den Umgang mit Rückschlägen: Während sich viele nach dem Mord an Theo Van Gogh zunächst vom Multikulturalismus abgewendet haben, praktiziert Amsterdam einen umfassenden und konsequenten Diversity-Ansatz.
Die Fachtagung „Integrationspolitik und Diversity in Kommunen“ konzentriert sich auf zwei Handlungsfelder: Die Personalpolitik in den Kommunalverwaltungen und die Praxis der kommunalen Dienstleistungen für Migrant/innen. In diesen Bereichen können Kommunen demonstrieren, wie sie einen diskriminierungsfreien Zugang zu Jobs und kommunalen Angeboten gewährleisten. „Integrationspolitik und Diversity in Kommunen“ lädt kommunale Integrationsbeauftragte, Integrationspolitiker/innen und Vertreter der Sozialpartner und der Zivilgesellschaft aus dem deutschsprachigen Raum zu einem praktischen Erfahrungsaustausch mit Kolleg/innen aus anderen europäischen Kommunen ein: Wie sehen in den jeweils anderen Ländern die institutionellen Rahmenbedingungen und die rechtlichen Vorgaben für Integrationspolitik aus? Wie unterscheiden sich Diversity-Ansätze von Integrations-, Antidiskrimierungs- und Gleichstellungspolitiken in den Kommunen? Ist Diversity die Zukunft?
Auf der Tagung werden Empfehlungen aus dem europäischen Netzwerk „Cities for local integration politics“ (CLIP) vorgestellt, die auf den Erfahrungen von 25 Städten basieren. Die Empfehlungen werden von Berichten aus der Praxis aktueller kommunaler Integrations- und Diversitätspolitik der Städte Amsterdam, Zürich und Wolverhampton ergänzt. Ziel ist, gemeinsame Kriterien für eine europäische Avantgarde kommunaler Integrationspolitik zu entwickeln.
Dienstag, 18. November 2008
8.30 Uhr Anmeldung
9.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Hubert Krieger, Eurofound, Dublin
9.10 Uhr Grußwort
Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt
9.20 Uhr Impulsreferat
Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
9.35 Uhr Grundsatzrede
Maria Böhmer, Staatsministerin im Bundeskanzleramt
Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
9.55 Uhr Kommunale Personalpolitik in europäischen Städten
Ergebnisse des CLIP Projekts
Sarah Spencer, Associate Director, Compas Institute, Oxford, GB
10.20 Uhr Erfahrungen mit kommunaler Personalpolitik für MigrantInnen in Wolverhampton
Roger Lawrence, Mitglied des Stadtrats Wolverhampton, GB
10.40 Uhr Kommunale Personalpolitik für MigrantInnen in Amsterdam
Arthur van Schendel, Diversity und Personalpolitik, Amsterdam, NL
11.00 Uhr Kaffeepause
11.25 Uhr Parallele Arbeitsgruppen
Kommunale Personalpolitik für MigrantInnen
• zwei Arbeitsgruppen in Deutsch
• eine Arbeitsgruppe in Deutsch und Englisch
Moderation und Berichterstatter:
Wolfgang Bosswick (Europäisches Forum für Migrationsstudien e.V. - efms)
Sabine Drewes (Heinrich-Böll-Stiftung)
Helga Nagel, Amt für multikulturelle Angelegenheiten Frankfurt (AmkA)
12.40 Uhr Kurze Berichterstattung und Plenardiskussion
13.00 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Dienstleistungsangebote für MigrantInnen in europäischen Städten
Ergebnisse des CLIP Projekts
Sarah Spencer, Associate Director Compas Institute, Oxford, GB
14.20 Uhr Erfahrungen der Stadt Zürich
Christof Meier, Integrationsbeauftragter der Stadt Zürich, Schweiz
14.40 Uhr Parallele Arbeitsgruppen
Dienstleistungsangebote für MigrantInnen
• zwei Arbeitsgruppen in Deutsch
• eine Arbeitsgruppe in Deutsch und Englisch
Moderation und Berichterstatter:
Wolfgang Bosswick, efms Bamberg
Mekonnen Mesghena, Heinrich-Böll-Stiftung
Helga Nagel, AmkA Frankfurt
15.45 Uhr Kaffeepause
16.15 Uhr Kurze Berichterstattung und Plenardiskussion
17.00 Uhr Zusammenfassung und Ausblick
Omid Nouripour MdB, Bündnis90/Die Grünen
17.15 Uhr Ende der Tagung
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Tagungssprache
Englisch (mit Simultanübersetzung) und Deutsch
VeranstalterInnen
- Heinrich-Böll-Stiftung
- Heinrich-Böll-Stiftung Hessen
- European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions (Eurofound)
- Stadt Frankfurt
- Robert Bosch Stiftung