Fremdsprachen- und Interkulturelle Kenntnisse als Wirtschaftsfaktor

Foto eines Handschlags im Hintergrund das Wort Courage

Tausenden europäischen Unternehmen entgehen jährlich Geschäfte, weil sie nicht über genügende Fremdsprachen- und interkulturelle Kenntnisse verfügen.

Dies ist ein Ergebnis einer Studie des National Centre for Languages (CILT) aus Großbritannien, die am 23. Februar 2007 in Brüssel vorgestellt wurde. Die Studie wurde im Dezember 2005 von der Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben und von CILT in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forschungsteam durchgeführt. Ihr Ziel war es, der Kommission und den Entscheidungsträgern in den Mitgliedstaaten praktische Informationen und Analysen zur Verwendung von Fremdsprachenkenntnissen in KMU und deren Einfluss auf die Geschäftsleistung an die Hand zu geben. Leonard Orban, als EU-Kommissar für Mehrsprachigkeit zuständig: „Investitionen in Sprachkenntnisse stellen für Unternehmen keine überflüssige Ausgabe dar, sie können vielmehr erheblich zur Ausweitung ihrer Geschäftsmöglichkeiten beitragen. Ich beabsichtige, der Mehrsprachigkeit einen zentralen Platz für mehr Wachstum und Beschäftigung einzuräumen.”

Im Rahmen der Untersuchung, die 2006 im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt wurde, sind Befragungen aus 2.000 Klein- und Mittelunternehmen (KMU) in ganz Europa durchgeführt worden. Hinzu kamen Informationen von 30 multinationalen Unternehmen und einer Reihe von Sachverständigen sowie eine Reihe von Fallstudien.

Fast 50 Prozent der untersuchten exportorientierten KMU planen innerhalb der nächsten drei Jahre neue ausländische Märkte zu erschließen und gehen deshalb davon aus, dass ihr Bedarf an Fremdsprachenkenntnissen wachsen wird. Allerdings wollen sie nicht in Sprachkurse investieren, sondern verlassen sich auf die nationalen Bildungssysteme oder suchen auf dem Arbeitsmarkt Menschen mit den erforderlichen Kompetenzen.

Eine solche Vorgehensweise – so die Studie – erweist sich zunehmend als unzureichend. Höhere Investitionen in sprachliche und interkulturelle Kompetenzen können verhindern, dass einem Unternehmen Exportgeschäfte entgehen und würde deren Produktivität erhöhen.

Die Studie bestätigt die zentrale Rolle von Englisch in der Weltwirtschaft. Es bestehe aber Bedarf an der Kenntnis weiterer Sprachen wie Deutsch, Französisch und Spanisch und zunehmend auch an Weltsprachen wie Mandarin, Arabisch und Russisch.

Hauptergebnisse

Den europäischen Unternehmen gehen infolge mangelnder Fremdsprachenkenntnisse zahlreiche Aufträge verloren. Auf der Grundlage einer Stichprobe wird geschätzt, dass 11 % der exportorientierten europäischen KMU (945.000 Unternehmen) wegen dieser Kommunikationshindernisse möglicherweise Aufträge verloren gehen.

Die Untersuchung zeigt, dass ein klarer Zusammenhang besteht zwischen Fremdsprachenkenntnissen und Exporterfolgen. Es wurden vier Faktoren des Sprachmanagements ermittelt, die mit erfolgreicher Exportleistung zusammenhängen: strategisches Herangehen an die mehrsprachige Kommunikation, Einstellung von Muttersprachlern, Einstellung von Mitarbeitern mit Fremdsprachenkenntnissen und Einsatz von Übersetzern und Dolmetschern. Würden alle exportierenden KMU eine oder mehrere dieser Methoden einsetzen, so könnte die gesamte Wirtschaft der EU in erheblichem Maße davon profitieren.

