Dr. Saliha Scheinhardt wurde in der zentralanatolischen Provinzhauptstadt Konya als Tochter einer Arbeiterfamilie geboren. Sie emigrierte 1967 in die BRD. Ab 1971 absolvierte sie ein Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule Göttingen und arbeitete anschließend als Hauptschullehrerin. 1979 wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PH Neuss und promovierte schließlich 1985 mit einer Arbeit zum Thema "Islam in der Diaspora". Sie lehrte an verschiedenen Universitäten, hat zahlreiche Bücher und Erzählungen in deutscher Sprache verfasst und dafür mehrere Auszeichnungen erhalten. Schon in jungen Jahren begann ihr engagierter Einsatz für ein selbstbestimmtes und autonomes Leben in Freiheit. Sie veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Lage der türkischen Frauen in der BRD und erhob stets ihre Stimme für ein würdevolles und gerechtes Leben und gegen jegliche Form von Ungerechtigkeit. 1985 bekam sie den hochdotierten Literaturpreis der Stadt Offenbach für ihre erste Trilogie über Frauen und wurde damit die erste ausländische Stadtschreiberin Deutschlands. 1993 erhielt sie den Alfred-Müller Felsenburg Preis "Für Aufrechte Literatur" sowie 1995 die Friedens-Silbermedaille der Stadt Seligenstadt. Ihr Buch Frauen, die sterben, ohne dass sie gelebt hätten bildete die Grundlage für den viel beachteten und prämierten Film Abschied vom falschen Paradies (Sahte Cennete Veda) von Tevfik Başer. Zuletzt wurde eine Auswahl von Briefen aus ihrer langjährige Brieffreundschaft mit dem türkischen Satiriker und Autoren Aziz Nesin in türkischer Ausgabe veröffentlicht (2017).
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