von Natascha Nassir-Shahnian
Empowerment bedeutet die Freiheit als Selbst existieren zu können, ohne sich Handlungszwängen zu beugen, die von außen aufgrund sozialer Kategorien (wie »Rasse«, Klasse, Gender, Disability u.a.) an uns herangetragen werden und die uns in unserer Sozialisation prägen. Daher richtet sich Empowerment an Menschen, die durch diese Herrschaftsverhältnisse (Rassismus, Klassismus, Sexismus, Heteronormativität u.a.) unterdrückt werden. Ich beziehe mich in diesem Artikel vor allem auf Empowerment im Kontext von Rassismuserfahrungen in Deutschland. Gleichwohl ist das Konzept auch für andere Befreiungsbewegungen relevant.
Durch meinen eigenen Empowerment-Prozess habe ich eine positive Sprache für meine Lebenssituation gefunden. Als Women of Color mache ich in meinem Lebensmittelpunkt Deutschland Rassismuserfahrungen. Das liegt nicht an meinem von der Dominanzgesellschaft definierten »Migrationshintergrund«, sondern an der rassistischen Gesellschaft. Bei der Wortkonstruktion »Migrationshintergrund« geht es um eine Normalisierung von Rassismus und eine Entnennung von Weiß-Sein. Der »Hintergrund« weißer Schwed_innen in Deutschland spielt im Gegensatz zu dem von People of Color keine Rolle. Wenn ich nach meiner »Herkunft« gefragt werde, hat die Antwort, dass ich in Nordfriesland aufgewachsen bin, die Fragenden bisher noch nie zufriedengestellt. Das verwundert mich mittlerweile nicht mehr, denn es geht in der Frage nicht um tatsächliches Interesse an meiner Person, sondern darum, mich als Projektionsfläche für rassistische Fantasien von Exotik oder Orientalismus der weißen Fragenden zu nutzen.
Empowernde Bündnisse
Der Begriff »PoC - Person/People of Color« verbindet all diejenigen, die geteilte Erlebnisse und Erfahrungen mit Rassismus machen. Die Selbstbezeichnung kommt ohne Defizitkonstruktion aus und wurde durch die Befreiungsbewegungen gegen Kolonialismus und Rassismus geprägt (vgl. Dean 2011: 597ff). Durch den gemeinsamen Bezugspunkt der Rassismuserfahrungen können - von Weißen erschaffene - Hierarchisierungen unter Communities of Color überwunden werden. Dies bietet besonderes Potenzial für eine gegen-hegemoniale Bewegung, die das »Teile-und-Herrsche-Prinzip« durchbrechen kann. Unter der Selbstbezeichnung »People of Color« können Bündnisse zwischen all jenen geschlossen werden, die durch weiße Dominanzkultur marginalisiert und durch koloniale Gewalt kollektiv unterdrückt und abgewertet werden (Ha 2007: 37).
Herrschaft und Unterdrückung
Unterdrückungsverhältnisse funktionieren immer nach einer Logik, in der die »Norm« aus einer machtvollen Position definiert wird. Diese »Normen« schließen täglich einige, die von ihnen abweichen, aus, andere hingegen haben durch eben diese Strukturen Vorteile und Privilegien.
Wer von den gesellschaftlich festgelegten und historisch wandelbaren »Normen« abweicht, wird diskriminiert, ausgegrenzt oder unterdrückt. Das dominante Wissen über die Welt und was als »normal« oder »fremd« und »ungewöhnlich« gilt, ist dabei maßgeblich durch »Rassen«-, Klassen- und Gender-Konstruktionen geprägt (Strega 2005: 201ff).
Die Unterdrückungsstrukturen verlaufen zumeist nicht parallel, sondern intersektional. Die Verschränkungen differenziert zu betrachten ist relevant, um einerseits Mehrfachdiskriminierungen und andererseits unterschiedlich gelagerte Privilegien sichtbar zu machen.
Verinnerlichte Unterdrückung
Zum rassistischen Herrschaftssystem gehört die Präsentation und Repräsentation der »Anderen« aus dominanter weißer Perspektive. Diese und die permanenten Erfahrungen von Fremdheit und Ausgrenzung durch Alltagsrassismus führen dazu, dass die rassistische Ideologie auch in People of Color wirkt.
