Mitgliederinteressen und transnationale politische Arbeit der türkischen Migrantenorganisationen in Deutschland

Türkische Frauen im Park, Berlin


von Zeynep Sezgin

Türkische MigrantInnen haben sich in Deutschland seit dem Anwerbeabkommen zwischen der Türkei und Deutschland von 1961 niedergelassen. Zurzeit stellen die Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit mit ca. 1,7 Millionen die größte Immigrantengruppe in Deutschland dar (Statistisches Bundesamt 2009: 31). Neben diesen 1,7 Millionen Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit leben ca. 700.000 Personen im Lande, die früher die türkische Staatsbürgerschaft besaßen, aber inzwischen die deutsche Staatbürgerschaft angenommen haben (Worbs 2008: 23; basierend auf Daten des Mikrozensus 2006).

In den 50 Jahren der türkischen Migration nach Deutschland sind eine Vielzahl von so genannten türkischen Migrantenorganisationen (im Folgenden: TMO) entstanden. (1) In den frühen 1970er Jahren entstanden die ersten politischen Migrantenorganisationen. Diese Organisationen zielten darauf ab, ihre Ideologie unter türkischen MigrantInnen in Deutschland zu verbreiten und die türkische Politik ihrer eigenen politischen Linie entsprechend zu verändern (Özcan 1989). Die Herkunftslandorientierung dieser politischen Organisationen wurde auch von alevitischen oder kurdischen Vereinen in Deutschland geteilt, die eine Veränderung des Status von AlevitInnen bzw. KurdInnen in der Türkei anstrebten (Østergaard-Nielsen 2003).

Mit der Pluralisierung der Migrationsformen (u.a. durch den Einfluss von politischen Flüchtlingen nach dem Militärputsch im Jahr 1980 in der Türkei und der Familienzusammenführung in den 1980ern) haben einige dieser TMO sich zu formalisierten und professionellen Organisationen entwickelt (Sohler 2004). Heute sind diese politischen TMO „fast nie auf eine Aufgabe, ein Tätigkeitsfeld oder eine Funktion begrenzt“ (Pries 2010: 21). Sie pflegen das ‚kulturelle Kapital‘ der türkischen MigrantInen mit diversen kulturellen Aktivitäten und treiben deren ‚soziales Kapital‘ durch Netzwerkbildung voran (Gaitanides 2003; Thränhardt/Weiß 2005). Viele TMO unterstützen auch den interkulturellen Dialog sowie die Integration ihrer Mitglieder (Sezgin 2010a). Sie organisieren z.B. Deutsch-Sprachkurse und Informationskampagnen zur Förderung der Einbürgerung. Darüber hinaus vertreten manche dieser Organisationen die Interessen ihrer Mitglieder und agieren als AnsprechpartnerInnen für die Entscheidungsträger und die kommunalen Verwaltungen (Rosenow 2010; Sezgin 2008).

Um die Beziehungen zwischen Mitgliederinteressen und transnationaler politischer Arbeit der TMO zu untersuchen, werden in diesem Aufsatz erst wissenschaftliche Studien über TMO präsentiert. Darauf aufbauend werden die transnationalen politischen Ziele, Aktivitäten und Strukturen zweier TMO – der „Föderation der türkisch-demokratischen Idealistenvereine in Europa“ (Avrupa Demokratik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyonu: ADÜTDF) und der „Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs“ (IGMG) – analysiert und miteinander verglichen. (2) Die Intensivierung oder auch Abnahme von deren transnationalen politischen Verbindungen wird in Rahmen der Mitgliederinteressen diskutiert. In einem kurzen Fazit werden schließlich offene Forschungsfragen erörtert.

