Afrikanische Diaspora und Literatur Schwarzer Frauen in Deutschland

Ein Klingelbrett über dem die Worte "Alois ich will meine Bücher zurück" geschrieben stehen

von Stefanie Kron

Kunst und Literatur haben eine zentrale und oft widerständige Bedeutung für die Artikulation und Repräsentation diasporischer Subjektivitäten und Communities. Dies zeigt beispielsweise Paul Gilroy (1993) in seinen Überlegungen zum Black Atlantic. Das Konzept des Black Atlantic beinhaltet eine historische Rekonstruktion des Atlantiks als transnationale Zone von Bewegungen, Delokalisierungen und Zerstreuungen, die Gilroy zufolge Schwarze Identitäten ebenso prägen wie kollektive Narrative des Sklavenhandels, der Flucht und des Exils. Der Black Atlantic ist damit auch ein Gegenentwurf zu nationalen und Weiß dominierten Konzeptionen von Kultur und Geschichte, die diese Erfahrungen ausblenden.

In dem 1993 erstmals erschienen Gedicht „entfernte verbindungen“ formulierte die 1996 verstorbene Dichterin, Wissenschaftlerin und politische Aktivistin May Ayim die Idee der Diaspora mit Blick auf Schwarze Menschen in Deutschland: 

die hände meiner mutter / sind weiß / ich weiß / ich kenne sie nicht / meine mutter / die hände // die hände meines vaters / ich weiß / sind schwarz / ich kenne ihn kaum / meinen vater / die hände / [...]
ich weiß / seine dunklen finger / an meiner hand / weiß / ihre hellen spuren / auf meiner haut / schattenküsse auf dem weg // entfernte verbindungen / verbundene entfernungen / zwischen kontinenten / daheim unterwegs // ich weiß / in augenblicken erinnerungen / ich weiß / in händen den horizont / lebendig.

May Ayim ist die prominenteste Vertreterin dessen, was die Amerikanistin Victoria B. Robinson (2007) als „afro-deutsche Tradition“ kulturellen Schaffens bezeichnet. Dieser „Tradition“ möchte ich in diesem Beitrag mit der Frage nach den spezifischen Bedingungen und Bedeutungen der Literaturproduktion Schwarzer Autorinnen für die Schwarze Diaspora oder Community in Deutschland nachgehen, in der sich Maureen Maisha Eggers (2006) zufolge Zirkulationen vielstimmiger wissenschaftlicher, politischer und kultureller Diskurse über Formen des Schwarzseins verdichten und artikulieren.1 Diese Verdichtungen nennt Manuel Castells (2001) im Kontext seiner Überlegungen zu den Dynamiken und Auswirkungen der Globalisierung auf Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur „Knoten“. Gemeinsam mit den so genannten „Strömen“ von Informationen bilden sie nach Castells die für die globalisierte Welt so zentralen „Informationsnetzwerke“.

Die Idee der Knoten und Ströme lässt sich auch auf politisch-kulturelle Netzwerke wie die Schwarze Diaspora in Deutschland anwenden, innerhalb derer Ideen, Paradigmen und Diskurse, kulturelle Werte und Praktiken zirkulieren (strömen), und die durch Knoten – oder Verdichtungen – zusammengehalten werden. Knoten dieser Art, die Eggers als Orte der Artikulation beschreibt, sind beispielsweise Universitäten, Stiftungen, Verlage, Vereine, Festivals und so genannte kulturelle ÜbersetzerInnen (cultural brokers).

Konkret wird im Folgenden danach gefragt, welche Bedeutungen der Literatur Schwarzer Frauen für die Artikulation und Repräsentation der Schwarzen Community in Deutschland beigemessen wurden und werden. Dabei wird auch der Versuch unternommen, jene Knoten – d.h. jene kulturellen Institutionen und cultural broker – zu berücksichtigen, die für die Literaturproduktion Schwarzer deutscher Frauen/Schwarzer Frauen in Deutschland relevant waren und sind. Zunächst aber soll diese Literaturproduktion im Dominanzverhältnis der Weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft kontextualisiert werden. Damit ist die Frage verbunden, ob und in welcher Weise Erfahrungen des Schwarzseins, mit Rassismen und/oder geschlechtsspezifischen Formen der Diskriminierung in der Literatur verarbeitet bzw. repräsentiert werden. Gefragt wird aber auch nach der Entwicklung „positiver Eigenbilder“ (Eggers 2006a).

Verstreut und versteckt: Literatur Schwarzer Frauen in Deutschland

Bei der Recherche zu literarischen Texten Schwarzer deutscher Frauen/Schwarzer Frauen in Deutschland fiel zunächst auf, dass sie im mainstream des Literaturbetriebs kaum sichtbar sind. Zu den wenigen aktuelleren Ausnahmen gehören die Autobiographien Schokoladenkind. Meine Familie und andere Wunder der Journalistin Abini Zöllner (Rowohlt 2003) und das Buch Feuerherz der Musikerin Senait Mehari (Droemer Knaur 2005).

Titel wie Schokoladenkind und Themen wie Kindersoldaten in Eritrea (Feuerherz) zeigen allerdings, dass die Autorinnen auf bestimmte Sprecherinnenpositionen reduziert werden, in denen sie aufgrund ihrer Hautfarbe als besonders authentisch und damit verkaufsfördernd gelten. So berichtet Abini Zöllner in ihrem Essay „Ich bin mehr als meine Hautfarbe“ (2006), dass sie ihr Buch, in dem sie – wie sie sagt – „über 250 Seiten gegen Verallgemeinerungen angeschrieben“ hatte eigentlich „Der Anteil vom Himmel“ nennen wollte, der Verlag aber Schokoladenkind als „Markt evidenter“ ansah.

