Wissen wir immer was wir sagen? Welche Normalitäten stellt unsere Sprache her…
…und wie kann jede_r Einzelne diese verändern? Die ABC-Sätze im Buch machtWORTE! regen dazu an, sich über solche Fragen auszutauschen.
Sprache kreativ nutzen, um verantwortungsbewusst zu handeln
Das ABC-Buch kombiniert zu jedem Buchstaben des (deutschen) Alphabets Worte und Illustrationen so, dass Alternativen zum vermeintlich Normalen denkbar werden. Beispielsweise lautet der Text zum Buchstaben F "Was ist drin, wenn Familie drauf steht?"
In Kombination mit den Illustrationen der Künstlerin Ka Schmitz werden Vorstellungen von Familien und Familienkonzepten angesprochen und erweitert, wodurch normative Vorstellungen von Familie als einer heterosexuellen, weißen Zweierbeziehung sowie Familie als harmonische Einheit in Frage gestellt werden. Familie ist nicht zwangsläufig Schutzraum und nicht immer Mama, Papa, Kind(er). Auf diese Weise kann die eigene Sprache als machtvolle Handlung wahrgenommen und gegebenenfalls überdacht werden.
Das Projekt
Soziale Ungleichheit entsteht zunächst im Kopf, hat aber reale Auswirkungen auf die Lebenslagen und Lebensqualitäten von Menschen. Egal, ob sprachliche Diskriminierungen rassistischer, sexistischer, klassenspezifischer, beHindernder oder anderer Gestalt sind, sie stellen Normalitäten her, die es tatsächlich nicht gibt, die aber alle von dieser Norm abweichenden Menschen erheblich benachteiligen.
Das Projekt soll besonders Kindern und Jugendlichen verdeutlichen, wie wichtig die eigene Sprache in diesem Herstellungsprozess von gesellschaftlicher Wirklichkeit ist und welche Gestaltungsmöglichkeiten sie selbst haben. Sie sollen sich so als aktive Akteur_innen begreifen lernen und auf diese Weise handlungsfähig bleiben bzw. werden. Verbunden mit einem eigenen positiven Selbstwertgefühl sollen vor allem Kinder und Jugendliche auch andere Menschen mit all ihren Verschiedenheiten aber auch Gemeinsamkeiten wertschätzen und als ihnen gleich kennen/lernen.
Das Buch soll besonders junge Menschen zu konstruktiv kritischem Denken und zu einem aktiven Einschreiten in verletzende (Sprach)Handlungen ermutigen. Gleichzeitig wird gezeigt, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit Sprache nicht nur wichtig ist, sondern auch Spaß macht. Über die Stärkung des eigenen Selbstwertgefühls wird eine erste Basis für ein anerkennendes Miteinander geschaffen. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche dazu zu bringen, aufzuhorchen, wenn verbale oder nonverbale Verletzungen in ihrem Umfeld auftreten und auch einzuschreiten bzw. sich offen davon zu distanzieren. Das Buch soll junge Menschen dazu bewegen, sensibel zu werden für Ungleichheit fördernde Prozesse in der Schule, im Freundeskreis oder in der Familie.
Zu jedem Buchstaben des deutschen Alphabets werden Worte und Illustrationen kombiniert, in der Art und Weise, dass Alternativen zum vermeintlich Normalen lesbar und sichtbar werden. So folgen die Bilder den ver_rückten Assoziationsketten und lösen viele verschiedene Gedanken aus.
Damit eröffnet sich die Möglichkeit, den eigenen Sprachgebrauch zu überdenken und als machtvolle Handlung bewusst zu machen. Es soll ermutigen, aktiv am Wortschöpfungsprozess teilzunehmen. Denn: ein verantwortungsvoller Umgang mit Sprache ist nicht nur wichtig, es macht auch Spaß. Also: macht WORTE!
Weitere Informationen zu finden auf machtWorte!