TMO in den deutschen sozialwissenschaftlichen Studien

In den letzten 30 Jahren erhielten Migrantenorganisationen zunehmend Aufmerksamkeit in der deutschen sozialwissenschaftlichen Forschung (Pries/Sezgin 2010; Thränhardt/Weiß 2005). Dabei wurden auch TMO vermehrt zum Gegenstand der sozialwissenschaftlichen Forschung (Sökefeld 2008; Yurdakul 2009). Eine Reihe von Studien analysiert die multiplen Ziele, Tätigkeitsfelder, Strukturen, Ressourcen und Funktionen von TMO (Østergaard-Nielsen 2003; Kücükhüseyin 2002). Yurdakul (2006) betont zum Beispiel, dass zwei der größten Dachorganisationen der TMO in Berlin eine unterschiedliche Entwicklungsgeschichte sowie unterschiedliche Zielgruppen und KooperationspartnerInnen und konkurrierende Visionen für den Integrationsprozess besitzen.

Weitere Studien analysieren seit den 1990er Jahren die Rolle dieser Organisationen im Bezug auf zivilgesellschaftliche und politische Partizipation von türkischen MigrantInnen und die Artikulation von ihren Interessen (Diehl 2002; Halm/Sauer 2005). Sezgin (2008) z.B. zeigt, dass TMO als Brücke zwischen türkischen MigrantInnen und deutschen EntscheidungsträgerInnen agieren, die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und gegen diskriminierende politische Regelungen kämpfen.

Ein großer Teil der Untersuchungen über TMO konzentrieren sich auf die Frage nach der gesellschaftlichen Funktion dieser Organisationen im Integrationsprozess in Deutschland (Pries 2010). Dabei wurde die Debatte, inwieweit TMO integrationsfördernd oder integrationshemmend seien, eher polarisierend geführt (Thränhardt/Weiß 2005; Sezgin 2010a). In dieser polarisierten Debatte vertreten manche WissenschaftlerInnen die These, dass zwischen der Integration im Ankunftsland und dem Interesse am Herkunftsland ein umgekehrt-proportionaler Zusammenhang besteht (Esser 1996; Diehl 2002). Andere wiederum argumentierten, dass die Integration von MigrantInnen und deren Interesse am Herkunftsland nicht notwendigerweise eine Entweder-Oder-Option darstellen (Pries 2010; Sezgin 2010a).

Im Bezug auf transnationale Theorien setzte in der deutschen sozialwissenschaftlichen Forschung vor 10 Jahren auch eine intensivere Beschäftigung mit den transnationalen Charakteristika von TMO ein (Østergaard-Nielsen 2003; Sökefeld 2008). U.a. zeigt Sezgin (2010b), dass einige dieser Organisationen der MigrantInnen kollektive Überweisungen für Katastrophenhilfe und wohltätige Zwecke in der Türkei koordinieren. Die bisherige Forschung belegt auch, dass manche TMO von bestimmten sozialen, religiösen und/oder politischen Bewegungen und Parteien in der Türkei gegründet wurden und diese weiterhin finanziell, personell und logistisch unterstützen (Lemmen 2000; Schiffauer 2010; Yurdakul 2009). Arslan (2009) z.B. analysiert die Entstehungsbedingungen und Entwicklung der türkischen Partei der nationalistischen Bewegung (Milli Hareket Partisi: MHP), ihre Jugendorganisation „Graue Wölfe” (Bozkurtlar) und ihre Auslandsorganisation „Föderation der türkisch-demokratischen Idealistenvereine in Europa“ (Avrupa Demokratik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyonu: ADÜTDF) und beschreibt ihre Ziele und Aktivitäten in der Türkei und in Deutschland. Weiterhin betten transnationale Studien TMO in die politischen Opportunitätsstrukturen der Ankunfts- und Herkunftsländer sowie in den supranationalen Kontext ein, um deren transnationale Charakteristika verstehen und erklären zu können (Halm/Sezgin i.E.; Pries/Sezgin i.E.).