Auch jenseits des Mainstream sind literarische Texte Schwarzer deutscher Frauen/Schwarzer Frauen in Deutschland auf den ersten Blick versteckt. Orte einer gewissen „Verdichtung“ bilden hier der Orlanda Frauenverlag in Berlin und der Unrast Verlag in Münster. Darüber hinaus finden sich einige thematische Websites wie die gerade aufgerufene zu Migration – Integration – Diversity der Heinrich-Böll-Stiftung. Hier findet sich auch das von Maureen Maisha Eggers koordinierte Dossier Schwarze Community in Deutschland (2006b), das Texte zu den Themenbereichen „Kunst und Kultur“, „politische Partizipation“, „Community und Gender“ oder „Forschung und Geschichte“ enthält und auch Schwarzen deutschen Autorinnen/Schwarzen Autorinnen in Deutschland ein Forum der Artikulation bietet.

Insgesamt überwiegen im literarischen Schaffen Schwarzer Autorinnen neben politisch-philosophischen Essays vor allem autobiographische Texte und Lyrik, aber auch hybride Textformen, die weder der Trennung zwischen fiktionaler und nicht-fiktionaler Literatur folgen, noch sich einem der klassischen literarischen Genres zuordnen lassen. Hierzu gehört allen voran das Buch Farbe bekennen. Afro-Deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte (Oguntoye/Opitz/Schultz 1991 [1986]), aber auch Entfernte Verbindungen. Rassismus, Antisemitismus. Klassenunterdrückung (Hügel/Lange/Ayim et.al. 1993). Eine eher 'klassisch' monographische lebensgeschichtliche Erzählung ist Daheim unterwegs. Ein deutsches Leben von Ika Hügel-Marshall (1998). Autobiographische Notizen und Kurztexte einer Vielzahl von Autorinnen enthält dagegen Farbe bekennen.2 

Im Bereich Lyrik hat sich vor allem die eingangs zitierte May (Opitz) Ayim mit eigenen Gedichtsammlungen (1995 [2005] und 1997) einen Namen gemacht. Aber auch einige andere Autorinnen wie Helga Emde haben in den 1980er Jahren einige Gedichte veröffentlicht (z.B. „Der Schrei“ 1986, „der Tanz“ 1988 und „Veränderungen“ 1990). 1999 erschien mit Talking Home. Heimat aus unserer eigenen Feder, herausgegeben von Olumide Popoola und Beldan Sezen, ein Band mit Gedichten, Texten und Bildern von verschiedenen Frauen of color, wie sie sich im Untertitel selbst bennen, mit deutschem Hintergrund. Aktuell sind es v.a. Grada Kilomba (u.a. 2004, 2006; 2008), Peggy Piesche (2006a, b und c) und Maureen Maisha Eggers (2006a, b und c), die mit Gedichten und/oder Essays an die Öffentlichkeit treten.

Ein wichtiger Ausdruck des kulturellen Schaffens Schwarzer Frauen in Deutschland ist auch die Publikation zum May Ayim Award: Erster Internationaler schwarzer deutscher Literaturpreis 2004 (Piesche et.al. 2004).3 

Häute, Farben, Blicke: Die Einschreibungen von race und gender in den Körper

Die zentralen Motive und Themen aller Textsorten sind Konstruktionsprozesse von Schwarzen und Weißen Körpern, Bedeutungsgebungen von Haut(Farbe), das Wechselspiel von Blickregimen und (Un-)Sichtbarkeit sowie die kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache. Im Vordergrund stehen die (post-)kolonialen Interaktionsformen zwischen der deutschen Weißen Mehrheitsgesellschaft, deren Weißsein als soziale und kulturelle Norm gilt, und dem rassifizierten 'Anderen' – dem Schwarzen Subjekt/Objekt. Dieses Subjekt/Objekt wird in Weißen Diskursen (Sprache und Blick) zugleich sichtbar und unsichtbar gemacht: Es ist sichtbar, weil es aufgrund der Hautfarbe als 'anders' markiert und mit stereotypen, häufig infantilisierenden und sexualisierten Zuschreibungen versehen wird. Und es ist unsichtbar im Sinne von geschichtslos. Das über den kolonialen Weißen Blick und die Sprache konstruierte 'Andere' ist also eher ein stummes Bild ohne Vergangenheit und Zukunft.

Die Bedeutungen von Blick, Farbe und Sprache in der Konstruktion des in Raum und Zeit erstarrten 'Anderen' und die daran anknüpfende Forderung nach einem radikalen Perspektivenwechsel wurde von May Ayim (1995: 67) mit dem Gedicht „aus dem rahmen“ sehr prägnant lyrisch umgesetzt:

ich male dir / ein dunkles gedicht / für dein weißes / gesicht / mit einem rahmen / aus dem du fällst / so wie ich / auf neuen boden / ich male wort / für wort / dir / SCHWARZ / vor augen und ohren / ein dunkles gedicht / fürchte dich nicht / bleichgesicht // ich bin's

