Migration auf der globalen Agenda
Auf der Internationalen UN-Konferenz über Bevölkerung und Entwicklung im Jahre 1994 wurde Migration erstmals als ein internationales Anliegen identifiziert, und mit Entwicklungs- und Bevölkerungsmanagement in Verbindung gebracht. Auf dieser Konferenz fand auch zum ersten Mal die Menschenrechtssituation von MigrantInnen internationale Aufmerksamkeit. Davor, am 18. Dezember1990, war von der UN-Generalversammlung die "Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer und ihrer Familien" angenommen worden, die jedoch ohne die Wachsamkeit und die Aktionen mehrerer internationaler NGOs, die 1998 eine Ratifizierungskampagne durchführten, bis heute immer noch das „bestgehütete Geheimnis der UNO“ geblieben wäre.
Erst 12 Jahre nach der Bevölkerungskonferenz ist es der UNO schließlich gelungen die Staatengemeinschaft dazu zu bringen, Migration als eine dringende globale Frage anzuerkennen und einen Dialog über Steuerungsintrumente und Lösungsmöglichkeiten im Rahmen internationaler Kooperation zu beginnen.
Am 14.-15. September 2006 beschäftigte sich erstmals die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit dem Thema Migration und Entwicklung. Ziel des Dialogs war es, „die multidimensionalen Aspekte der internationalen Migration und Entwicklung zu erörtern und geeignete Wege festzustellen, um ihre Vorteile für die Entwicklung zu maximieren und ihre negativen Auswirkungen zu minimieren“. Der hochrangige Dialog sollte zur Entwicklung eines multilateralen Rahmens für die internationale Migration beitragen, obwohl bis dahin vermutlich noch ein weiter Weg zurückzulegen ist.
Die Tagung endete mit der Annahme des Vorschlags des UN-Generalsekretärs zu einem Globalen Forum über Migration und Entwicklung. Belgien bot sich als Gastgeber für die erste Tagung des Forums an, die am 9.-11. Juli 2007 in Brüssel stattfand. Eine weitere beachtenswerte Entwicklung war die Einrichtung der Globalen Migrationsgruppe, die ihren Abschlussbericht in 2006 vorlegte.
Abschlußbericht der Golobal Commission on Migration (deutsch) (english)