Die Forschungsarbeiten Schwarzer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen stellen eine bedeutende Grundlage für das Selbstverständnis der Schwarzen Community in Deutschland dar. Ihre Auseinandersetzungen unter anderem mit der Geschichte der Einwanderung Schwarzer Menschen nach Westdeutschland und der DDR, den erlebten Rassismus, die Konstruktion von (Geschlechter-)Identitäten bilden Anhaltspunkte für die Auseinandersetzungen Schwarzer Menschen mit ihrem Alltag.
Diese Forschungsarbeiten sind in den unterschiedlichsten Disziplinen angesiedelt. Exemplarisch: Die Dissertationen von Fatima El Tayeb, Yara Colette Lemke Muniz de Faria und Patrice Poutrus und die veröffentlichte Magister Arbeit von Katharina Oguntoye liefern wichtige historische Erkenntnisse für das Verständnis Schwarzer deutscher Identitäten. Die Dissertation von Maureen Maisha Eggers und die Abschlussarbeit von Jeanette Sumalgy theoretisieren die Situation von Schwarzen Kindern und Schwarzen Jugendlichen in Deutschland. Die Arbeiten der Kulturwissenschaftlerin Peggy Piesche (zu Schwarze (Deutsche) in der DDR, zu Schwarzen in DDR-Comics und zu Schwarzsein in Defa-Filmen) geben Aufschluss über den programmatischen Umgang mit Migration, Schwarzen Deutschen und Rassismus im DDR-Sozialismus.
Das Forschungsprojekt Black European Studies (BEST), welches maßgeblich von den beiden Schwarzen deutschen Wissenschaftlerinnen Peggy Piesche und Fatima El Tayeb initiert wurde, trägt wohl die umfangreichste Breite dieser Forschungsarbeiten zusammen.