Stuart Hall beschreibt in Bezugnahme auf Frantz Fanon und Edward Said den gewaltvollen Prozess, in dem wir durch die westlichen Wissenskategorien nicht nur zum »Anderen« gemacht, sondern darüber hinaus auch dazu gebracht werden, uns selbst als »Andere« wahrzunehmen und zu erfahren (Hall 1994: 30; Fanon 2008: 153). Hall nennt dies: »[…] to become self-as-Othered« (Hall 1996: 17).
Bei verinnerlichter Unterdrückung wird also das Dominanzverhältnis für Unterdrücker_innen und Unterdrückte zur akzeptierten Norm. »Internalized oppression is the incorporation and acceptance by individuals within an oppressed group of the prejudices against them within dominant society« (Hervorh. i. O. Pheterson 1990: 35). Wenn es gelungen ist, große Teile der von der Macht ausgeschlossenen Menschen von ihrer eigenen menschlichen, moralischen und politischen Minderwertigkeit zu überzeugen, ist die Stigmatisierung vollendet (Osterkamp 1997: 98).
In Deutschland führt die kollektive Verinnerlichung von Rassismus unter People of Color häufig dazu »beweisen« zu müssen, dass wir »intelligent«, »emanzipiert« oder »integriert« sind. Während weißen Menschen Intelligenz oder »Fortschrittlichkeit« automatisch zugeschrieben wird, müssen PoC diese erst einmal unter Beweis stellen. Unsere Identitäten sind somit permanent mit rassistischen Erwartungen konfrontiert, welches zu einer Normalisierung und Verinnerlichung dieser Defizitätskonstruktionen führt und damit zu dem Zwang, diese vermeintlichen Defizite durch Überkompensation auszugleichen, also immer einen Schritt schneller und besser zu sein (vgl. die Studie von Terkessidis 2004). Zusätzlich zur alltäglichen Belastung mit Rassismuserfahrungen kommt der Druck hinzu, als »Ausnahme-Migrant_in« noch mehr leisten zu müssen, um zu den »guten Ausländer_innen« zu gehören. Insbesondere vor dem Hintergrund der massiven Chancenungleicheit in Deutschland zum Beispiel im Bildungssystem ist dieser geradezu zynisch.
Der Zwang, sich von seiner marginalisierten Community abzuheben, verhindert überdies die Solidarisierung mit Menschen, die sich in einer ähnlichen Position befinden (Pheterson 1990: 36). Dieser Prozess hat eine wichtige Funktion im weißen Teile-und-Herrsche-System, auf die ich später zurückkommen werde.
Dekolonisierung und Empowerment
In Bezug auf Rassismus und Sexismus haben insbesondere Schwarze Feminist_innen aus den USA (wie bell hooks und Patricia Hill Collins) einen dekolonialen Perspektiv-wechsel auf Handlungsspielräume im Sinne des Empowerment-Ansatzes erarbeitet, welcher auch für die PoC-Bewegung in Deutschland eine relevante Sichtweise eröffnet.
Dekolonisierung ist als alltäglich gelebter politischer Prozess zu verstehen und als »[…] Kampf, uns selbst zu definieren – im Widerstand gegen Beherrschung und darüber hinaus« (hooks 1994a: 13). In erster Linie meint die Dekolonisierung des Selbst den Prozess, sich über die unterdrückerischen Strukturen, in denen wir sozialisiert sind und die unser Leben prägen, bewusst zu werden. Daher ist die kritische Reflexion über sich selbst und die Verortung der eigenen Identität in diesen Strukturen Ausgangspunkt für Befreiung und Selbststärkung (vgl. hooks 1994b: 47; Freire 1974: 36).
Im Kontext der deutschen »Integrationsdebatte« bedeutet dies beispielsweise die Erkenntnis, dass Integration hierzulande nichts anderes bedeutet als Assimilation an ein weißes Selbstverständnis der Nation. Migrant_innen sollen sich - vermeintlich aus eigenem Interesse – »integrieren« und damit an die Gesellschaft anpassen, welche sie herabsetzt und ausgrenzt (Attia 1997: 267).
Bei der Dekolonisierung handelt es sich um einen bewussten Austritt aus der kolonialen Situation. Wenn wir erkennen, dass unsere vermeintlichen Defizite aus einer weißen Norm konstruiert werden, können wir dem Druck hin zur Überkompensation widerstehen – denn wir müssen nichts ›ausgleichen‹ um ›mitzuspielen‹.