Eine erhebliche Anzahl der deutschen sozialwissenschaftlichen Untersuchungen behandelt hauptsächlich religiöse Organisationen der türkischen MigrantInnen (Lemmen 2000; Schiffauer 2010; Wunn 2007). Es gibt jedoch vergleichsweise wenige Untersuchungen, die sich intensiv mit der Entwicklungsgeschichte von politischen TMO beschäftigten (Arslan 2009; Özcan 1989). Die Beziehungen zwischen Mitgliederinteressen und transnationaler politischer Arbeit der TMO sind auch selten diskutiert worden (siehe beispielsweise Schiffauer 2010; Rosenow 2010).

Mitgliederinteressen und transnationale Arbeit

Die Föderation der türkisch-demokratischen Idealistenvereine in Europa (Avrupa Demokratik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyonu: ADÜTDF) ist eine türkisch-nationalistische Organisation mit ca. 200 Mitgliedsvereinen, die Kultur-, Jugend- und Sportvereine sowie Moscheen umfassen (Arslan 2009). Die Föderation hat schätzungsweise 10.000 Mitglieder in Deutschland und den Nachbarstaaten (Wunn 2007: 67). Sie entstand im Jahr 1978 mit Hauptsitz in Frankfurt am Main als Auslandsabteilung der MHP (Innenministerium NRW 2007).

Nachdem die ADÜTDF in Deutschland gegründet worden ist, gab sie den Anstoß, neue Vereine und Föderationen in anderen europäischen Ländern wie Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden und der Schweiz zu gründen . Bei der Mitgliederversammlung am 5. Oktober 1996 in Essen wurde für die Koordination dieser Vereine und Föderationen in Europa eine Konföderation („Konföderation der idealistischen Türken in Europa“ - Avrupa Ülkücü Türk Dernekleri Konfederasyonu: AÜTDK) mit Sitz in Brüssel gegründet. Die deutsche Föderation soll nunmehr „Deutsche Türkische Föderation“ (Almanya Türk Federasyon: ATF) heißen (Innenministerium NRW 2004: 4), ist jedoch nach wie vor beim zuständigen Amtsgericht mit ihrem bisherigen Namen gemeldet (Lemmen 2000) und wird auch im Folgenden so genannt.

Die Organisation ADÜTF strebt ein Großtürkisches Reich von Innerasien bis hin zum Balkan an - teilweise durch eine Einheit aller Turkvölker auf der Grundlage der türkischen Identität (Innenministerium NRW 2004). Dabei wird das europäische Türkentum als ein Glied dieses Großtürkisches Reiches angesehen (Arslan 2009). ADÜTDF vertritt heute die Türkisch-Islamische Synthese (Türk Islam Sentezi), was bedeutet, dass der Islam als konstitutives Element der türkischen Identität und Nation verstanden wird (ebd.). Der Zweck der Föderation besteht der Satzung zufolge auch in der sozialen, kulturellen und ökonomischen Unterstützung ihrer Mitglieder und der Förderung der Zusammenarbeit und Solidarität von Mitgliedsvereinen (§2 Abs. 1+2). Des Weiteren sieht die Föderation ihre Aufgabe in der religiösen Versorgung der türkischen Muslime und betreibt zahlreiche Gebetsstätten, verrichtet Freitagsgebete und organisiert Korankurse und Wallfahrten nach Mekka. Laut ihrer eigenen Webseite bemüht die ADÜDTF sich auch um die Herstellung einer Brücke zwischen eigenen Mitgliedern und der Mehrheitsgesellschaft (sowie der zivilen Verwaltung) in Deutschland. Die ADÜTDF stellt Forderungen an die deutsche Seite bezüglich des kommunalen Wahlrechts für in Deutschland lebende türkische Staatsangehörige bzw. der Gewährung der doppelten Staatsbürgerschaft (Kücükhüseyin 2002: 27).