Für den Zugang zu den Exportmärkten kommt dem Englischen besondere Bedeutung zu. Die Ergebnisse der Untersuchung deuten allerdings darauf hin, dass die Realität viel komplexer ist, als die oft zitierte Ansicht, dass Englisch die Weltsprache schlechthin ist. In Osteuropa ist Russisch weit verbreitet (neben Deutsch und Polnisch). In weiten Gebieten Afrikas ist Französisch die Handelssprache und Ähnliches gilt für Spanisch in Lateinamerika. Voraussetzung für langfristige Geschäftspartnerschaften ist der Aufbau und die Pflege von Beziehungen. Dafür sind Kenntnisse der Kultur und Sprache des Zielmarktes unentbehrlich.

Methodik

Die Studie umfasst fünf Hauptthemen:

  • Zusammenfassung bereits bestehender Arbeiten zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Fremdsprachenkenntnissen, kultureller Kompetenz und Exportleistung.
  • Befragung von fast 2000 exportierenden KMU in 29 Europäische Staaten (EU, EEA und Kandidatenländer) zwecks Erhebung von Daten zum Umgang mit folgenden Fragenbereichen: Verwendung von Fremdsprachenkenntnissen, interkulturelle Kompetenz, Kenntnis von Fremdsprachenstrategien, entgangener Gewinn aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse, künftige Exportpläne und sich daraus ergebende Anforderungsprognosen für weitere Sprachkenntnisse.
  • Für jedes Land wurde von fünf einflussreichen Personen aus einheimischen Wirtschafts-, Bildungs- und Politikkreisen ein Überblick über die Ergebnisse erstellt. Daraus konnten Aktionsempfehlungen auf lokaler, regionaler, staatlicher und europäischer Ebene hergeleitet werden.
  • Es wurden 30 multinationale Unternehmen befragt, um festzustellen, inwiefern sich ihre Geschäftsstrategien in Bezug auf Fremdsprachen und interkulturelle Fähigkeiten von denen der KMU unterscheiden.
  • Es wurde eine makroökonomische Analyse der Daten aus der KMU-Befragung durchgeführt, um daraus Schlüsse auf die wirtschaftlichen Auswirkungen von
    Investitionen in Fremdsprachenkenntnisse für Exporteure und auf Ebene der europäischen Wirtschaft ziehen zu können.
  • Neben der Erhebung statistischer Daten wurden einige Beispiele für bewährte Verfahren analysiert, die deutlich machen, welche Bedeutung Fremdsprachenkenntnisse und deren Anwendung in verschiedenen Industriebereichen und europäischen Staaten zukommt.

Makroökonomische Grundlage

Forschungsergebnisse zeigen, dass exportierende KMU produktiver sind als KMU, die nicht exportieren, und dass exportierende Unternehmen oft – auf den ersten Blick nicht erkennbare – Vorteile daraus ziehen, dass sie stärker mit technischem Knowhow in Berührung kommen, den Markt besser kennen, Kosten einsparen oder effizienter arbeiten.

Da KMU mehr als 50 % der Arbeitnehmer in der EU beschäftigen, wäre mit erheblichen Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft zu rechnen, wenn mehr KMU erfolgreich exportieren würden und wenn die gegenwärtigen Exporteure ihre Märkte ausbauen könnten. Darüber hinaus wären weitere wesentliche Vorteile durch mehr Innovation und bessere Kenntnis der Märkte möglich, die sich wiederum positiv auf die Produktivität der einzelnen Volkswirtschaften auswirken würde.

Entgangener Gewinn durch sprachliche und kulturelle Barrieren

Die Befragung von KMU ergab, dass ihnen viele Aufträge wegen unzureichender Fremdsprachenkenntnisse entgehen. Bei der Befragung von fast 2000 Unternehmen haben 11 % der Befragten (195 KMU) angegeben, dass ihnen bereits ein Auftrag wegen mangelnder Fremdsprachenkenntnisse entgangen sei. 37 Unternehmen waren Aufträge entzogen worden, deren Wert insgesamt mit 8 bis 13,5 Mio € beziffert wurde. Weitere 54 Unternehmen hatten potenzielle Aufträge im Wert von 16,5 bis 25,3 Mio € nicht erhalten. Mindestens 10 Unternehmen waren Aufträge im Wert von über 1 Mio € entgangen.