»Um die Situation der Unterdrückung zu überwinden, muss der Mensch zunächst ihre Ursachen kritisch erkennen, damit er durch verändernde Aktion eine neue Situation schaffen kann, eine, die das Streben nach vollerer Menschlichkeit ermöglicht« (Freire 1974: 34).
Wenn wir uns alle Faktoren, die in unserem Leben Schmerz und Unterdrückung verursachen, vor Augen führen, können wir individuelle und kollektive Widerstandsstra-tegien entwickeln (hooks 1993: 14).
Empowerment in Practice
Empowerment ist nicht bloße Theorie, sondern vor allem alltäglich gelebte Praxis.
Insbesondere wenn wir in eine rassistische Situation geraten, zum Beispiel, wenn wir mal wieder nach unserer ›ursprünglichen‹ Herkunft gefragt werden, ist es besonders stärkend, auf unser eigenes Wohlbefinden zu achten, anstatt eine möglichst ›ange-messene‹ Reaktion ›abzuliefern‹. Da Alltagsrassismus in der Gesellschaft konsequent verleugnet wird, ist es befreiend darauf zu achten, was diese Situationen mit uns machen, anstatt andere Leute von dem rassistischen Gehalt ihrer Handlungen oder Äußerungen zu überzeugen. Hingegen dürfen wir darauf achten, was wir selbst in der Situation brauchen und was für uns die beste Lösung in der Situation ist (Kilomba 2008: 139).
Für das Ausbrechen aus der kolonialen Dynamik ist die Bestimmung von eigenen Grenzen von Bedeutung für unsere Selbststärkung. Seien diese geografisch, im Sinne einer selbstgewählten ›Heimat‹, oder auch Grenzen im Sinne der Bestimmung der eigenen Bedürfnisse und Akzeptanzschwellen. Unsere eigenen Grenzen zu bestimmen und zu vermitteln, stellt einen wichtigen Prozess dar, um dem invasiven Alltagsrassis-mus zu begegnen.
Diese Strategie kann jedoch überwiegend auf einer individuellen Ebene Anschluss finden. Durch das Dilemma, dass unsere Lebenswelt auch durch institutionellen Rassismus in Strukturen wie dem Arbeitsmarkt oder Bildungssystem bestimmt bleibt, können wir zwar durch Dekolonisierung verinnerlichte Defizite überwinden, die gesellschaftlich dominante weiße Sicht auf uns wird jedoch bestehen bleiben. Dennoch haben wir die Möglichkeit, unseren Umgang mit diesen Strukturen zu bestimmen und zu verändern. »By persisting in the journey toward self-definition we are changed, and this change empowers us« (Hill Collins 1991: 113).
Wut in Widerstand wandeln
Durch Rassismuserfahrungen verspüren wir häufig Machtlosigkeit und große Wut. Die Schwarze Feministin Audre Lorde hat darauf verwiesen, Wut als Quelle für Empowerment zu nutzen.
Im Kontext der Ungerechtigkeit von Unterdrückungsstrukturen ist Wut ein Zeichen unserer Energie und kann uns antreiben anstatt zu lähmen. Denn in der Wut stecken Informationen und es ist befreiend, diese auszudrücken (Lorde 1984: 130). Solange wir Wut fühlen, haben wir uns zumindest nicht mit der Unterdrückung abgefunden und widerstehen der Stigmatisierung (ebd.).
Unterdrückungserfahrungen rufen mit der Wut häufig auch Sprachlosigkeit hervor. »Je schmerzhafter die Themen sind, um die es geht, desto größer ist unsere Sprachlosig-keit« (hooks 1994a: 10). Da unsere Lebenserfahrungen in dominanten Diskursen häufig nicht anerkannt und benannt werden, sondern im Gegensatz abgewehrt und verneint (»Jetzt stell dich mal nicht so an« oder »Übertreib mal nicht«), ist das Ausdrücken und Teilen von Diskriminierungserfahrungen eine wichtige Strategie für den Empowerment-Prozess. Wenn die Sprachlosigkeit überwunden ist, können weitere Handlungen zur Befreiung folgen. Patricia Hill Collins beschreibt diesen Prozess als Weg von der Stille zur Sprache zur Handlung: »[…] from silence to language to action« (Hill Collins 1991: 112).