Die „Islamische Gemeinschaft Milli Görüs“ (IGMG) ist eine der wichtigsten religiösen Organisationen in Deutschland. Aufgrund der überaus komplexen Organisationsstruktur lässt sich die genaue Zahl der Mitgliedervereine und Mitglieder von IGMG schwer feststellen. Laut ihrer Selbstdarstellung umfasst die IGMG 323 Moscheegemeinden in Deutschland (IGMG 2009). Hinzu kommen Frauen-, Jugend-, Sport- und Bildungsvereine. Weiterhin unterhält sie Lokal-, Regional- und Nationalverbände und Moscheegemeinden in Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, der Schweiz und Schweden. Insgesamt verfügt die IGMG über 1800 Einrichtungen in Europa und zählt ca. 87.000 MuslimInnen als Mitglieder. (ebd.)

Die IGMG hat eine lange und komplizierte Entstehungsgeschichte. Sie wurde offiziell im Jahr 1994 gegründet. Ihre Vorläuferin, die Milli Görüs Moschee Gemeinden, existierte jedoch in Deutschland seit 1972 (Seidel et al. 2001). Die erste Dachorganisation der Milli Görüs Moschee Gemeinden wurde 1976 in Köln unter dem Namen „Türkische Union Deutschland“ (Türk Birligi Almanya) „auf Anweisung des türkischen Politikers Necmettin Erbakan gegründet“ (ebd.: 28). (3) Diese Organisation benannte sich am 19. Dezember 1982 in „Islamische Union Europa“ (Islam Birligi Avrupa) um. Im Laufe des Jahres 1984 kam es innerhalb der Islamischen Union zu heftigen Auseinandersetzungen um die politische Ausrichtung der Organisation. (4) In Folge dieser Auseinandersetzungen trennte sich ein Großteil der Gemeinden von der Organisation, und danach benannte die Islamische Union Europa sich am 20. Mai 1985 um in „Vereinigung der neuen Weltsicht in Europa“ (Avrupa Milli Görüs Teskilatlari: AMGT) (Schiffauer 2010: 84). Ab 21. Dezember 1994 wiederum nannte sich die AMGT „Europäische Moscheebau und -Unterstützung Gemeinschaft“ (EMUG). Einen Monat später, am 23. Januar 1995, erfolgte die Umbenennung eines seit 1992 in Bonn bestehenden AMGT-Ortsvereins in Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG). Derzeit befindet sich der Hauptsitz von IGMG in Kerpen. (Schiffauer 2010: 84ff; Seidel et al. 2001: 28f; Lemmen 2000: 40ff)

Der zentrale Zweck der IGMG ist, den Angehörigen des Islams in Deutschland eine religiöse Anleitung in allen Lebenslagen anzubieten und sie bei der Praktizierung der Gottesdienste zu unterstützen. Zu den wichtigsten Aufgaben der Organisation zählen auch die Koordination der Gemeindearbeit, die Administration einer Rechtsabteilung und die Durchführung der Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinschaft. Die IGMG bietet ferner religiöse Bildung an und unterstützt ihre Mitglieder beim Erlernen der deutschen Sprache und in der schulischen und beruflichen Bildung. Bei diesen Aktivitäten finden die Anliegen von Jugendlichen und Frauen besondere Berücksichtigung.

Laut Seidel et al. (2001: 29) geht der Vereinsname „Milli Görüs“ auf das 1973 von Erbakan veröffentlichte gleichnamige Buch (Religiöse Nationale Sicht) zurück, in dem Erbakan seine Perspektive und Strategie zur Errichtung einer islamischen Republik in der Türkei darlegt. Ebenso argumentiert Lemmen (2000: 45), dass der Vereinsname die Verbindung zwischen IGMG und der politischen Bewegung Erbakans zum Ausdruck bringe. Die VertreterInnen des Vereines sind aber bemüht, diese Beziehungen zu bestreiten. Laut ihrer eigenen Darstellung bezeugt die IGMG über den Namen „Milli Görüs“ ihre Zugehörigkeit zu der Anschauung und der Sichtweise der Gemeinschaft von Abraham, der als der Urvater aller Monotheisten gilt (IGMG 2009). Auch die ADÜTDF versucht ihre Verbindungen zu MHP zu verschleiern oder zumindest als in der Vergangenheit liegend darzustellen. Sie ist bemüht, als demokratischer Verein der politischen Mitte und Repräsentantin der türkischen MigrantInnen in Deutschland wahrgenommen zu werden (Sezgin 2008).

