von Carmen Leicht-Scholten
Zusammenfassung
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie Hochschulen mit der zunehmenden Diversität ihrer Studierenden umgehen können. Wie können sie sich auf die unterschiedlichen Biographien, Lebensumstände, Schulerfahrungen, Kenntnisstände oder Studienmotivation, sowie die beruflichen Pläne und Lebensentwürfe der Studierenden einstellen? Welche Möglichkeiten gibt es, Abbrecherquoten zu senken und Studierende in ihrer Unterschiedlichkeit zu fördern und zu fordern?
Die wachsende Diversität der Studierenden ist für die Hochschulen gleichermaßen Chance und Herausforderung, der sich die Hochschulen mit neuen Studien- und Lehrkonzepten stellen müssen, die diese Heterogenität berücksichtigen und Teil eines Gesamtkonzeptes der Hochschule sind. Der produktive Umgang mit Vielfalt kann unter Einbeziehung von Chancengerechtigkeit Hochschulen öffnen, Innovation befördern und damit einen Wandel der Wissenschaftskultur ermöglichen.
Ausgangslage
Hochschulen sind von den aktuellen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen in mehrfacher Hinsicht betroffen.
Im Zuge von Internationalisierung, zunehmenden Migrationsbewegungen und veränderten Lebensformen verlieren kulturelle und nationale Grenzen an Bedeutung. Das wirkt sich auch auf die Zusammensetzung der Studierendenschaft an deutschen Hochschulen aus. So sind inzwischen knapp zehn Prozent der Studierenden Bildungsausländer, acht Prozent besitzen einen Migrationshintergrund, mehr als 60 Prozent der Studierenden sind während der Vorlesungszeit erwerbstätig und insoweit faktisch Teilzeitstudierende und jede/r fünfte StudienanfängerIn ist ein Arbeiterkind. (vgl. DESTATIS) Damit ist die didaktische und curriculare Anerkennung der Tatsache überfällig, dass sich hinter dem Begriff des/der „Studierende/n“ eine zunehmend heterogene Gruppe verbirgt, die Hochschulen neue Lehr- und Lernkonzepte abverlangt.
Eine Heterogenität die ebenso begrüßenswert wie unvermeidlich ist. Die Alterung der Gesellschaft, die sinkende Anzahl von Arbeitskräften und niedrige Geburtenraten kennzeichnen den demografischen Wandel. Zum einen verschärft die demografische Entwicklung den Fach- und Führungskräftemangel gerade auch an den Hochschulen, womit die Rekrutierung des wissenschaftlichen Personals ein wichtiger Qualitätsfaktor für den Standort Hochschule sein wird. Zum anderen wird die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen im internationalen Vergleich von einer Qualitätssicherung und Innovationsfähigkeit in Forschung und Lehre abhängen. Zielsetzungen, die nur dann zu erreichen sind, wenn es gelingt, den wissenschaftlichen Nachwuchs auf die globalen Herausforderungen vorzubereiten und ihnen die nötigen Schlüsselqualifikationen zu vermitteln. Damit ist die Rekrutierung einer wachsende Vielfalt von Studierenden auch ein Gebot qualifizierungsbetonter Arbeitsmärkte. Aber ebenso die gesellschaftliche Notwendigkeit möglichst vielen Menschen eine größtmögliche Chance der persönlichen Entfaltung durch Bildung zu bieten.
Schließlich haben die Hochschulen als Bildungseinrichtungen nicht nur den Auftrag, künftiges Führungspersonal auszubilden, sondern sollen als Wissenschaftsorganisationen auch gesellschaftlich innovationstreibend sein. Die Einbeziehung von Vielfalt bedeutet damit auch, den kulturellen Erfahrungsreichtum der Bevölkerung auszuschöpfen und im Sinne einer produktiven Vielfalt diese für ein möglichst reiches und vielfältiges Studienklima nutzbar zu machen. Das ist gleichermaßen Chance und Verpflichtung (vgl. Leicht-Scholten 2009). Vor diesem Hintergrund ist die Diskussion um eine Veränderung der Lehre an Hochschulen eine Notwendigkeit, mit der auf die Vielfalt an Studierenden reagiert werden kann und muss.