Zum Ringen um Sprache als Ausdruck für die eigenen Erfahrungen gehört auch die Suche nach angemessenen Begriffen. Wie ich in der Einleitung bereits erwähnte, kommt dem PoC-Begriff hier eine wichtige Bedeutung zu. Aber auch anderen Selbst-bezeichnungen wie »Schwarze Deutsche« und »Afrodeutsche«, die 1986 mit dem erscheinen des Bandes »Farbe bekennen« in Deutschland geprägt wurden (Oguntoye/Opitz et al. 1997). Eine weitere sprachliche Widerstandsperspektive ist die emanzipative Umdeutung und Aneignung von rassistischen Begriffen. In Deutschland hat dies vor allem das Bündnis »Kanak Attak« mit dem Begriff »Kanacke« geprägt. Diese letztgenannte Widerstandsstrategie funktioniert allerdings ausschließlich aus einer Position of Color.
Community: Schulter an Schulter Unterdrückung widerstehen
Bei dem Prozess, eine Sprache für unsere Erlebnisse zu finden, besteht ein wichtiger Faktor darin, mit wem wir unsere Erlebnisse teilen. Empowerment-Räume im Sinne von Seminaren oder Community-Einrichtungen bieten dafür eine wesentlich geschütz-tere Möglichkeit als gemischte Räume der Mehrheitsgesellschaft, da alle Teilneh-mer_innen an die Rassismuserfahrungen anknüpfen können (vgl. Yiğit/Can 2006). Da Unterdrückungsstrukturen intersektional verlaufen, gibt es in PoC-Räumen auch sehr unterschiedlich gelagerte Privilegien. Zentrale Aufgabe für eine breite Empowerment-Bewegung ist es daher, uns im Teile-und-Herrsche-Verhältnis nicht gegeneinander ausspielen zu lassen. Vielmehr muss dieses überwunden und durch eine neue Vision der Solidarität ersetzt werden. Insbesondere Audre Lorde hat die Bedeutung von Community für die Widerstandsbewegung ausgedrückt:
»Without community there is no liberation, only the most vulnerable and temporary armistice between an individual and her oppression. But community must not mean a shedding of our differences, not the pathetic pretense that these differences do not exist« (Lorde 1984: 112).
Solidarische Bündnisse zwischen unterdrückten Gruppen haben großes Potenzial, den Status quo auf gemeinsame und gestärkte Weise in Frage zu stellen. Dabei sollen Unterschiede untereinander nicht verherrlicht oder verklärt werden, aber der Fokus auf die verbindende Unterdrückungsstruktur kann weiße Machtlogiken überwinden: »For the masters tool will never dismantle the master’s house.« (Lorde 1984: 112)
Heilen: Wellness als Widerstand
Die Empowerment-Perspektive legt den Fokus darauf, Stress zu vermeiden und auf unser Wohlbefinden zu achten.
Wenn wir die Perspektive dahingehend ändern, was rassistische Situationen mit uns machen anstatt es anderen Menschen zu erklären, sollten wir auch die Auswirkungen von Rassismuserfahrungen auf Körper und Geist erst nehmen und uns aktiv auf Genesung und Heilung ausrichten. Die maorische Forscherin Linda Thuiwai Smith versteht Heilung dabei als physischen, spirituellen, psychologischen, sozialen und kollektiven Erholungsprozess (Smith 2008: 117).
In alltagsrassistischen Situationen sind wir großem Stress ausgesetzt, der unsere körperliche Reaktion auf Überforderung ausdrückt. »stress is the body’s response to carrying more than it can bear« (hooks 1993: 53). Die Überforderung und die Wunden, die entstehen, hindern uns daran, unsere Potenziale voll auszunutzen und verhindern so auch Widerstand. Daher argumentiert bell hooks im Kontext von Unterdrückten für den individuellen Genesungsprozess als politischen Akt: »[…] choosing ›wellness‹ is an act of political resistance« (hooks 1993: 14).
»Wellness« meint in diesem Sinne kein neoliberales Lebenskonzept, sondern eine widerständige Lebenshaltung, sich in einer Unterdrückungsstruktur für das eigene Wohlbefinden zu entscheiden und aktiv einzusetzen. Im weißen Herrschaftssystem ist ›Wellness‹ ein Privileg für Weiße. Für PoC ist es hingegen nicht vorgesehen, dass es uns ›gut geht‹. Daher ist die aktive Entscheidung, auf die eigene »Wellness« zu achten, als widerständige Intervention in diese weiße Kultur zu sehen: »To choose against that culture, to choose wellness […]« (hooks 1993: 29).