Auf der formalen Ebene lässt sich keine organisatorische Verbindung zwischen diesen TMO und politischen Parteien in der Türkei feststellen (Arslan 2009; Schiffauer 2010). Dies rührt erstens daher, dass das türkische Parteiengesetz den Parteien die Gründung von Auslandsorganisationen verbietet (Lemmen 2000). Zweitens ist dies eine Reaktion auf die Erwartungen des deutschen Staats (Rosenow 2010; Pries/Sezgin i.E.). (5)

Die Beziehungen zwischen diesen TMO und den türkischen politischen Parteien beruhen nicht auf direkten organisatorischen Verbindungen, sondern vielmehr auf inhaltlichen und personellen Bezügen (Lemmen 2000; 45; Wunn 2007; 67). Auf der inhaltlichen Ebene ist festzustellen, dass IGMG viele der politischen Anschauungen der Erbakan-Bewegung teilt und mit Vereinsarbeit unterstützt (Lemmen 2000; Schiffauer 2010). So wurden im Jahre 1991 sechs Millionen DM (ca. drei Millionen €) aus Deutschland in die Türkei überwiesen, um den Wahlkampf der Wohlfahrtspartei (Refah Partisi: RP) zu unterstützen (Rosenow 2010: 199).

Ebenso basiert die Arbeit der ADÜTDF auf der Ideologie der MHP. Im Rahmen sportlicher, kultureller oder sozialer Aktivitäten, bspw. Veranstaltungen, welche nationalistische Hymnen und Koranlesungen beinhalten, integriert die ADÜTDF den Islam in das nationale Konzept, vermittelt den Glauben an die Überlegenheit der türkischen Ethnizität in Relation zu anderen, und propagiert die nationale Einheit türkischer Völker (Arslan 2009; Wunn 2007). Dies wird auch bei dem Treuegelöbnis der ADÜTDF Mitglieder deutlich. (6)

Auf der personellen Ebene bestehen vielfache Verbindungen zwischen FunktionsträgerInnen von Erbakans Partei in der Türkei und der IGMG in Deutschland (Schiffauer 2010). Innerhalb der früheren AMGT und der heutigen IGMG haben Familienangehörige von Erbakan Schlüsselpositionen eingenommen (Lemmen 2000). Auch in der ADÜTDF sitzen viele Parteimitglieder und FunktionärInnen der MHP in Schlüsselpositionen (Arslan 2009). Die Vorsitzenden und FunktionärInnen der jeweiligen türkischen politischen Parteien sind auch gern gesehene Gäste und RednerInnen bei Veranstaltungen der IGMG und ADÜTDF (Lemmen 2000; Schiffauer 2010).

Die ADÜTDF ist mehrmals Gegenstand der Verfassungsschutzberichte von Bund und Ländern gewesen. Das Innenministerium NRW (2004: 3) z.B. argumentierte, dass die Ülkücü-Bewegung zur Entstehung einer Parallelgesellschaft in Europa beitrage und ein Hindernis für die Integration der türkischstämmigen Bevölkerung darstelle. Ebenso fand die IGMG immer wieder Erwähnung in den Verfassungsschutzberichten von Bund und Ländern, und sie ist wegen ihrer Verbindungen zu der politischen Erbakan-Bewegung als extremistisch eingestuft worden (siehe beispielweise Bundesministerium des Innern 2009).