Viele Gedichte, insbesondere der  Generation Schwarzer Autorinnen, die in den 1950er und 1960er Jahren in Deutschland aufwuchsen, befassen sich eher mit den traumatischen Erfahrungen als 'anders' zu gelten und dem Wunsch 'gleich', sprich 'Weiß', zu sein. Die Überlagerungen von rassistischen/geschlechtsspezifischen Diskriminierungen, die verinnerlicht und gegen den eigenen Körper gerichtet werden, aber auch das Gefühl nicht gehört zu werden, werden in dem Gedicht „Der Schrei“ (1991 [1986]: 139) von Helga Emde auf besonders eindringliche Weise deutlich:

[...] laßt mich mit! / ich möchte zu euch gehören. aber sie waren einfach weg. / Sarottimohr, Mohrenkopf. // warum schämt ihr euch? / warum beleidigt ihr mich? / warum quält ihr mich? / Nigger. // laßt mich wie ihr sein. / schaut, ich mache mein haar glatt, / meine lippen schmal und kleide mich hübsch. // Exotin. // ich bin ein mensch, ein weibliches wesen, versteht ihr mich nicht? / Sex. / ihr macht mich ungleichwertig. / hausfrau und mutter. / neinnnnn. Bitte, versteht mich denn niemand./ Doch. / wie alle. aber bleibe wie du bist und verändere dich nicht. / [...]

Wie aktuell dieses Thema nach wie vor ist, zeigt der Essay „Don't You Call Me Neger“ von Grada Kilomba (2004). Die Psychologin analysiert darin „Rassismus und die Beschimpfung mit dem Wort 'Neger' als eine Form der Verwundung und Trauma“, das aber selten als solches wahrgenommen würde,

weil die Geschichte der rassistischen Unterdrückung und deren psychologischen Auswirkungen innerhalb des westlichen Diskurses bisher vernachlässigt wurden. Menschen der afrikanischen Diaspora sind damit jedoch tagtäglich konfrontiert. Sie müssen [...] mit den Traumata der Sklaverei und des Kolonialismus sowie dem Gefühl von Scham umgehen.“

Inspiriert von Frantz Fanons Arbeiten wie Schwarze Haut, weiße Masken (1985) versteht Kilomba Alltagsrassismus als „Re-inszenierung kolonialer Szenen, die Menschen festschreiben in Diskursen der Unterlegenheit und Entfremdung.“ Ausgehend von diesem Konzept analysiert sie auch die Interdependenzen von Rassismus/Exotismus und Sexismus/Sexualisierung – die auch die Beziehungen zwischen Weißen Frauen und Schwarzen Frauen prägen – exemplarisch an der Bezeichnung „schöne Negerin“ eines Weißen Mädchens für Kathleen, eine von Kilombas Interviewpartnerinnen:

Diese Beleidigung [schöne Negerin, Anm.d.Verf.] ist eine mise-en-scene, in der Weiße zu symbolischen Herrschern werden, und in der Schwarze durch Demütigung, Verletzung und Ausgrenzung zu figurativen Sklaven degradiert werden. Es gibt eine Schande-Stolz-Dynamik in dieser Beziehung. Während die Schwarze Frau erniedrigt und beleidigt wird, hat das Weiße Mädchen die Möglichkeit, Ehre und Macht zu entwickeln [...].

Doch es geht hier nicht nur um Ausgrenzung, sondern auch um exotisierende Projektionen. Kilomba zufolge wird das „Schwarze Subjekt in der Weißen Welt“ auch zum Objekt einer „racial-Begierde“, in der sich die Idealisierung des Schwarzen Körpers und Neid auf ihn vereinen. So kann die Schwarze Frau, an deren Körper so widersprüchliche koloniale  Imaginationen wie „Schwarze Venus“ und „Sklavin“ 'geheftet' werden „jederzeit von einem begehrten 'dunkelhäutigen' Körper zu einer angegriffenen und gedemütigten 'Negerin' werden.“

Der Einfluss des Black Feminist Criticism

Während in Deutschland die von Rassismus und Ausgrenzung geprägten Beziehungen zur Weißen Mehrheitsgesellschaft ein zentrales Thema der Literaturproduktion Schwarzer Frauen – insbesondere der so genannten ersten Generation – war, lag beispielsweise der thematische Fokus afroamerikanischer Schriftstellerinnen der 1970er bis 1990er Jahre auf der Darstellung des Lebens und der Konflikte – wie verinnerlichter Rassismus und Sexismus – innerhalb der Schwarzen Community in den USA. Autorinnen wie Toni Morrison, insbesondere aber Alice Walker (1983) etablierten in diesem Kontext den black feminist criticism. Dieses Konzept geht davon aus, dass Schwarze Frauen in der Literatur Weißer und Schwarzer Männer lediglich als stark sterotypisiert erscheinen, d.h. als Sexobjekte, Dienerinnen respektive 'Bewahrerinnen' von Tradition und Kultur.

Der black feminist criticism sieht jedoch die Hauptaufgabe Schwarzer Autorinnen im Studium positiver Vor- und Selbstbilder Schwarzer Frauen in Geschichte und Gegenwart, aber auch ihrer Produktionsbedingungen (ökonomische, soziale und psychischen Situation, Zugangsmöglichkeiten zu Verlagen und Vertriebswesen etc.). Obgleich von diesen Ideen inspiriert, zeigen die literarischen Produktionen Schwarzer Frauen in Deutschland, dass die Suche nach positiven Vor- und Eigenbildern schwieriger war und ist als in den USA.

