REALITÄTEN DER DISKRIMINIERUNG

Ethnische Diskriminierung kommt zwar in allen Bereichen der Gesellschaft vor, das tatsächliche Ausmaß ist bisher jedoch aufgrund fehlender umfassender Studien nicht ausreichend erforscht. Mit strukturellen Barrieren sind MigrantInnen in öffentlichen Lebensbereichen wie auf dem Wohnungsmarkt, im  Gesundheitswesen und insbesondere in Ämtern und Behörden täglich konfrontiert. Die Hürden im Kampf um Zugangsmöglichkeiten zu deutschen Institutionen, Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen beginnen für MigrantInnen bereits im Kindesalter. Den frühen Benachteiligungen im Bildungsbereich folgen Exklusion bzw. erschwerte Einstiegbedingungen sogar für Hochqualifizierte auf dem Arbeitsmarkt. Diese schon früh erkennbare Ausgrenzung ist nur Teil eines Kreislaufs, der die demokratische Partizipation von in Deutschland lebenden MigrantInnen strukturell auf lange Zeit verhindert und ein Bild des realen Rassismus in Deutschland zeichnet.

  • Markus Schlaab stellt Ergebnisse des empirisch angelegten Forschungsprojekts über Vermutungen und Fakten der ethnisch motivierten Diskriminierung in den wichtigsten gesellschaftlichen Bereichen vor.
  • Christine Baur forscht zu den Folgen der ethnischen und sozialen Segregation und diskriminierenden Mechanismen in den Bildungsinstitutionen, die zu der gravierenden Bildungsbenachteiligung von Migrantenkindern beitragen.
  • Mario Peucker analysiert die Diskriminierungsmechanismen und -praktiken, die den Zugang zum Arbeitsmarkt für MigrantInnen erheblich erschweren und die hierzulande viel zu wenig beachtet und erforscht werden.
  • Ulrike Selma Ofner zeigt in ihrer Studie die Wirksamkeit von Vorurteilen und Ethnisierungsmechanismen, die zur „symbolischen Exklusion“ von gut ausgebildeten und hochqualifizierten Migrantinnen und zu ihrem Abdrängen in das „Ethnobusiness“ führen.
  • Ulrike Fabich und Adam Bednarsky haben für ihre Studie Interviews mit Leipziger Fußballfans geführt, die belegen, dass Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Sexismus immer noch Normalität innerhalb und außerhalb von Fußballstadien sind.
     

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Bild: Cristina de Santana