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Was uns Integration als historische Erfahrung heute lehren kann, darüber sprechen Prof. Dr. Klaus Timm, 1934 geboren und 1945 aus Stettin geflohen, und Lilas al Loulou, 1989 geboren und 2014 aus Syrien geflohen.
Gesprächsleitung: Prof. Dr. Dorothee Wierling, Professorin für Zeitgeschichte.
Auf den ersten Blick hat die Fluchtbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg, die geschätzte 12 Millionen Menschen in das vom Krieg zerstörte Deutschland brachte, wenig mit der gegenwärtigen Fluchtbewegung aus den Kriegs- und Krisengebieten des Nahen und Mittleren Ostens zu tun.
Die Kriegsflüchtlinge von 1945 galten als Landsleute, die von den Kriegsfolgen ähnlich betroffen waren wie die Einheimischen. Es wurden große Anstrengungen in beiden Gesellschaften, Ost und West, unternommen, ihnen die Eingliederung zu erleichtern. Dennoch schlug ihnen Misstrauen und Abwehr entgegen. Auch sie hatten traumatische Erfahrungen hinter sich, galten bei ihrer Ankunft als Fremde und waren mit Reflexen von Abwehr und Ausgrenzung konfrontiert.
Dennoch wird die Integration der 1945 Vertriebenen und Geflüchteten heute als gelungen wahrgenommen. Kann man aus der deutschen Nachkriegszeit also lernen, unter welchen Bedingungen Integration gelingen kann und was sie erleichtert?
Die Veranstaltung fragt nach den individuellen Erinnerungen und Erzählungen: Sind die Erfahrungen von damals mit denen der Flüchtlinge heute zu vergleichen?
Was wurde und wird in den Familien tradiert? Welche Familienerzählungen über die „alte Heimat“ und das Herkunftsland gibt es? Wie wirken sich politische und soziale Kontexte auf das Verarbeiten der Migrationserfahrungen aus? Wie wurde und wird die Ankommenssituation erfahren und welche Faktoren erschweren bzw. erleichtern Anpassung?
Samstag, 25. Juni 2016, Heinrich-Böll-Stiftung, 11.00 – 13.00 Uhr.
Information: Dr. Marianne Zepp, Referentin für Zeitgeschichte der Heinrich-Böll-Stiftung, marianne.zepp@boell.de.
Der Workshop ist Teil des Kongresses "Flucht und Migration: Wie schaffen wir Integration?" der Heinrich Böll Stiftung (24./25.06).
WS 6: “This is how we managed it!” – An Eyewitness Account
What the historic experience of integration can teach us today: a discussion with Prof. Dr. Klaus Timm, *1934, who fled Stettin in 1945 , and Lilas al Loulou, *1989, who fled Syria in 2014.
The history of Germany would be inconceivable without immigration. It took several decades until the view of Germany as a country of immigration prevailed in politics and society.
But how did migrants and refugees experience their arrival? And how did they manage to feel at home in Germany? What stood in the way and which obstacles did they have to overcome? Integration is a process whose conclusion is difficult to pinpoint, according to the Syrian-born writer Rafik Schami, who has lived in Germany for almost 40 years.
Two people who arrived in Germany representing different generations and backgrounds will be talking and giving accounts about their experiences. Are there similarities despite the different conditions and cultural contexts that form their backgrounds? Have changes in social attitudes improved opportunities for migrants?
The workshop takes place during the conference "Flucht und Migration: Wie schaffen wir Integration?" (24 - 25 June 2016).