Legt man diese Ergebnisse zugrunde, so ergibt sich für einen Zeitraum von drei Jahren ein durchschnittlicher Verlust pro Unternehmen von 325 000 €. Dabei wurden selbstverständlich nur solche Fälle berücksichtigt, in denen sich die Unternehmen über die tatsächlichen bzw. möglichen Geschäftseinbußen im Klaren waren. Die tatsächlichen Zahlen könnten jedoch viel höher liegen.

KMU stoßen bei ihrer grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeit nicht nur auf sprachliche, sondern auch auf kulturelle Barrieren. Außer in acht Ländern lag der Prozentsatz der befragten Unternehmen, die auf interkulturelle Schwierigkeiten gestoßen waren, bei über 10 %.

Aktuelle Konzepte des Fremdsprachenmanagements

In 15 von 29 Ländern gaben mindestens 50 % der Befragten an, dass sie im Bereich der mehrsprachigen Kommunikation einen strategischen Ansatz verfolgen (dieser wurde definiert als „die geplante Anwendung einer Reihe von Verfahren zur Erleichterung einer effektiven Kommunikation mit Kunden und Zulieferern im Ausland“).

Die Einstellung von Muttersprachlern mit Fremdsprachenkenntnissen wird offensichtlich häufig als ein Verfahren des Sprachenmanagements eingesetzt; 22 % der Unternehmen greifen darauf zurück. Eine Anpassung ihrer Website nahmen über 50 % der Unternehmen in 22 Ländern vor, indem sie diese in Fremdsprachen anboten.

Übersetzer und Dolmetscher wurden in sehr unterschiedlichem Maße eingesetzt, wobei der Anteil in den einzelnen Ländern zwischen 4 % und 84 % der Unternehmen
variierte. Bei der Verwendung von Vertretern vor Ort fielen die Antworten am wenigsten unterschiedlich aus; hier liegt der Prozentsatz in den meisten Ländern im Bereich zwischen 20 % und 40 %. Auf diese Möglichkeit greifen vor allem die kleineren Unternehmen zurück, die nicht über die finanziellen Mittel zur Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter verfügen, die sie bräuchten, um den Anforderungen eines neuen Marktes gerecht zu werden.

Ein Großteil der Unternehmen (48 % der Stichprobe) gaben an, ihren Mitarbeitern Sprachkurse anzubieten, wobei in 15 Ländern ein Prozentsatz von über 50 % erreicht wurde; nur in einem Land waren es unter 20 %. Sowohl kleine als auch große Unternehmen ziehen es jedoch vor, Mitarbeiter einzustellen, die schon über Fremdsprachenkenntnisse verfügen, so dass sie nicht in Kurse investieren müssen.

Künftige Exportvorhaben

46 % der im Rahmen der Stichprobe befragten Unternehmen planen, in den kommenden drei Jahren neue Exportmärkte zu erschließen.

Der Bedarf an Fremdsprachenkenntnissen wird in Zukunft noch weiter steigen. In 13 der 29 Länder, auf die sich Studie erstreckte, glaubten mindestens 50 % der Befragten, dass sie in den nächsten drei Jahren zusätzliche Fremdsprachenkenntnisse benötigen werden. Ferner erwarten viele, in Zukunft mehr interkulturelle Fähigkeiten zu benötigen, wenn auch in etwas geringerem Umfang als Sprachkenntnisse.

Standpunkt der einflussreichen Persönlichkeiten in den Mitgliedstaaten

Die einflussreichen Persönlichkeiten in den Mitgliedstaaten haben die im Rahmen der nationalen Umfragen erhobenen Daten als weitgehend zutreffend bestätigt. Sie wurden weiterhin gefragt, ob ihnen nationale Initiativen oder Maßnahmen bekannt seien, die darauf abzielen, das Niveau oder den Umfang der den Unternehmen zur Verfügung stehenden Sprachkenntnisse zu erhöhen. Nur 50 % bejahten diese Frage, doch auch davon hielt niemand die entsprechenden Initiativen für effektiv.

Nachdrücklich wurde betont, wie wichtig es für die Arbeitnehmer sei, Berufserfahrungen in anderen Ländern zu sammeln, und zwar nicht nur im Hinblick auf die Verbesserung ihrer Fremdsprachenkenntnisse, sondern auch, weil sie dadurch mit anderen Unternehmenskulturen vertraut werden.