Die Hochschulen nach Bologna
Die Diskussion über die Qualität der Lehre an Hochschulen ist nicht neu, hat aber seit der Umsetzung der Bologna Reform eine neue Dimension erfahren. Das Ziel des 1999 gestartete Bologna-Prozesses war es bis zum Jahre 2010 einen europäischen Hochschulraum zu schaffen und zu einer erfolgreichen Modernisierung der deutschen Hochschulen beizutragen. In Deutschland sollte durch die seit Jahrzehnten größte Hochschulreform mit der Umstellung auf Bachelor und Masterstudiengänge, die Studiendauer verkürzt, die Qualität von Studienangeboten verbessert und mehr Beschäftigungsfähigkeit vermittelt werden. (vgl. zum Bologna Prozess die Seite des BMBF) Neben den schon bestehenden Problemkontexten (z.B. fehlender Anwendungsbezug, schlechte Betreuungsrelationen, fehlende Wertschätzung der Lehre an den Hochschulen) kamen nun insbesondere die Defizite und Kapazitätsengpässe bei der Umsetzung der Bologna-Reform. „Bologna“ wurde zum Synonym des studentischen Protestes. Diese richteten sich dabei vor allem gegen die Verschulung des Hochschulstudiums, die nach Ansicht vieler Studierender mit der Einführung der Bachelor-Studiengänge einhergegangen war.
Thematisiert wurden aber auch schlechte Betreuungsverhältnisse, eine mangelhafte Lehrkultur und Schwierigkeiten beim Studienortswechsel. Allerdings waren erstgenannte Probleme wie bereits erwähnt nicht erst seit Bologna aktuell. Die Verbesserung der Qualität der Lehre war auch schon zuvor Gegenstand vielfältiger Stellungnahmen und Empfehlungen gewesen. So hatte sich der Wissenschaftsrat mehrfach mit der Thematik beschäftigt, zuletzt mit seinen Empfehlungen zur Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium vom Juli 2008.
Die Hochschulen hatten die Chance dieses Reformprozesses zu Beginn nicht offensiv genutzt, eine wohl überlegte Neuorientierung von Studium und Lehre anzustoßen, die auf die heterogene Studierendenschaft mit differenzierten Studienangeboten reagiert und auch lange bekannte und diskutierte Probleme in der Lehre anpackt. (1)
Förderung von Diversität beim Studieneintritt
Um eine heterogene Studierendenschaft zu gewinnen, setzen Hochschulen vermehrt auf die Strategie Schülerinnen und Schülern ein breit gefächertes Informationsangebot zur Verfügung zu stellen. Das reicht von niedrigschwelligen Internetinformationen, über Schülerbüros, Podcasts oder Einladungen zum Tag der offenen Tür oder großen Events wie der einer Wissenschaftsnacht, bis hin zu mehrtägigen Summer oder Winter Schools, an denen die Schülerinnen und Schüler schon zu einem frühen Zeitpunkt in ein für sie interessantes Fach schnuppern können.
Damit sollen Hemmschwellen abgebaut, Bindung an die Hochschulen geschaffen, und schulische oder persönliche Interessen gerade auch bei den Schülerinnen und Schülern gestärkt werden, die auf Grund Ihre familialen Hintergrundes nicht unbedingt Zugang zu den Universitäten haben.
Und obgleich die Ingenieurwissenschaften immer als sozial besonders durchlässiges Fach gelten, (vgl. Studie 4ing) müssen in Zukunft noch mehr studienferne Schichten an die Hochschule gelockt werden. Wie lässt sich möglichst viel Bildungs- und Chancengleichheit herstellen? So werden vermehrt Projekte gestartet, mit denen die Universitäten direkt in die Schulen gehen, Experimente vorstellen, die Jungs und Mädchen auf das Fach neugierig machen sollen.
Auch webbasierte Self Assessment Angebote für Studieninteressierte können als niedrigschwellige Angebote diverse Interessierte erreichen, die über die anderen Angebote vielleicht nicht angesprochen werden. Es vermittelt den Schülerinnen und Schülern als Online Tool schon vor der Einschreibung Hinweise über ihre persönliche Eignung für einen Studiengang.
Über eine breite Information von Stipendienangeboten oder die Bereitstellung von Stipendien an Hochschulen (so z.B. das NRW Stipendienprogramm) kann ein weiterer wichtiger Baustein zu einem Studieneintritt gelegt werden.
Die Studierenden
Der beschriebenen Heterogenität der Studierendenschaft können Hochschulen aber nur gerecht werden, wenn sie die Studierenden und ihre Kompetenzen in den Mittelpunkt stellen und darauf aufbauend differenzierte und flexible Ausbildungsangebote schaffen. Über eine Beteiligung der Studierenden an Entwicklungs- und Entscheidungsprozessen können diese verantwortlich in den Veränderungsprozessen mitwirken und damit maßgeblich zum Gelingen angestrebter Reformen beitragen.