Ausgeblendet und verdrängt: Die deutsche Kolonialgeschichte

Die Antwort auf die Frage, warum das so ist, sollte beginnen bei der hartnäckigen Weigerung staatlicher Akteure und Institutionen sowie der Weißen Mehrheits(zivil)gesellschaft, anzuerkennen, dass die Bundesrepublik – und früher die DDR – nicht nur postfaschistische-, sondern auch postkoloniale Gesellschaften sind. Nach wie vor wird die koloniale Vergangenheit Deutschlands entweder aus offiziellen Geschichtsdiskursen ausgeblendet oder aber mit dem Verweis auf ihre kurze Dauer verharmlost.4  Wie der Politikwissenschaftler Kien Nghi Ha (2004) schreibt, führte dies dazu, dass sich die Kontinuitäten kolonialer Herrschaftspraxis in Deutschland stärker als in anderen postkolonialen Gesellschaften zeigen: Hierzu gehören der Mythos der Weißen Überlegenheit und ein spezifischer biologischer Rassismus gegenüber Schwarzen Menschen.

Die Kontinuitäten kolonialer Herrschaftspraxis zeigen sich aber auch in den deutschen Migrations- und Integrationspolitiken, dem Staatsbürgerschaftsrecht sowie im Mainstream der wissenschaftlichen Produktion zu den Themen Diaspora, Transkulturalität und Hybridität, die diese Konzepte entkontextualisiert und entpolitisiert. So wird laut Ha beispielsweise in der deutschen Migrationsforschung gemeinhin die Tatsache ausgeblendet, dass die Einwanderung nach Deutschland und die damit einhergehende Migrationspolitik nicht erst in den 1950er Jahren begann. Vielmehr stelle der Beginn der deutschen Kolonialpolitik in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts zugleich den Beginn der heutigen „ethnisch unterschichteten“ Arbeitsmigrationspolitik in Deutschland dar.5 

Literatur und Orte für Schwarze Subjekte

Dies bedeutet, um mit Stuart Hall (1994) zu sprechen, dass es im kollektiven Imaginären der  Weißen Mehrheitsgesellschaft in Deutschland keinen „Ort für das [Schwarze] Subjekt“ jenseits kolonialer Bilder gibt. So zeigen auch aktuelle Studien (vgl. Mecheril 2003), dass es hierzulande keine Rolle spielt, wie gut Schwarze Menschen die deutsche Sprache sprechen, welche Werte sie teilen und ob sie einen deutschen Pass besitzen. Sie entsprechen nicht dem, wie sich die Weiße Mehrheitsgesellschaft eine/n „richtige/n Deutsche/n“ vorstellt (vgl. auch Mecheril/Teo 1994) und gelten aufgrund ihrer Hautfarbe nicht als 'autorisiert' deutsche StaatsbürgerInnen zu sein.

Die Kategorie race strukturiert hier – und zwar in einer derart antiquiert anmutenden biologistischen Ausprägung, dass der Begriff 'Rasse' eigentlich treffender wäre – nach wie vor die symbolische Ordnung und soziale Positionierungen. Das ist ein entscheidender Unterschied zu den USA und auch zu anderen europäischen Ländern. Dort definieren – geschlechtsspezifisch ausgestaltete – Rassismen ebenfalls verschieden privilegierte soziale Positionierungen. Allerdings stellt niemand das amerikanische citizenship der AfroamerikanerInnen in Frage. Und in Frankreich und Großbritannien hat die postkoloniale Migration ein – wenn auch poröses – historisches Gedächtnis.

Ein weiterer Fokus der Literaturproduktion Schwarzer deutscher Frauen/Schwarzer Frauen in Deutschland liegt daher auf der Suche nach einem „Ort“ (oder nach Orten) der Artikulation für Schwarze (weibliche) Subjektivitäten. Sie folgte und folgt damit dem von Eggers (2006a) formulierten Ziel der „Einschreibung Schwarzer Perspektiven“ in die herrschenden Diskurse der deutschen (Zeit-)Geschichte, in die deutsche Sprache sowie in die Konzepte Biographie und „Erzählung des Ich“ (Hall 1994). Diese Einschreibungen konstituieren und artikulieren nach Hall individuelle und kollektive Subjekte.

Neben politischen, philosophischen oder literarischen Essays sind es auch hier insbesondere lyrische Werke, die diese (Ver)Suche der Einschreibungen und nach positiven Eigenbildern spiegeln. Zwei Themen bilden hier Schwerpunkte:

Erstens Suchbewegungen nach einer Sprache jenseits rassistischer/exotistischer/sexualisierter Stereotypen, um sich selbst zu (be)schreiben. So formulieren Olumide Popoola und Beldan Sezen im Vorwort des Gedichtbandes Talking Home (1999: 1): „Wie so viele andere, mußten auch wir die Worte, die wir so dringend zum Lesen gebraucht hätten, selber schreiben. Worte, die uns halfen unsere Erfahrungen in Deutschland zu verarbeiten und die uns sichtbar machten, uns sein ließen.“ Wie Hito Steyerl (1999) in einer Rezension zu Talking Home schreibt wird hier die komplette oder teilweise Verwendung anderer Sprachen, insbesondere der englischen, zum „Schutzraum“.

