Doğan Akhanlı

Doğan Akhanlı wurde 1957 in der Türkei geboren. Nach dem Militärputsch von 1980 ging er in den Untergrund. Von 1985-1987 war Doğan Akhanlı als politischer Häftling im Militärgefängnis von Istanbul inhaftiert. 1991 floh er nach Deutschland, wurde als politischer Flüchtling anerkannt und 1998 von der Türkei ausgebürgert. 2001 wurde er deutscher Staatsbürger. Seit Mitte der 90er Jahre lebt er als Schriftsteller in Köln.

Seitdem hat er sich mit Romanen, Aufsätzen, Interviews und in zahlreichen Projekten in Deutschland immer wieder für den wahrhaftigen Umgang mit historischer Gewalt und für die Unteilbarkeit der Menschenrechte eingesetzt. Akhanlı ist der Initiator der Raphael-Lemkin-Bibliothek in Köln. Schwerpunkt seines zivilgesellschaftlichen Engagements sind das Gedenken an die Genozide des 20. Jahrhunderts, darunter an die Opfer des Völkermordes an den Armeniern, und der interkulturelle, auf Versöhnung orientierte Dialog. Seine Projekte wurden unter anderem von der Bundesstiftung “Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” gefördert und im Jahr 2009 vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. Doğan Akhanlı ist zudem als Autor und Rechercheur für den gemeinnützigen Verein „Recherche International“ tätig. Der Verein befasst sich vorrangig mit der bildungsorientierten Aufarbeitung von genozidalen Gewalterfahrungen. 2013 erhielt er den „Pfarrer-Georg-Fritze-Preis“ in Köln.

Akhanlıs Romane - „Der letzte Traum der Madonna“, 2005 und „Tage ohne Vater“, 2009 - wurden als wichtigste Roman-Veröffentlichungen in der Türkei ausgezeichnet. Im Oktober 2010 erschien die zweite Auflage seines Romans „Die Richter des Jüngsten Gerichts“ im Kitab-Verlag, Österreich. Sein erstes Theaterstück in deutscher Sprache „Annes Schweigen“ wurde 2012 in Berlin (Theater unterm Dach) und im Januar 2013 in Köln (Theater im Bauturm) uraufgeführt.

www.dogan-akhanli.de