IGMG verfolgte für lange Zeit das Ziel, eine islamische Republik in der Türkei zu errichten. Dieses Ziel änderte sich aber schrittweise in den letzten 10 Jahren, als die zweite Generation (7) die Vertretung der Organisation nach außen übernahm, den Gesamtkurs der Gemeinde entwickelte und das Sagen auf der überregionalen Ebene erhielt (Schiffauer 2010: 115). Derzeit passt die IGMG ihre Aktivitäten an die Interessen dieser Mitglieder an (ebd.; Rosenow i.E.; Pries/Sezgin i.E.). Das heißt, dass die IGMG: 1) an der Entwicklung eines europäischen Islams arbeitet und versucht, die Rolle des Islams in den säkularen europäischen Staaten zu definieren, 2) sich für den interreligiösen Dialog engagiert, 3) ein neues Verhältnis zur Türkei und zur islamischen Weltgemeinschaft bestimmt, und 4) dass an die Stelle einer türkeibezogenen Politik eine an globalen Anliegen orientierte proaktive Politik tritt (Schiffauer 2010: 112ff). Die IGMG bekennt sich zu einer Verantwortung gegenüber der weltweiten muslimischen Gemeinschaft (umma) und setzt sich für die Lösung von deren Problemen ein (IGMG 2009). In diesem Zusammenhang bietet sie den Bedürftigen auf vier Kontinenten und in ca. 67 Ländern soziale Dienste an und leistet humanitäre Hilfe sowie Nachbau- und Entwicklungshilfe in Katastrophengebieten. Im Zusammenhang mit diesen innerorganisatorischen Entwicklungen und den Mitgliederinteressen werden die Beziehungen zur Erbakan-Bewegung schwächer (Rosenow 2010; Schiffauer 2010; TRAMO i.E.).

Es ist noch nicht empirisch analysiert worden, ob die ADÜTDF eine ähnliche Entwicklung durchmacht. Arslan (2009) berichtet, dass die Mitgliederzahlen der ADÜDTF in der Mitte der 1990er Jahre, besonders nach den rechtsradikalen Brandanschlägen auf türkische Familien in Solingen und Mölln, einen Zuwachs erlebten. Davon ausgehend fragt er, woran es gelegen hat, dass die türkischen Jugendlichen plötzlich den Nationalismus für sich entdeckten. Er behauptet, dass die Biographien der Jugendlichen, die von ADÜTDF mobilisiert werden, von Ausgrenzungserfahrungen und Chancenungleicheit auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt geprägt seien. Demzufolge argumentiert er, dass die Diskriminierungserfahrungen für den Zuwachs der ADÜTDF-Mitgliederzahlen verantwortlich wären. Er diskutiert aber leider nicht, wie der Zuwachs der Mitglieder mit Diskriminierungserfahrungen die Ziele, Aktivitäten, Funktionen und Strukturen der ADÜTDF (bzw. die transnationale politische Arbeit) beeinflusst haben könnte.
 
Fazit


Die bisherigen wissenschaftlichen Studien zeigen, dass die transnationalen politischen Verbindungen der TMO viele Jahre des Aufenthalts in Deutschland überdauern (Østergaard-Nielsen 2003). Sie belegen auch, dass transnationale politische Arbeit und integrationsfördernde Aktivitäten nicht eine Entweder-Oder-Option darstellen (Pries 2010; Sezgin 2010a). Viele der TMO unterstützen bestimmte politische Parteien in der Türkei und kümmern sich gleichzeitig um die Integration ihrer Mitglieder in Deutschland (ebd.).

Obwohl die transnationalen politischen Verbindungen der TMO die Integration der MigrantInnen nicht unbedingt hemmen, könnten sie von der erfolgreichen (politischen) Integration ihrer Mitglieder beeinflusst werden. Mit anderen Worten könnten sich die politische Aktivitäten, Funktionen und Strukturen der TMO entsprechend ändern, wenn ihre Mitglieder den Lebensmittelpunkt in Deutschland sehen und sich wie gleichberechtigte Mitglieder der Mehrheitsgesellschaft fühlen würden. (8) Dies kommt daher, dass diese Organisationen sich an die Erwartungen der Mitglieder anpassen, da ihr Überleben stark von der Unterstützung und den Beiträgen der Mitglieder abhängt. (9)

Trotz ihrer Relevanz fanden die Interessen der Mitglieder von TMO selten Aufmerksamkeit in den deutschen sozialwissenschaftlichen Studien. Die Beispiele von IGMG und ADÜTDF zeigen aber, dass die transnationale politische Arbeit und die Verbindungen der TMO stark von deren Mitgliederinteressen beeinflusst werden können und in Zukunft systematisch und empirisch analysiert werden sollten.