Im Hinblick auf die Studierendenfokussierung sind aus motivationspsychologischer Perspektive die drei Bedürfnisdimensionen Autonomie und Selbstbestimmung, soziale Eingebundenheit sowie Kompetenzerfahrung von fundamentaler Bedeutung, um die Entstehung und Aufrechterhaltung von (Studien-)Interessen zu gewährleisten (vgl. Krapp; 2001). Studienabbrüche begründen sich z.B. zu einem hohen Anteil durch einen Interessenverlust am Studienfach aufgrund des empfundenen Leistungsdrucks (fehlendes Autonomieempfinden), empfundene mangelnde Betreuung durch die Lehrenden (fehlende soziale/fachliche Integration), mangelnde Studienerfolge sowie eine empfundene fehlende Sinnhaftigkeit der Studieninhalte hinsichtlich des späteren Berufs (fehlende Kompetenzerfahrung).
Eine auf Kompetenzgewinn ausgerichtete Lehre muss damit nicht nur motivationale und soziale Aspekte des Lernens berücksichtigen, sondern verlangt insgesamt eine intensive Betreuung und Beratung der Studierenden. Um die Förderung von selbstorganisiertem und aktivem Lernen zu ermöglichen, müssen die Kompetenzen der Lehrenden, die Lernsituationen, -prozesse und -beratungen entsprechend gestaltet sein. (vgl. dazu auch WR 2008 und Krieg 2009)
Eine Qualitätsverbesserung von Studium und Lehre kann die Hochschulen für die heterogener werdende Studierendenschaft öffnen. Allerdings müssen sich die Hochschulen, ebenso wie die Politik zuvor darauf einlassen, dass dieser Prozess nicht ohne eine Reorganisation der bestehenden Strukturen möglich ist, in dem der Lehre an den Hochschulen ebenso Bedeutung beigemessen wird, wie der Forschung.
Auch reicht es nicht die Heterogenität unter den Studierenden anzuerkennen, ohne Diversität als Teil der gesamten Organisationskultur zu begreifen. Damit sind alle Handlungsfelder und Aufgabenbereiche der Hochschule dahingehend zu betrachten, wie sie mit Heterogenität umgehen und im Sinne eines Diversity Managements produktiv nutzen (vgl. Krell 2007, Leicht-Scholten 2009, Leicht-Scholten/Nacken 2010). Neben dem Kernbereich der Studierenden, sind auch die Handlungsfelder der Lehrenden, der Lehr- und Lernkonzepte und schließlich Struktur und Organisation des Studiums dahingehend zu betrachten.
Betreuung während des Studiums
Neben den Studieninhalten und der Didaktik sind für die Studierenden gerade in den Anfangssemestern die Anonymität in Massenveranstaltungen und fehlende Kompetenzerfahrung Gründe dafür, ihr Studium abzubrechen. Und gerade bei Studierenden, die innerhalb ihres Faches eine Minderheit bilden, (wie z.B. Frauen in den Ingenieurwissenschaften) verstärken fehlende Role Models (Vorbilder) das Gefühl nicht zur community zu gehören).
Mit der Einführung von Mentoringsystemen/Tutorien und Patenschaften wird ein Klima der Wertschätzung und Anerkennung jedes Studierenden geschaffen. So können z.B. Studentinnen schon zu Beginn des Studiums Wissenschaftlerinnen kennen lernen, die in dem von ihnen studierten Fach bereits erfolgreich sind. Mentorinnen und Mentoren können als persönliche AnsprechpartnerInnen fungieren und frühzeitig Probleme identifizieren und darauf reagieren. Über diesen persönlichen Kontakt können nicht nur Schwierigkeiten der Studierenden sondern auch strukturelle und organisatorische Probleme erkannt werden, wie Erfahrungen mit derartigen Modellen zeigen.
Diversität bei Lehrenden
Nicht jeder Professor und jede Professorin ist ein/e begnadete/r EntertainerIn. Da aber das Verstehen und Können ebenso wie die Wissensvermittlung von Lernstoff in Vorlesungen zentrale Bindungsfelder im Studium sind, (vgl. Derboven/Winker 2010:50 ff) ist die Qualifikation aller Lehrenden (Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie studentische Tutorinnen und Tutoren) entscheidend für die Qualität der Lehre. Eine hervorragende Qualität der Lehre trägt wiederum maßgeblich zur Aufrechterhaltung des Interesses der Studierenden an ihrem Studienfach bei und stärkt ihre Identifikation mit der Hochschule (soziale Eingebundenheit). Das Engagement der Lehrenden muss sowohl inhaltlich, als auch im Sinne eines Erhaltes bzw. zur Vermittlung des „Mehrwertes einer guten Lehre“ weiter gefördert werden. Denn Weiterqualifikationen bringen nur einen Mehrwert, wenn sie nicht als lästige Verpflichtungen wahrgenommen werden.