Zweitens steht die Suche nach möglichen historischen und kulturellen Identität stiftenden Referenzen im Vordergrund. In der lyrischen Verarbeitung dieser Themen erscheinen sowohl die Orte für Schwarze weibliche Subjektivitäten als auch die sich artikulierenden Subjekte selbst diasporisch: Sie entziehen sich immer wieder einer 'monokulturellen Grammatik', d.h. territorialen, historischen und kulturellen Festschreibungen. Im Vordergrund stehen stattdessen etwa Wortspiele mit Motiven der Bewegung wie „Entfernung“, „Verbindung“ und „Unterwegs-Sein“, wie in dem eingangs zitierten Gedicht „entfernte verbindungen“ von May Ayim; die Dekonstruktion der deutschen Sprachregeln („der käfig hat eine tür“; May Ayim 1995); oft flüchtig wirkende Bezüge auf historische Persönlichkeiten wie etwa Steven Biko, Marcus Garvey und Sojourner Truth oder Verweise auf mythische Figuren wie die  westafrikanische doppelgeschlechtliche Trickster-Gottheit, Verwandlungs- und Sprachküntlerin Afrekete („afrekete“; May Ayim 1995). Die folgenden Ausschnitte machen dies expemplarisch deutlich:   

es fehlt mir das wort / für das was ich sagen will / die intuition / für das was ich empfinden möchte / die empfindung / für das was ich spüren müßte / das wesentliche / befindet sich hinter dem eigentlichen / zwischen den zeilen / unter der oberfläche / [...] verloren / fahnde ich / vor buch-staben / nach anhalts-punkten // die staben sind käfige / die punkte sind anfänge / an jeder ungereimtheit zerplatzt / eine einbildung / der käfig hat eine tür // es ist mir inzwischen lieber / ich bin ausgegrenzt / ich bin nicht eingeschlossen (der käfig hat eine tür, Ayim 1995: 51).

ich sehe dich / im garten / stehend / träumend dich bewegend // ich wüßte gern / wohin / du träumst / und ob ich mitdarf / für ein kleines stück // die laute die du sprichst / verstehen wir nicht / nur du // ich wüßte gern / mit wem du sprichst / und mit wem nicht / und / was es sonst noch gibt / außer dir und / mit dir / in dir // du hast mich / einmal angelächelt / weißt du noch / und meine hand gehalten / braun wie deine / du kamst ein bißchen / näher // ich wüßte gerne / ob du / bleiben wolltest (afrekete, Ayim 1995 [1990]).

Gender und kulturelle Artikulation: Die Schwarze Diaspora in Deutschland

Die Geschichte der Schwarzen Diaspora in Deutschland zeigt, dass es insbesondere Autorinnen und ihre Texte sowie weibliche cultural broker und von Frauen bzw. für Frauen gegründete politisch-kulturelle Institutionen waren, die Mitte der 1980er Jahre zur Artikulation der Schwarzen Community in Deutschland beigetragen haben. An deren Beginn steht der Name Audre Lorde. Die afroamerikanische Dichterin und feministische Philosophin hatte gemeinsam mit Adrienne Rich 1983 im Berliner Orlanda Frauenverlag den Klassiker der feministischen Literatur, Macht und Sinnlichkeit, veröffentlicht. Ein Jahr später kam Audre Lorde für ein Semester als Gastdozentin an die Freie Universität Berlin. Sie stellte schnell fest, dass es weder Forschung zur Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland noch eine Community gab.

Lorde regte an, der Orlanda Frauenverlag solle den Austausch von Ideen und Erfahrungen zwischen Weißen und Schwarzen Frauen, insbesondere aber die Kommunikation zwischen Schwarzen deutschen Frauen/Schwarzen Frauen in Deutschland, sowie die Forschung zur Geschichte Schwarzer Frauen fördern. So wird der Orlanda Verlag in den folgenden Jahren ein „Knoten“ für die Zirkulation von Narrativen, Konzepten und Ideen.

Hierzu gehörten einerseits die Kritik an den Ausschlüssen Weißer bzw. westlicher Feminismen sowie am Rassismus der Weißen deutschen „Dominanzkultur“ (Rommelspacher 1995) und andererseits Übersetzungen von Texten afroamerikanischer feministischer Autorinnen wie Audre Lorde (1994a, 1994b), Gloria Joseph (1993) oder bell hooks (1994, 1996) sowie die infrastrukturelle und institutionelle Förderung Schwarzer deutscher Autorinnen/Schwarzer Autorinnen in Deutschland. Audre Lorde ihrerseits war eine cultural broker im Prozess der Bildung der Schwarzen Community in Deutschland; eine kulturelle Übersetzerin zwischen afroamerikanischen feministischen Formen politischer und kultureller Artikulation (bspw. black feminist criticism) und einer sich formierenden Gruppe Schwarzer deutscher Frauen, darunter ihre Studentinnen May Opitz (später Ayim) und Katharina Oguntoye. Audre Lorde motivierte die beiden zur Rekonstruktion der Geschichte schwarzer Frauen (und Männer), aber auch zum (autobiographischen) Schreiben.