Ergebnisse der Befragung großer Unternehmen

Die Ergebnisse der Befragung großer Unternehmen bestätigen einen Großteil der bereits aus der KMU-Umfrage gezogenen Schlüsse:

  • Die Einstellung von Mitarbeitern mit Fremdsprachenkenntnissen ist üblich (73 % der Befragten stellten systematisch Mitarbeiter mit Fremdsprachenkentnissen ein, weitere 20 % gaben an, dies sei die übliche Praxis).
  • Englisch wird in großen Unternehmen offenbar häufiger als Mittlersprache verwendet als in KMU; möglicherweise spiegelt dies auch seine Verwendung als Unternehmensprache in vieler multinationaler Unternehmen wider.
  • Dennoch war die Nachfrage nach anderen als englischen Sprachkenntnissen größer als die Nachfrage nach Englisch selbst. Spanisch und anderen Weltsprachen räumten die großen Unternehmen in Bezug auf den künftigen Bedarf eine deutlich höhere Priorität ein als die KMU.
  • Aus Gründen der Effizienz wird die Verwendung des Englischen als Unternehmensprache häufig gefördert oder vertraglich vereinbart, und zwar sogar in Ländern, deren Landessprache weltweit verbreitet ist, wie z. B. in Frankreich.
  • Es ist jedoch unklar, in welchem Umfang der tatsächliche Sprachgebrauch in den Unternehmen diesen Grundsätzen folgt. Parallel dazu werden informelle
    Netzwerke gefördert, und das trägt zusammen mit flacheren Managementstrukturen zur Begünstigung eines mehrsprachigen Umfelds bei.
    Die makroökonomische Dimension: Fremdsprachenkenntnisse und Exporterfolge

Unter Verweis auf das Geschäftsgeheimnis gaben die Befragten nur in eingeschränktem Maße Auskunft über ihre Geschäftsergebnisse (Umsatz, Gewinne, Gewinneinbußen durch entgangene Aufträge). Gleichwohl lieferte die EU-weite Stichprobe genügend Daten, so dass Modellszenarien hinsichtlich des Vorhandenseins bzw. Fehlens von Sprachkenntnissen entwickelt werden konnten. Die Ergebnisse zeigen, dass es tatsächlich möglich ist, die Auswirkungen von Fremdsprachenkenntnissen auf die Wirtschaftsleistung zu messen.

Es wurden vier Faktoren des Sprachmanagements ermittelt, die auf unterschiedliche Weise miteinander kombiniert werden können und die sich positiv auf den Exporterfolg auswirken: Anwendung eines strategischen Konzepts der mehrsprachigen Kommunikation, Einstellung von Muttersprachlern, Einstellung von Mitarbeitern mit Fremdsprachenkenntnissen und Verwendung von Übersetzern/Dolmetschern.

Es wurde errechnet, dass ein KMU, das in diese vier Faktoren investiert, einen um 44,5 % höheren Exportumsatz erzielt als ein KMU, das auf diese Investitionen verzichtet. Weiterhin dürfte der Export Produktivitätsgewinne mit sich bringen, die wiederum der Binnenwirtschaft zugute kommen. Die gesamte Faktorproduktivität der Exporteure kann sogar bis zu 3,7 % über dem Branchendurchschnitt liegen, und ein Produktivitätsspillover von 3,7 % aus dem Exportgeschäft könnte darauf hindeuten, dass derartige Investitionen in Fremdsprachenkenntnisse erhebliche Auswirkungen haben.

Zusammenfassung der Empfehlungen

1. Die Ergebnisse dieses Berichts sollten weite Verbreitung finden, damit sie die politischen Entscheidungsträger auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene erreichen.

2. Fragen im Zusammenhang mit Fremdsprachenkenntnissen sollten in die Innovationserhebung der Gemeinschaft aufgenommen werden, um nachverfolgen zu können, in welchem Umfang ein verbessertes Angebot und eine höhere Nachfrage nach Sprachkenntnissen der EU-Wirtschaft zugute kommen.