 

Endnoten

(1) Die Bezeichnung ‘türkische Migrantenorganisationen’ (TMO) wird in diesem Aufsatz für diejenigen Vereinigungen verwendet, die von türkischen MigrantInnen oder Personen mit türkischem Migrationshintergrund gegründet worden sind. Der Terminus ‘türkische MigrantInnen’ bezeichnet dabei die in Deutschland lebenden türkischen StaatsbürgerInnen (unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft). Für eine genaue Definition von ‚Migrationshintergrund‘ vgl. Statistisches Bundesamt (2008: 6).
(2) Allein in kreisfreien Städten wie Berlin oder München existieren mehrere hundert TMO mit verschiedenen Zielen, Funktionen und Strukturen (TRAMO i.E.). Diese Organisationen vertreten unterschiedliche ethnische und/oder religiöse Gruppen und decken das gesamte politische Spektrum von extrem rechts bis extrem links ab (Østergaard-Nielsen 2003). Es gibt auch Organisationen, die von türkischen MigrantInnen oder Personen mit türkischem Migrationshintergrund gegründet wurden, aber über ein nationales Verhältnis hinaus, sogar kosmopolitisch ausgerichtet sind. TMO pflegen auch differenzierte Beziehungen zu Institutionen und EntscheidungsträgerInnen in Deutschland und in der Türkei (Pries/Sezgin i.E.; Yurdakul 2009). Ein Großteil dieser Organisationen trägt zur Integration ihrer Mitglieder bei. Sie sind weder nationalistisch noch islamisch ausgerichtet und werden auch nicht vom Verfassungsschutz beobachtet. Die in diesem Aufsatz präsentierten politischen TMO können nicht stellvertretend für alle diese TMO betrachtet werden. Sie laden vielmehr zu einer Reflektion über die Beziehung zwischen Mitgliederinteressen und dem Wandel der Ziele, Funktionen und Strukturen von TMO ein.
(3) Der Name Erbakan steht in der Türkei seit Anfang der 1970er Jahre für eine politische Bewegung, welche die Wiedereinführung eines islamischen Staats zum Ziel hat. Die aus dieser Bewegung hervorgegangene „Partei der Nationalen Ordnung“ (Milli Nizam Partisi: MNP – von 1970-1971) wurde aufgrund ihres islamistischen Charakters von dem türkischen Militär aufgelöst und entstand unter dem Namen „Nationale Heilspartei“ (Milli Selamet Partisi: MSP) im Jahre 1972 neu. MSP hatte ein ähnliches Schicksal wie ihre Vorläuferin und wurde 1980 von dem Militär aufgelöst. Diese Entwicklung wiederholte sich auch bei der Wohlfahrtspartei (Refah Partisi: RP) von 1983 bis 1997 und bei der „Tugendpartei“ (Fazilet Partisi: FP) von 1997 bis 2001. Heute nennt sich die Partei „Partei der Glückseligkeit“ (Saadet Partisi: SP).
(4) Die Gruppe, die Cemaleddin Kaplan führte, argumentierte, dass in der Türkei ein islamischer Staat nicht durch den parlamentarischen Weg errichtet werden könnte. Laut dieser Gruppe würde das türkische Militär nie zulassen, dass eine islamische Partei in der Türkei die Macht übernimmt, obwohl sie sich in demokratischen Wahlen durchsetzen könnte. Daher plädierte diese Gruppe für eine radikale Revolution wie im Iran. Die andere Gruppe wollte aber weiterhin den parlamentarischen Weg verfolgen, um einen islamischen Staat in der Türkei zu etablieren. (Schiffauer 2010: 84ff)
