von Andreas Kapphan
Berlin hat ein wertvolles Potenzial, das durch den seit vielen Jahren gepflegten Ghetto-Diskurs und die Debatte über Parallelgesellschaften überdeckt wird. Wer in den 1980er Jahren über das Zusammenleben von Zuwanderern und Deutschen berichtete tat dies oftmals am Beispiel Berlin-Kreuzberg. Sozialplaner und Reformer nutzten das Beispiel Kreuzberg um zu zeigen, dass das Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen gelingen konnte. Zuwanderer und angestammte Bewohner hatten zusammen Bewohnerinitiativen gegründet. Sanierungspolitik und Erhalt von Altbauhäusern war zusammen mit den Zuwanderern möglich. Gerne wurde auf das exemplarische Vorgehen in Kreuzberg verwiesen, da dort mit der behutsamen und sozial sensiblen Erneuerung nicht nur arme sondern auch ausländische Bewohner in ihren Wohnungen bleiben konnten. Kreuzberg ist heute ein Stadtteil mit hohem Zuwandereranteil und einer Fülle von Vorzeigeprojekten und Initiativen. |
Dr. Andreas Kapphan ist Sozialwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Stadtentwicklung und Migration. Er arbeitet als Referent bei der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.