3. Verbesserung der Beziehungen zwischen der Wirtschaft und dem Bildungssektor in Bezug auf Fremdsprachen. Beispiele erfolgreicher Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und dem Bildungssektor, die besonders – aber nicht ausschließlich – auf die Förderung von Fremdsprachenkenntnissen abzielen, sollten ermittelt und verbreitet werden.

4. Überprüfung des Potenzials zur Anpassung bestehender Mobilitätsprogramme, um den Mitarbeitern von KMU zeitlich begrenzte Berufserfahrungen („Praktika“) im Ausland zu ermöglichen.

5. Entwicklung und Unterstützung von Programmen, die für die Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen sensibilisieren und über die Verfügbarkeit von Fördermöglichkeiten informieren.

6. Konzentration auf die Regionen als diejenigen Akteure, die letztlich für konkrete Fördermaßnahmen zum Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen in den Unternehmen zuständig sind, und Ermittlung der angemessenen Plattform für das Engagement innerhalb und zwischen den Regionen.

7. Verbesserte Verknüpfung der Sprachenpolitik auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene mit den Bedürfnissen der Unternehmen.

8. Unterstützung der Unternehmen, damit diese mehr Erfahrung mit dem Management von von Fremdsprachenkenntnissen und mit der Anwendung der vier Faktoren des Fremdsprachenmanagements sammeln können, mit dem sie ihre Exportleistung verbessern können.

9. Die Unternehmen sollten ggf. durch Anreize dazu ermutigt werden,

  • bei ihnen verfügbare Fremdsprachenkenntnisse zu dokumentieren, auszunutzen und auszubauen,
  • ihren Mitarbeitern durch Einbindung lokaler Anbieter Kurse anzubieten,
  • ausländischen Studenten oder Arbeitnehmern Gelegenheit zum Erwerb von Berufserfahrungen zu geben,
  • an internationalen Austauschprogrammen zwischen Unternehmen teilzunehmen,
  • verfügbare Fremdsprachenkenntnisse, auch diejenigen von Wanderarbeitnehmern, zu nutzen,
  • Programme der allgemeinen und beruflichen Bildung zur Verknüpfung von Sprache und Unternehmen zu unterstützen und mit Schulen, Hochschulen und
    Universitäten zusammenzuarbeiten.

10. Die Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung sollten dem (Fremd-)
Sprachenerwerb auf allen Ebenen größeres Gewicht beimessen.

11. Das Angebot sollte dem Bedarf der Arbeitgeber besser angepasst werden durch:

  • Diversifizierung des Angebots der unterrichteten Sprachen, insbesondere im Tertiärbereich und in der beruflichen Bildung,
  • Verbesserte Anpassung von Sprachkursen und -qualifikationen an die Bedürfnisse der Unternehmen, - Einplanung von Zeiten, in denen Berufserfahrungen im Ausland gesammelt werden, wobei die ausdrücklich die Gelegenheit gegeben werden sollte, die Zielsprache in Kursen zu verwenden, in denen der Spracherwerb mit dem Erwerb von Kenntnissen auf Gebieten verknüpft wird, die für das jeweilige Unternehmen relevant sind,
  • gesteigerte Flexibilität für den Fall, dass sich die Anforderungen des Arbeitgebers ändern.

12. Verbesserung der Verfügbarkeit von Dolmetschern und Übersetzern für weniger häufig gelehrte Sprachen wie Chinesisch, Arabisch, Russisch (in Westeuropa) und Japanisch.

13. Jeder Student im Tertiärbereich soll erwarten dürfen, eine gewisse Zeit in einem anderen europäischen Land zu verbringen.

14. Nutzung der vorhandenen Fremdsprachenkenntnisse von Migrantenkindern
durch Förderung von muttersprachlichem Unterricht neben dem Erwerb der
Landessprache des Aufnahmelandes.

15. Weitere Erforschung des Einflusses von Fremdsprachenkenntnissen auf den Export, den Handel und andere Wirtschaftsbereiche wie Fremdenverkehr, Auslandsinvestitionen und Dienstleistungen.

Die Studie „ELAN: Effects on the European Economy of Shortages of Foreign Language Skills in Enterprise“Bild entfernt.(in englischer Sprache)

 

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Dieser Beitrag wurde der Publikation "Europa: Mobil März 2007" entnommen.