(5) Die Verbindungen von TMO zum Herkunftsland sind ein entscheidender Faktor in der Frage, wer die Interessen der türkischen MigrantInnen gegenüber dem deutschen Staat vertreten soll (Sezgin 2010a). Der deutsche Staat vermied es größtenteils, Beziehungen zu TMO aufzunehmen, die Vernetzungen mit radikalpolitischen und anti-laizistischen Bewegungen haben (ebd.). Weiterhin werden einige der TMO mit solchen transnationalen Verbindungen als verfassungsgefährdend betrachtet, und der Verfassungsschutz beobachtet die Aktivitäten dieser Organisationen (siehe Bundesministerium des Innern 2009).
(6) Das Treugelöbnis besagt: „Bei Allah, dem Koran, dem Vaterland, der Fahne wird geschworen: Meine Märtyrer, meine Frontkämpfer sollen sicher sein: Wir, die idealistische türkische Jugend, werden unseren Kampf gegen Kommunismus, Kapitalismus, Faschismus und jegliche Art von Imperialismus fortführen. Unser Kampf geht bis zum letzten Mann, bis zum letzten Atemzug, bis zum letzten Tropfen Blut. Unser Kampf geht weiter, bis die nationalistische Türkei, bis Turan erreicht ist. Wir, die idealistische türkische Jugend, werden nicht zurückschrecken, nicht wanken, sondern wir werden erreichen, erreichen, erreichen. Möge Allah die Türken schützen und erhöhen. Amen.“ (Innenministerium NRW 2007: 115)
(7) Diese umfasst Personen mit türkischem Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, über gute Deutschkenntnisse und einen erfolgreichen Hochschulabschluss verfügen, sich als deutsche MuslimInnen sehen und sich nicht an erster Stelle für türkische Politik interessieren (Schiffauer 2010).
(8) Es gibt keine einfache Beziehung zwischen Integration und politischem Herkunftslandengagement. Das politische Herkunftslandengagement hängt von mehreren Faktoren ab, u.a. den individuellen und organisatorischen Ressourcen und politischen Opportunitätsstrukturen im Ankunft- und Herkunftsland. Wenn die Interessen im Herkunftsland mit den Interessen in Deutschland verflochten sind, könnte die politische Arbeit im Herkunftsland, unabhängig von der Integration der Mitglieder in Deutschland, weiterhin bestehen. Die „Alevitische Gemeinde Deutschland“ (Almanya Alevi Birlikleri Federasyonu: AABF) z.B. setzt sich seit ihrer Gründung für die Anerkennung des Alevitentums als offizielle Religion nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Türkei ein, da die Anerkennung in einem dieser Länder einen Präzedenzfall für die Anerkennung in dem anderen Land darstellen könnte. Es ist auch wichtig zu betonen, dass trotz gelingender Integration der Mitglieder und abnehmender transnationaler politischer Verbindungen der Organisationen die transnationalen sozialen, kulturellen und ökonomischen Aktivitäten weiterhin bestehen können. Z.B. können sich die erfolgreich integrierten Personen aktiver in den ökonomischen Aktivitäten (Geldrücküberweisungen, Investitionen in Entwicklungsprojekte, humanitäre Hilfe etc.) für die Herkunftsländer engagieren, da sie die dafür nötigen Qualifikationen und Ressourcen besitzen.
(9) Für die Erforschung von Migrantenorganisationen ist die neo-institutionalistische Organisationstheorie besonders relevant, weil diese Organisationen sich in einem komplexen Umfeld bewegen, in dem sie sich gegenüber vielfältigen (sowohl externen als auch internen) Erwartungsgruppen legitimieren müssen (Pries 2010; Pries/Sezgin i.E.; Rosenow 2010).

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Zeynep Sezgin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Soziologie/Organisation, Migration, Mitbestimmung an der Ruhr-Universität Bochum und am Institut für Friedenssicherungsrecht und humanitäres Völkerrecht (IFHV) der gleichen Universität.