Der Rechtsstaat lässt die Angegriffenen im Stich Hintergrund Eylül K., Carsten Müller und unzählige andere haben eines gemeinsam: Sie sind Betroffene rechtsextremer Gewalt, deren Täter noch immer frei herumlaufen. Jede neue Enthüllung rassistischer Chats von Polizist:innen oder rechtsextremer Netzwerke nährt ihre Angst vor weiteren Angriffen. Von Heike Kleffner
Rechte Netzwerke in Sicherheitsbehörden Hintergrund Marko G. war Administrator der rechten Prepper-Gruppe Nordkreuz, er hortete gestohlene Munition und Waffen. Heute gilt er als rechtsextrem. Als Marko G. noch als Polizist arbeitete, will all das niemandem aufgefallen sein. Wie kann es sein, dass ein Polizist rechtsextrem ist und Gleichgesinnte um sich scharrt – und niemand etwas davon mitbekommt? Von Christina Schmidt und Sebastian Erb
Die neue transnationale Dimension des Rechtsextremismus Analyse Die rechtsextreme Bewegung vernetzt sich mittlerweile über Landesgrenzen hinweg. Das Counter Extremism Project untersuchte die transnationalen Verbindungen gewaltorientierter rechtsextremer Milieus in fünf Ländern im Rahmen einer Studie. Von Alexander Ritzmann und Hans-Jakob Schindler
Extrem rechtes Netz Hintergrund Extreme Rechte radikalisieren sich zunehmend global vernetzt im Internet. Karolin Schwarz beschreibt, wie sich die Online-Aktivitäten der rechten Szene seit den 1990er Jahren gewandelt haben, auf welchen Plattformen digitale Mobilisierung heute stattfindet und welche Konsequenzen zu ziehen sind. Von Karolin Schwarz
Kein Schlussstrich – Der NSU war nicht zu dritt Bericht Fast zehn Jahre sind nach der Selbstenttarnung des NSU vergangen. Zeit, Bilanz zu ziehen: In welchem gesellschaftlichen Kontext konnte das Terrornetzwerk entstehen? Wie ist das Urteil im Strafprozess einzuordnen? Wo stehen wir heute bezüglich der Forderungen der Angehörigen der Opfer und was haben wir aus dem NSU-Komplex gelernt? Von Vincent Bababoutilabo , Laura Frey und Doris Liebscher
Gefangen in der Zeitschleife? Konjunkturen und Kontinuitäten rechten Terrors in Deutschland Analyse Rechter Terror und rechte Organisierung haben eine lange Geschichte in Deutschland, ebenso wie die entpolitisierende Erzählung von vermeintlichen Einzeltätern. Caro Keller skizziert Zusammenhänge und Kontinuitäten rechter Gewalt seit den 1970er Jahren und öffnet Perspektiven für einen Ausweg aus der Zeitschleife. Von Caro Keller
Recht gegen rechts: Was muss sich in Rechtsprechung und Justiz ändern? Hintergrund Bei der Ahndung rechter Gewalttaten wird bestehendes Recht häufig nicht angewendet, rassistische Beweggründe werden nicht als strafverschärfend gewertet und Verfahren niedrig angehängt. Rechtsanwältin Kati Lang beschreibt die Ermöglichung rechter Strukturen durch die Justiz und was dagegen zu tun ist. Von Kati Lang
Licht ins Dunkel bringen: Studien zu Rassismus in der Polizei Interview Astrid Jacobsen, Professorin an der Polizeiakademie Niedersachsen, und Irene Mihalic, innenpolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion und Polizeibeamtin, sprechen ausgehend von der Polizeipraxis über rechte Netzwerke und Rassismus in der Polizei und diskutieren das Thema Studien als Lösung des Problems. Von Sarah Schwahn , Astrid Jacobsen und Irene Mihalic
Racial Profiling und Widerstand: Zivilgesellschaftliche Strategien gegen institutionellen Rassismus Analyse Zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen setzen sich seit Jahren für die Bekämpfung von Racial Profiling ein. Gemeinsam mit Paula Straube und Lina Schmid von der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt analysiert Kriminologin Schohreh Golian institutionellen Rassismus bei Strafverfolgungsbehörden und stellt zivilgesellschaftliche Gegenstrategien vor. Von Schohreh Golian , Lina Schmid und Paula Straube
Die Kriminalisierung migrantischer Orte als rassistische Praxis Interview Der Rechtsanwalt Erkan Zünbül hat kürzlich mit Kolleg:innen eine Kanzlei gegründet. Sie liegt nahe der Eisenbahnstraße in Leipzig – mitten im polizeilich definierten „Gefahrengebiet“. Im Interview spricht er über Racial Profiling, institutionellen Rassismus bei Justiz und Polizei und warum die rassistischen Diskurse um migrantische Orte Nährboden für rechten Terror sind. Von Erkan Zünbül und Sarah Ulrich