FutureV startete 2017 als Plattform für queere Refugees in Berlin. Ihr Voguing-Projekt „Berlin is Burning“ bietet einen Raum für Empowerment durch Tanz und schafft ein Bewusstsein für interkulturelle Sensibilität.
Future V wurde 2017 von einer Gruppe von Freund*innen gegründet, die sich zusammengetan haben, um eine Plattform für queere Geflüchtete in Berlin zu schaffen. Queere Menschen werden oftmals übersehen, was unter anderem daran liegt, dass queer sein nicht unbedingt nach Außen getragen wird. Queer zu sein beinhaltet die Einstellung hin zu einem offenen Verständnis von Geschlecht und Sexualität. Wir glauben, dass Geschlecht und Sexualität sich in dynamischen Spektren bewegen, die vor allem in Bezug zur eigenen Identität und Definition stehen. Wir bieten die Möglichkeit, diesem offenen Denken Raum zu geben. Niemand soll sich unwohl fühlen, weil die eigene Person nicht zu einer bestimmten Vorstellung von Männlichkeit oder Weiblichkeit passt. Wir adressieren alle, die ein Teil dieser Gemeinschaft sein möchten und mehr über Geschlecht, Sexualität, Sprache und vielleicht über sich selbst entdecken möchten.
Das Voguing-Film-Projekt "Berlin is Burning" der Gruppe Future V ist aus Asdiqa-Patenschaften, einem vom Familienministerium geförderten Patenschaftsprojekt für Geflüchtete, hervorgegangen. Es wurde 2017 durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung gefördert. Gemeinsam mit Ariclenes A. Garcia (Arigato Melody) vom House of Melody konnten Geflüchtete im Rahmen des Projekts ein Mal pro Woche einen Voguingkurs besuchen und dort eigene Choreographien erarbeiten. Dabei wurden sie von der Filmemacherin Michalina Mrozek begleitet, die unter anderem auch das Projekt "Zeige deine Herkunft" leitet. Sie hat im Rahmen von "Berlin is Burning" auch Filmworkshops für queere Geflüchtete angeboten, die sich gerne filmisch an dem Projekt beteiligen wollten. Auf dieser Basis wurde Ende 2017 der Dokumentarfilm zum Projekt "Berlin is Burning" fertiggestellt.
Am 18. Dezember 2017 hatte Future V mit der Show "Berlin is Burning" ihren ersten Auftritt. Hierfür haben wir einen Theaterraum in Berlin-Kreuzberg gemietet. Es wurden eigene Choreographien und eine 30-minütige Version des Dokumentarfilms gezeigt. Insgesamt handelte es sich um ein abendfüllendes Programm von knapp zwei Stunden. Der Anklang war überwältigend. Das Theater war gefüllt (sogar ein Einlass-Stop war nötig), die Atmosphäre war voller Begeisterung und Inspiration. Wir haben alle viel Kraft geschöpft, um das Projekt fortzusetzen. Seitdem hat sich Future V als Voguingcommunity für queere Geflüchtete in Berlin etabliert. Wir trainieren weiterhin regelmäßig ein Mal pro Woche, treten mittlerweile auch international auf und veranstalten eigene Shows. Wir hoffen sehr, dass Future V und die queere Ballroomkultur durch das empowernde Potenzial von Tanz dazu beitragen können, queere Identitäten von Geflüchteten zu stärken.
Wir sind für all die Unterstützung durch unsere Freund*innen, Kolleg*innen, Gäste, Förderungen und nicht zuletzt auch durch die positive Resonanz in den sozialen Medien unendlich dankbar. Wir sind stets offen für neue Tänzer*innen, ob Beginners oder Pros. Meldet euch bei uns oder kommt einfach vorbei!
Ariclenes A. Garcia (tänzerische Leitung), Michalina Mrozek (filmische Leitung), Massumeh Rasch (Projektkoordination)
Weitere Infos findet ihr auf unserer Facebook-Seite:
www.facebook.com/FutureV.Berlin
Hier der Link zum Film (ein Einblick):