Deutsche Islamkonferenz: Dialog auf gleicher Augenhöhe?

Die Reaktionen von allen Seiten waren ermutigend: Das erste Treffen der Deutschen Islamkonferenz (DIK) am 27. September 2006 in Schloß Charlottenburg in Berlin war trotz Kritik im Vorfeld ein guter Auftakt. Innenminister Schäuble hat einen ersten, überfälligen Schritt zur Anerkennung des Islam und zur Normalisierung der Beziehungen mit den in Deutschland lebenden 3,5 Millionen Muslimen und Musliminnen und zu ihrer Integration unternommen.

Die Einbürgerung des Islam in der säkularen plurastischen Gesellschaft der Bundesrepublik ist zweifelsohne ein schwieriges und konfliktreiches Projekt. Der Streit - auch der innermuslimische - ist vorprogrammiert. Dafür sorgte schon die Zusammensetzung der Konferenz, in der alle Nuancen muslimischen Lebens vertreten sind: Gegenüber den VertreterInnen des deutschen Staates werden die Muslime nicht nur von den vier großen islamischen Verbänden - Islamrat (IR), Zentralrat der Muslime (ZDM), Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ) und der Alevitischen Gemeinde - repräsentiert, sondern von einzelnen IslamkritikerInnen und säkularen Muslimen.

Hierin liegt ein Risiko, aber auch die Chance, dass am Ende Kompromisse gefunden werden, die von allen akzeptiert werden können.

Die Fortsetzung des Dialogs findet zunächst in Arbeitsgruppen statt, die paritätisch besetzt sind. Ihre Themen sind: "Deutsche Gesellschaftsordnung und Wertekonsens", "Religionsfragen im deutschen Verfassungsverständnis", "Wirtschaft und Medien als Brücke" und "Islamismus und Sicherheit".

Wir werden diesen Dialogprozess hier weiter verfolgen und die verschiedenen Positionen zu Wort kommen lassen.

 

 

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