In Anlehnung an die Selbstbezeichnung 'afro-amerikanisch' regte Audre Lorde auch die Bezeichnung 'afro-deutsch' an. Im Verlauf der Artikulations- und Organisierungsprozesse setzte sich jedoch die Bezeichnung Schwarze Deutsche/Schwarze Menschen in Deutschland durch. 2007 gaben Kien Nghi Ha, Nicola Lauré al-Samarai und Sheila Mysorekar die Textsammlung re/visionen. Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland heraus. In dem Buch sind auch einige Autorinnen wie Eleonore Wiedenroth-Coulibaly vertreten, die bereits in Farbe bekennen mitgewirkt hatten.

re/visionen bringt das angloamerikanische Konzept der people of color (und women of color) als Verbindungspunkt in die Debatte um positive und inkludierende Selbst-Bezeichnungen für Menschen verschiedener Herkünfte ein.6 Auch wird die Verortung Schwarzer Deutscher/Schwarzer in Deutschland in der afrikanischen Diaspora heute deutlicher artikuliert als in den 1980er und 1990er Jahren. Hierzu schreibt Maureen Eggers (2006a): „Die Verortung in der Diaspora bildet einen zentralen Inhalt der Schwarzen Community in Deutschland. Dabei spielen Thematisierungen der Geschichte des afrikanischen Kontinents sowie der postkolonialen Vergangenheit Deutschlands eine große Rolle.“

Für die Literaturproduktion Schwarzer Frauen war jedoch zunächst das von Katharina Oguntoye, May Opitz und Dagmar Schultz nach zwei Jahren Arbeit 1986 schließlich herausgegebene Buch Farbe bekennen zentral. Es spannt einen weiten Bogen von vorkolonialen Afrikabildern in Deutschland, über die deutsche Kolonialgeschichte, den Nationalsozialismus und die bundesdeutsche Nachkriegsgeschichte bis hin zu den rassifizierten/sexualisierten Stereotypen von Schwarzen Frauen im deutschen Bildungssystem. In den überarbeiteten Auflage von 1991 und 1992 wird zudem die deutsche Einigungsgeschichte thematisiert.7 

In den Blick gerät dabei auch die Rolle der Weißen Frau als Täterin sowie die koloniale Struktur der Interaktionen zwischen Weißen und Schwarzen Frauen. Das Buch lieferte damit einen der ersten deutschsprachigen Beiträge zur Kritik Schwarzer Frauen an den kolonialen Diskursen Weißer Feminismen westlicher Prägung.8 Farbe bekennen enthält darüber hinaus Gespräche, biographische Notizen, lebensgeschichtliche Erzählungen und Gedichte Schwarzer deutscher Frauen verschiedener Generationen und Lebensformen, angefangen bei Ana G. und Frieda P., die in den 1910er und 1920er Jahren geboren wurden, über die Erfahrungen des Schwarzseins so genannter „Besatzungskinder“ wie beispielsweise die oben zitierte Pädagogin Helga Emde, die 1946 in Bingen am Rhein zur Welt kam, bis hin zu Frauen, die bei Herausgabe des Buches erst Mitte zwanzig waren.

Während der Arbeit an Farbe bekennen gründete sich 1985 auch die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD), zu deren Initiatorinnen bspw. auch Helga Emde gehört, sowie 1986 die Interessensgemeinschaft AfroDeutscheFrauen (ADEFRA), die sich heute als Forum für Schwarze Frauen und women of color in Deutschland versteht. ADEFRA bildet einen weiteren Knoten für die Literaturproduktion von Frauen im politisch-kulturellen Netzwerk Schwarzer Menschen in Deutschland. So organisiert ADEFRA Lesungen, Ausstellungen und Kongresse zur Geschichte und zum Leben Schwarzer Frauen in Deutschland und versteht sich selbst als Teil der Schwarzen Frauenbewegung.

In diesem Kontext ist Ekpenyong Ani ebenfalls eine cultural broker. Die Diplom-Übersetzerin für Englisch, Portugiesisch und Niederländisch arbeitet seit 1994 als Lektorin beim Orlanda Verlag. Seit Mitte der 1990er Jahre ist Ekpenyong Ani auch bei ADEFRA aktiv und seit 2002 Vorstandsmitglied des Vereins. Darüber hinaus schreibt sie auch über kulturelle Produktionen und Aktivitäten Schwarzer Frauen in Deutschland (u.a. 2006). Ihre Ansprache zur Eröffnung des May Ayim Award – Erster internationaler schwarzer deutscher Literaturpreis 2004 im Berliner Haus der Kulturen der Welt beginnt mit einer „Gründungserzählung“ der Schwarzen Community in Deutschland. In deren Mittelpunkt stellt sie die Arbeit an dem Buch Farbe bekennen und die Namensgeberin des Literaturpreises, May Ayim, als Pionierin der Schwarzen Frauenliteratur in Deutschland.

Mit ihren Gedichtbänden blues in schwarz weiß (1995) und dem posthum erschienen nachtgesang (1997) sowie mit der hybriden Textsammlung grenzenlos und unverschämt (1997 ebenfalls posthum verlegt) prägte May Ayim, wie es Ekpenyong Ani ausdrückt, einen eigenen Stil der „politischen Lyrik“ und „Rap-Dichtung“ und gab der Schwarzen Diaspora in Deutschland,, eine „poetisch-politische Stimme“.  

Alle worte in den mund nehmen / egal wo sie herkommen / und sie überall fallen lassen /ganz gleich wen es / trifft (künstlerische freiheit, May Ayim 1995: 78)

 

Endnoten

1 Dieser Beitrag basiert auf einigen stark aktualisierten und gekürzten Kapiteln des Buches Fürchte Dich nicht Bleichgesicht. Perspektivenwechsel zur Literatur Afro-Deutscher Frauen (Kron 1996). Ich möchte an dieser Stelle auch anmerken, dass ich wegen eines Beitrags zu diesem Thema für dieses Dossier angefragt wurde, aber eine Weiße deutsche Literatur- und Sozialwissenschaftlerin bin. Mein Blick auf die Literatur Schwarzer deutscher Frauen/ Schwarzer Frauen in Deutschland ist daher ein Weißer und mein Zugang ist ein kulturanalytischer, wobei ich versuche, eine von den Gender Studies und Postcolonial Studies inspirierte analytische Perspektive einzunehmen. Zudem orientiere ich mich an jenen Konzepten und Begrifflichkeiten, die Schwarze Frauen selbst verwenden. Dazu gehört auch, Schwarz und Weiß als identitätspolitische Kategorien groß zu schreiben. Dennoch lässt sich nicht ausschließen, dass durch die Fokussierung auf die Literatur Schwarzer Frauen in Deutschland 'minoritäre' kulturelle Räume erst konstruiert werden. 