Empowerment als Lebensaufgabe
Empowerment ist also nicht die Zauberformel, die Menschen mit Diskriminierungser-fahrungen mit einer Superhelden-Uniform durch die Welt gehen lässt, deren Härte uns dann nichts mehr anhaben kann. Aber die Empowerment-Perspektive öffnet den Blick für unsere Möglichkeiten. Denn wir müssen uns keinen kolonialen Abhängigkeitsver-hältnissen und Zwängen beugen. Wir können den Status als kollektive »Andere« verlassen und einen selbstgewählten Platz als Individuum annehmen. Einen Platz als Subjekt und nicht als Objekt (Kilomba 2008: 145). Die Perspektive auf uns selbst als eigenständige, handlungsstarke Subjekte gibt uns Kraft, der rassistischen Logik zu widerstehen und uns zu widersetzen. Dies bedeutet auch die erlernte Hilflosigkeit mittels eigener Kraftquellen zu verlassen: »To achieve a new role as equal, one has to place her/himself outside the colonial dynamic; that is, one has to say farewell to that place of Otherness.« (Kilomba 2008: 141)
Dieser Prozess erfordert einerseits Kraft, er ist auf der anderen Seite aber vor allen Dingen stärkend. Auch wenn Empowerment kein Allheilmittel gegen Rassismus ist, so gibt es eine neue Perspektive auf das Leben in rassistischen Strukturen, jenseits weißer Normvorstellungen. Von größter Bedeutung ist dabei, rassistische Zuschreibungen als weiße Fremd- und nicht als Selbstkonstruktion zu erkennen. Unsere eigenen Kraftquellen und unser Wohlergehen wertzuschätzen und zu schützen, bedeutet weder uns zwangsläufig aus der Gesellschaft zurückzuziehen noch jeden Kampf zu kämpfen.
Empowerment bedeutet als People of Color auf unsere eigenen Bedürfnisse in rassistischen Alltagssituationen zu achten. Empowerment bedeutet ohne Kategorisierung existieren zu können. Empowerment bedeutet ich kann ich sein – egal, was du von mir denkst. Empowerment bedeutet Befreiung.
Literatur
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- Dean, Jasmin 2011: People of Colo(u)r. In: Arndt, Susan/Ofuatey-Alazard, Nadja (Eds.), Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wis-sensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk, Münster: Unrast Verlag, 597-607.
- Fanon, Frantz 2008: Black Skin, White Masks. London: Pluto Press.
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- Lorde, Audre 1984: Sister Outsider. Essays and Speeches. New York: The Crossing Press.
- Oguntoye, Katharina/Opitz, May/Schultz, Dagmar 1997: Farbe bekennen: afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte. Berlin: Orlanda Frauenverlag.
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- Strega, Susan 2005: The View from the Poststructural Margins: Epistemology and Methodology Reconsidered. In: Brown, Leslie/Strega, Susan (Eds.), Research As Resistance: Critical, Indigenous, and Anti-Oppressive Approaches, Toronto, Ontario: Canadian Scholars’ Press/Women’s Press, 199-235.
- Terkessidis, Mark 2004: Die Banalität des Rassismus. Migranten zweiter Generation entwickeln eine neue Perspektive. Bielefeld: transcript Verlag.
- Yiğit, Nuran/Can, Halil 2006: Die Überwindung der Ohn-Macht. Politische Bildungs- und Empowerment Arbeit gegen Rassismus in People of Color Räumen - das Beispiel der Projektinitiative HAKRA. In: Elverich, Gabi/Kalpaka, Annita/Reindlmeier, Karin (Eds.), Spurensicherung. Reflexion von Bildungsarbeit in der Einwanderungsgesellschaft, Frankfurt/Main: IKO - Verlag für Interkulturelle Kommunikation, 167-193.
Natascha Nassir-Shahnian ist Politikwissenschaftlerin und lebt in Berlin. Zur Zeit organisiert sie die Konferenz "FemoCo2013 - Feminismen of Color" die im Herbst 2013 stattfinden wird.