Das Coaching von Lehrkräften ist demzufolge ein zentrales Thema an deutschen Hochschulen. Das geht von kostenfreien zusätzlichen Angeboten im Sinne einer Weiterqualifizierung für Lehrende, über Hochschulzertifikate bis hin zu verbindlichen Parametern im Rahmen der Berufungspolitik.
Innovative Lehr- und Lernkonzepte können sowohl über Lehrpreise ausgezeichnet oder über finanzielle Anreize oder Freiräume für Lehrende initiiert werden. Voraussetzung für den Umgang mit Diversität ist aber die Sensibilisierung der einzelnen Personen für die unterschiedlichen Diversitätsdimensionen. Diese kann in Führungskräftetrainings integriert sein, oder als unabhängige Seminare für unterschiedliche Zielgruppen angeboten werden. Denn die Berücksichtigung von Diversity Perspektiven muss auch als Teil der Personalentwicklungsstrategie der Hochschule verstanden werden, wenn Diversity Management in der gesamten Hochschule umgesetzt werden soll. (vgl. Leicht-Scholten et. al. 2010)
Diversität in Lehr- und Lernkonzepten
Bindung an dass Studium entsteht laut Winker primär, wenn der Stoff wirklich verstanden wird. (Derbhoven/Winker 2010: 68). So werden Lernprozesse über die Herstellung eines Anwendungsbezuges gefördert. Kontextbezogenes Lernen fordert das Verstehen und das Interesse an den Themen und über problemorientiertes und forschendes Lernen gelingt es den Studierenden die erlernte Theorie in die Praxis einzubinden.
Auch über die Integration neuer Medien kann der Prozess der Wissensvermittlung und Kompetenzbildung stärker zum aktiven und eigenbestimmten Lernen führen. Diese Form des Lehrens und Lernens kann das autonome und selbstbestimmte Handeln der Studierenden fördern. Über die Kombination verschiedener Lernmethoden und Medien können unterschiedliche Lerntypen angesprochen werden.
Die Integration von Gender und Diversity Perspektiven in die Curricula bzw. das Angebot von fächerübergreifenden Modulen zu Diversity Kompetenz für alle Studierenden vermittelt schließlich auch den Studierenden eine wichtige Schlüsselkompetenz. (vgl. Wissenschaftsrat 2008)
Verstärkte Gruppen- und Projektarbeit
Die Studierenden sollten durch eine verstärkte Gruppen- und Projektarbeit angesprochen werden, bei der Theorie und Anwendung eng verzahnt sind. Dabei können sie Lösungswege eigenständig und/oder in Teams erarbeiten und auf die gesamte Palette der angebotenen Hilfsmittel zurückgreifen. Besonders wichtig ist hierbei die Verknüpfung von Lehre und Forschung, Über die Förderung eigener Forschungsideen und die Möglichkeit eigene Ideen mit speziellen Ressourcen umzusetzen, erleben sich die Studierenden schon frühzeitig als eigenverantwortlicher Teil der Fachcommunity. Über die Möglichkeit Netzwerke zu bilden, ist ein nachhaltiger und langfristiger Erfahrungsaustausch gerade auch für die Studierenden möglich, die sich bisher nur wenig integriert fühlen.
Ausblick
Die Öffnung von Hochschulen für eine heterogene Studierendenschaft und ein Studium, das Diversität zulässt, fördert und fordert, bedeutet nicht weniger als die Verankerung von Diversity als Teil der Hochschulkultur.