Darunter finden sich Autorinnen wie Helga Emde, Astrid Berger, Miriam Goldschmidt, Eleonore Wiedenroth, Corinna N., Angelika Eisenbrandt, Julia Berger, Abena Adamako, May Opitz, Katharina Oguntoye und Katharina Birkenwald.

Verbindungen zu anderen kulturellen Ausdrucksformen wie der Sprech-Performance oder der bildenden Kunst stellen beispielsweise die in Berlin lebende Slam Poetry Performerin Ron Amber „Flow“ Deloney und die Malerin Ina Ismail her. Während Flow an der Schaffung künstlerischer Räume für Schwarze Menschen in Berlin interessiert ist, verarbeitet Ina Ismail politische Themen wie Genitalverstümmelung oder die literarischen Motive der afroamerikanischen Schriftstellerin und Professorin Toni Morrison in Form von Arrangements, die Bild und Text kombinieren. Immer wiederkehrende Themen sind hier das Schwarze (weibliche) Gesicht und die Schwarze (Un-)Sichtbarkeit (siehe auch das Dossier Black Community).

Erst 2004 hat eine öffentlich zu nennende Beschäftigung mit der verdrängten deutschen Kolonialgeschichte begonnen. Auslöser war der 100. Jahrestag des Ausbruchs des Herero-Nama-Krieges im heutigen Namibia, der bis 1908 dauerte. Der Aufstand der Herero und Nama gegen die deutsche Kolonialregierung gilt nicht nur als Zünder der antikolonialen Kriege in Afrika. Die Kriegsführung der Deutschen zur Niederschlagung des Aufstandes wird auch als erster Genozid in der Geschichte moderner Gesellschaften klassifiziert. Wegen des wachsenden öffentlichen Drucks ließ sich die Bundesregierung schließlich zu einem Schuldeingeständnis bewegen. Am 14. August 2004 bat Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul die Herero und Nama medienwirksam um „Vergebung“ (siehe auch Kron 2005). 

Kien Nghi Ha bei einem Vortrag anlässlich des Jahrestreffens der Bundeskoordination Internationalismus (Buko) im Mai 2005 in Hamburg.

In diesem Kontext der postkolonialen Kritik an der Weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft und der Suche nach Verbindungen und Bündnissen zwischen Menschen und Gruppen verschiedener Herkünfte sind insbesondere auch die Publikationen Spricht die Subalterne Deutsch? Migration und postkoloniale Kritik (2003), herausgegeben von Hito Steyerl und Encarnación Gutiérrez Rodríguez, zu nennen; sowie Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland (2006), editiert von Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche und Susan Arndt.

Anzumerken ist hier, dass die deutsche Einheit von den meisten Schwarzen Autorinnen – im Westen wie im Osten – als traumatisch erlebt wurde, ein Aspekt, auf den in diesem Beitrag jedoch nicht weiter eingegangen werden kann. Das gleiche gilt für das Thema der Liebes- und Sexbeziehungen zwischen Weißen Männern und Schwarzen Frauen, zwischen Weißen und Schwarzen Frauen sowie zwischen Schwarzen Frauen.

Diese Kritik hat Chandra Mohanty (1991 [1986]) in ihrem programmatischen Text Under Western Eyes. Feminist Scholarship and Colonial Discourses zuerst für den englischsprachigen Raum prägnant formuliert.

