Ich weiß nicht, wer ich bin
weiß auch nicht, ob ich jemand sein darf
Ich weiß nicht, wo ich geboren bin
weiß auch nicht, wo ich hingehöre
Ich weiß nicht, woran ich glauben soll
weiß auch nicht, welche Sprache ich sprechen soll
Ich weiß nämlich nicht, welche der Sprachen noch schmecken
weiß auch nicht, ob sich einfach nur die Zunge verschluckt
Ich weiß vielleicht nicht, wie ich meine Lippen bewegen soll
weiß auch nicht, ob sie sich noch bewegen können
Ich weiß nicht, ob ich schreien kann
weiß auch nicht, ob ich mich nur weigere zu schreien
Ich weiß nicht, ob die eine Sprache seit dem Krieg gestorben ist
weiß auch nicht, ob die neue auch bald unter den Trümmern verloren geht
Ich weiß nicht, ob ich je aufgehört habe, ein Wanderer auf der Flucht zu
sein
ob ich jemals aufhöre, einer zu sein?
Ich weiß nicht, ob die Sprachen umschlagen
in einen ungewohnten Geschmack
weiß auch nicht, ob ich ertrinke hier in meinen Gedanken, wie ich meinen
Satz bilden kann
Ich weiß nicht, ob ich emotionaler bin in der einen Sprache,
weiß auch nicht, ob ich einfach nur Heimweh habe
weiß aber auch nicht, ob mich einfach die neue Heimat festhält
Ich weiß nicht, ob ich zurückgehe
weiß auch nicht, ob ich während der Woche mich schon wieder an Berlin
gewöhnt habe
weiß aber auch nicht, ob ich mich gewöhnen soll
denn bald könnte ich Zurück sein
Ich weiß nicht, ob ich aufhören soll zu leben
weiß auch nicht, ob ich anfangen soll mich zu suchen
Ich weiß es nicht,
ich bleibe fremd dort und hier, wie dieses ungeschickt übersetzte Gedicht