InderKinder - ein Gespräch über Zuschreibungen und Zugehörigkeiten

Präsentation des Buches „InderKinder Über das Aufwachsen und Leben in Deutschland“
Teaser Bild Untertitel
Präsentation des Buches „InderKinder Über das Aufwachsen und Leben in Deutschland“

Die Metapher 'Zwischen den Stühlen sitzen' gehört zur deutschen Integrationsdebatte und ist vermutlich allen in Deutschland Lebenden bekannt. Angenommen wird, dass die zwischen-den-Stühlen Sitzenden aus 'unterentwickelten' Ländern kommen. Da Indien nach weißem deutschem Maßstab ein Status von 'Unterentwicklung' anhaftet, wird auch der zweiten Generation Inderinnen und Indern unterstellt, sie würden zwischen einer 'indischen Kultur' und einer 'deutschen Kultur' sitzen. Dabei sitzen sie höchstens zwischen einengenden Erwartungen, schreibt die in Berlin geborene Pia Thattamannil in InderKinder.

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Der Titel des Buches verweist auf die von Jürgen Rüttgers im März 2000 ausgerufene Kampagne "Kinder statt Inder", die auf die Green-Card-Initiative fur sogenannte Computer-Inder, also Fachleute im IT-Bereich, replizierte und die die Gruppe der in Deutschland leben Menschen mit biographischem Bezug zu Indien erstmals in den Fokus einer rassistischen Kampagne rückte. In der Auseinandersetzung mit der Kampagne lässt sich einiges über das deutsche Indienbild, das deutsche Bild von Fremden überhaupt und vor allem etwas über die Ängste 'der Deutschen' lernen. Die Wortschöpfung InderKinder im Buchtitel ist dabei eine selbstbewusste und ironisierende Aneignung dieser rassistischen Ausgrenzung.

Die Beitragenden des Buches Merle Kröger, Nivedita Prasad und Pia Thattamannil diskutierten am 11. Juni 2013 gemeinsam mit der 1968 nach Deutschland gekommenen Journalistin Navina Sundaram aus einer rassismuskritischen und feministischen Perspektive über Zuschreibungen und Zugehörigkeiten in Deutschland sowie über die Bedeutung und Begrenzungen der Kategorie InderKinder hierbei.

Mit:
Merle Kröger, Filmemacherin und Autorin, Berlin
Nivedita Prasad, Alice Salomon Hochschule Berlin, Trägerin des Anne-Klein-Frauenpreises 2012, Berlin
Navina Sundaram, Journalistin, Hamburg
und Pia Skariah Thattamannil, Doktorandin am Institut fur Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft, Marburg

Moderation:
Urmila Goel, Kultur- und Sozialanthropologin, Herausgeberin von InderKinder. Über das Aufwachsen und Leben in Deutschland

 

Fotogalerie

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Urmila Goel moderierte die Veranstaltung "InderKinder - ein Gespräch über Zuschreibungen und Zugehörigkeiten" Foto: Isis Martins, Lizenz: CC BY-SA 2.0