Es reicht nicht eine heterogene Studierendenschaft für ein Hochschulstudium zu gewinnen, sondern die Hochschulen sind dann auch gefordert, ein Umfeld zu schaffen, in dem diese Vielfalt gewollt und respektiert wird. Der Umgang mit Vielfalt erfordert eine Reorganisation von Hochschulen zu einem Diversity Management zu vollziehen, das alle Bereiche der Hochschule umfasst und Diversität als Mehrwert für die Wissenschaft versteht. (vgl. Leicht-Scholten/Nacken 2010) Entscheidend ist dabei, dass jede Hochschule auf Grund ihres speziellen Profils auch ihr eigenes Diversity Konzept entwickeln und mit Unterstützung aller Gruppen an der Hochschule umsetzen muss. (2)
Ein Universitätsumfeld, das aus Studierenden, WissenschaftlerInnen und MitarbeiterInnen besteht, die verschiedene Hintergründe, Talente und Erfahrungen mitbringen, ist eine fruchtbare Umgebung für Entwicklung und Innovation. Hierfür ist der Zugang zu einer Vielzahl von Perspektiven und Sichtweisen entscheidend. Dieser ist der Schlüssel zu querschnittsorientiertem und interdisziplinärem Forschen und Lehren. Aus der Wahrnehmung und Anerkennung von unterschiedlichen Perspektiven und Talenten resultiert mehr Flexibilität und Produktivität, die wiederum differenzierte Problemlösungsstrategien und Entscheidungsfindungen ermöglichen. Die Hochschulen der Zukunft sind gefordert, den unterschiedlichen Bedürfnissen einer vielfältigen Beleg- und Studierendenschaft nachzukommen und in ihrer Lehre diese Diversität zu berücksichtigen. Nur so kann ein Transfer von Forschung und Lehre gelingen und exzellente Forschung auch exzellenten Nachwuchs hervorbringen.
Endnoten
(1) Die Universität Freiburg, die TU München und die RWTH Aachen sind die drei deutschen Hochschulen, die sowohl in der Exzellenzinitiative zur Forschung auch im Exzellenzwettbewerb Lehre mit ihren Konzepten erfolgreich waren.
(2) Die RWTH Aachen hat als erste technische Hochschule Gender und Diversity Management sowohl in ihrem Zukunftskonzept Forschung als auch im Zukunftskonzept Lehre integriert. (vgl. Zukunftskonzept Forschung und Zukunftskonzept Lehre der RWTH Aachen).
Literatur
- Derboven, Wibke/Winker, Gabriele 2010: Ingenieurwissenschaftliche Studiengänge attraktiver gestalten - Vorschläge für Hochschulen. Heidelberg.
- Krell, Gertraude/Riedmüller, Barbara/Sieben, Barbara/Vinz, Dagmar (Hrsg.) (2007): Diversity Studies - Grundlagen und disziplinäre Ansätze. Frankfurt am Main.
- Krieg, A. (2009): Das Zukunftskonzept Lehre der RWTH Aachen. Vortrag auf der Veranstaltung „RWTHtransparent 2009 – team at work“ am 31. Januar 2009 an der RWTH Aachen.
- Leicht-Scholten, Carmen (2009): Gender und Diversity im Mainstream der Wissenschaften - Wandel der Wissenschaftskultur durch die Institutionalisierung von Gender and Diversity Management an der RWTH Aachen. In: Auferkorte-Michaelis, Nicole/ Stahr, Ingeborg/ Schönborn, Anette/ Fitzek, Ingrid (Hrsg.): Gender als Indikator für gute Lehre. Erkenntnisse, Konzepte und Ideen für die Hochschule. Opladen: Budrich, S. 41-52.
- Leicht-Scholten, Carmen/ Nacken, Heribert (2010): Mobilising creativity Das Zusammenspiel der Zukunftskonzepte Forschung und Lehre an der RWTH Aachen, in Schewa Mandel, Manuel Rutishauser, Eva Seiler Schiedt (Hrsg.)2010: Digitale Medien für Lehre und Forschung, (Tagungsband der GMW-Jahrestagung 2010),Waxmann S. 303-316.
- Leicht-Scholten, Carmen/Breuer, Elke/Tulodetzki, Nathalie/Wolffram, Andrea (Hrsg.) (2010): Going Diverse: Innovative Answers to Future Challenges. Gender and Diversity Perspectives in Science, Technology and Business, Opladen: Budrich.
- Macha, Hildegard/Fahrenwald, Claudia (Hrsg.) (2007): Gender Mainstreaming und Weiterbildung. Organisationsentwicklung durch Potentialentwicklung. Opladen: Barbara Budrich.
- RWTH Aachen, der Rektor (2007): Proposal for the Establishment and Funding of the Institutional Strategy to Promote Top-Level Research: “RWTH 2020 – Meeting Global Challenges“. Aachen: RWTH Aachen.
- Wissenschaftsrat (2008): Empfehlungen zur Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium, Köln.
Februar 2011
Carmen Leicht-Scholten, Prof. Dr. phil, ist Leiterin des Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management (IGaD) an der RWTH Aachen und z. Zt. Gastprofessorin an der TU Berlin.