Literatur

  • Ani, Ekpenyong (2006): „'Say it loud!' Afro-Diasporische Lebensgeschichten im deutschen Kontext“. In: Eggers, Maureen Maisha: Dossier Schwarze Community in Deutschland.
  • Ayim, May (1995 [2005]): blues in schwarz weiß. gedichte. Berlin: Orlanda.
  • Ayim, May (1997): nachtgesang. Gedichte. Berlin: Orlanda.
  • Ayim, May (1997): Grenzenlos und unverschämt. Berlin: Orlanda.
  • bell hooks (1994): Black Looks. Popkultur, Medien, Rassismus. Berlin: Orlanda Verlag
  • bell hooks (1996): Sehnsucht und Widerstand. Kultur Ethnie Geschlecht. Berlin: Orlanda Verlag.
  • Castells, Manuel (2001): Die Netzwerkgesellschaft. Das Informationszeitalter:
    Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur. Opladen: Leske + Budrich.
  • Eggers, Maureen Maisha (2006a): „Positive Eigenbilder, die Diaspora als zentrale Referenz, Identitätsspektren und Zusammenschlüsse“. In: Eggers, Maureen Maisha (2006): Dossier Schwarze Community in Deutschland.
  • Eggers, Maureen Maisha (2006b): Dossier Schwarze Community in Deutschland.
  • Eggers, Maureen Maisha/Kilomba, Grada/Piesche, Peggy/Arndt, Susan (Hg.) (2006c): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster: Unrast.
  • Emde, Helga (1991 [1986]): „Der Schrei“. In: Oguntoye, Katharina et.al. (Hg.): Farbe bekennen. Afro-Deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte. Berlin: Orlanda. 113
    Emde, Helga (1988): „Der Tanz“. In: Modernisierung der Ungleichheit. Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis 23.
  • Emde, Helga (1990): „Veränderungen“. In: Geteilter Feminismus. Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis 27.
  • Fanon, Frantz (1985): Schwarze Haut, weiße Masken. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
  • Gilroy, Paul (1993): The Black Atlantic: Modernity and Double Consciusness. London/New York: Verso.
  • Ha, Kien Nghi (2004): „Dossier: Hybridität ist Hip“. In: Jungle World 46/2004.
  • Ha, Kien Nghi Ha/Lauré al-Samarai, Nicola/Mysorekar, Sheila (Hg.) (2007): re/visionen. Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland. Münster: Unrast.
  • Hall, Stuart (1994): Rassismus und kulturelle Identität. Ausgewählte Schriften 2 (Argument-Sonderband 226). Hamburg: Argument Verlag.
  • Hügel, Ika/Lange, Chris/Ayim, May (1999 [1993]). Entfernte Verbindungen. Rassismus, Antisemitismus, Klassenunterdrückung. Berlin: Orlanda.
  • Hügel-Marshall, Ika (1998): Daheim unterwegs. Ein deutsches Leben. Berlin: Orlanda.
  • Joseph, Gloria (Hg.) (1993): Schwarzer Feminimus. Berlin: Orlanda Verlag.
  • Kilomba, Grada (2008): Plantation Memories. Episodes of Everyday Racism. Münster: Unrast.
  • Kilomba, Grada (2004): „Don't You Call Me Neger!“ [Druckversion des Textes 2004 in:  ADB & cyberNomads (Hg.): TheBlackBook. Deutschlands Häutungen. Frankfurt/M. & London: IKO Verlag.]
  • Kron, Stefanie (2005): „Colonial Studies“. In: Jungle World 19/2005.
  • Kron, Stefanie (1996): Fürchte Dich nicht, Bleichgesicht. Perspektivenwechsel zur Literatur afro-deutscher Frauen. Münster: Unrast.
  • Lorde, Audre (1994a): Die Quelle unserer Macht. Gedichte. Berlin: Orlanda Verlag.
  • Lorde, Audre (1994b): Auf Leben und Tod. Krebstagebuch. Berlin: Orlanda Verlag.
  • Lorde, Audre/Rich, Adrienne (1983): Macht und Sinnlichkeit. Ausgewählte Texte. Berlin: Orlanda Frauenverlag.
  • Mecheril, Paul (2003): Prekäre Verhältnisse: Über natio-ethno-kulturelle (Mehrfach-)Zugehörigkeit. Münster: Waxmann
  • Mecheril, Paul/Teo, Thomas (1994): Andere Deutsche. Zur Lebenssituation von Menschen multiethnischer und multikultureller Herkunft. Berlin: Dietz.
  • Mehari, Senait (2005): Feuerherz. München: Droemer Knaur
  • Mohanty, Chandra Talpade (1991 [1986]): „Unter Western Eyes. Feminist Scholarship and Colonial Discourses“. In: Mohanty et.al. (Hg.): Third World Women and the Politics of Feminism. Indiana: Indiana University Press. 
  • Morisson, Toni (1999 [1970]): The Bluest Eye. London: Vintage.
  • Oguntoye, Katharina/Opitz, May/Schultz, Dagmar (Hg.) (1991 [1986]): Farbe bekennen. Afro-Deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte. Berlin: Orlanda. [1992 auch im Fischerverlag erschienen].
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  • Piesche, Peggy/Küppers, Michael/Ani/Alagiyawanna-Kadalie (2004): May Ayim Award – Erster internationaler schwarzer deutscher Literaturpreis 2004. Berlin: Orlanda.
  • Popoola, Olumide/Sezan, Beldan (Hg.) (1999): Talking Home. Heimat aus unserer eigenen Feder. Frauen of Color in Deutschland. Amsterdam: Blue Moon Press. 
  • Robinson, Victoria B. (2007): Schwarze Deutsche Kräfte. Über die Absurdität der Integrationsdebatte.
  • Rommelspacher, Birgit (1995): Dominanzkultur. Texte zu Fremdheit und Macht. Berlin: Orlanda Frauenverlag.
  • Steyerl, Hito/Gutiérrez Rodríguez, Encarnación (Hg.) (2003): Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik. Münster: Unrast.
  • Steyerl, Hito (1999): Rezension zu: „Talking Home. Heimat aus unserer eigenen Feder. Frauen of Color in Deutschland. In: springerin 3/99. 
  • Walker, Alice (1983): „Saving the Life That is Your Own: The Importance of Models in the Artist's Life“. In: Walker, Alice (Hg.): In Search of Our Mother's Gardens. Womanist Prose. New York: Harcourt.
  • Zöllner, Abini (2006): „Ich bin mehr als meine Hautfarbe! Vom Bedürfnis, nicht auf etwas reduziert zu werden“. In: Eggers, Maureen Maisha: Dossier Schwarze Community in Deutschland.
  • Zöllner, Abini (2003): Schokoladenkind. Meine Familie und andere Wunder. Reinbek: Rowohlt.

 

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Stefanie Kron studierte Literatur, promovierte in Soziologie und ist seit 2006 als wissenschaftliche Assistentin am Lateinamerika-Institut der FU Berlin tätig. Ihre Schwerpunkte sind Migrationsforschung, Gender- und Borderstudies.