Risiken, Bedürfnisse & Gesundheitsversorgung
Gewalt sowie Rassismus sowie gesellschaftliche Ausgrenzung und ungewisser Aufenthaltstatus sind Faktoren, die die körperliche und psychsiche Gesundheit vieler MigrantInnen schädigen. Dies gilt in besonderem Maße für MigrantInnengruppen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Erkrankung an HIV und AIDS, ihrem ungeklärten rechtlichen Aufenthaltsstatus oder ihrem Alter verstärkter gesellschaftlicher Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt sind.
Die Beiträge hier analysieren die Gesundheitssituation dieser besonders benachteilgter MigrantInnengruppen und stellen Anforderungen an das Gesundheitssystem.
Psychische Gesundheit & transkulturelle Psychologie/Psychiatrie
Im Vergleich zu anderen Ländern, wie Schweden den USA oder England sind transkulturelle psycho-medizinische Ansätze in Deutschland noch unterentwickelt. Aus diesem Grund weist die psychotherapeutische Behandlung von Menschen aus anderen Kulturkreisen noch große Defizite und Versäumnisse auf. Eine bisher nicht gleichwertige und kompetente Versorgung von MigrantInnen stellt die Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie in Deutschland daher vor die Herausforderung, transkulturelle Kompetenzen zu entwickeln und zu fördern.
Gesundheitsförderung & Projekte
Eine gleichberechtigte und ganzheitliche Gesundheitsversorgung von MigrantInnen erfordert eine interkulturelle Öffnung der Institutionen im Gesundheitswesen. Dazu gehören unabdingbar Dolmetscherdienste sowie die Einstellung von Fachkräften aus anderen Kulturkreisen auf allen Ebenen des Gesundheitswesens, die über die sprachliche Verständigung hinaus auch ein interkulturelles Verständnis ermöglichen.
Internationale Erfahrungen zeigen darüber hinaus, dass auch gruppenspezifische Angebote und Projekte gesundheitlicher Prävention und Aufklärung eine wichtige Rolle bei der Gesundheitsförderung spielen können. Besonders für Kindern und Jugendliche mit Migrationshintergrund sind solche Angebote, die sie zu einem aktiven und selbstbewussten Umgang mit ihrer körperlichen und seelischen Gesundheit befähigen, unschätzbar wertvoll für ihre individuelle Lebensgestaltung und gesellschaftliche Partizipation.
Links
zusammengestellt von Martha Escalona Zerpa
- MIGHEALTHNET - Informationsnetzwerk Migration und Gesundheit
- Arbeitsgemeinschaft Ethnomedizin (AGEM)
- Medizinische Hochschule Hannover -Arbeitskreis Transkulturelle Psychiatrie
- Wissensportal zum Thema Kultur und Gesundheit
- Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)
- Deutsch-Türkische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie
- Schweiz: Bundesstrategie «Migration und Gesundheit 2008 – 2013»
- lernundenter: Transkulturell lernen - pflegen und begleiten
- Forum Interkulturelles Leben und Lernen e.V. - Arbeitskreis "Migration und Gesundheit"
- Transkulturelle Psychiatrieprogramm im deutschsprachigen Raum
- Informationsdienst der Informations– und Kontaktstelle für die Arbeit mit älteren MigrantInnen (IKoM) - ein Projekt von AKTIONCOURAGE - SOS Rassismus
- Demenz-Servicezentrum für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte NRW
- Entwicklung & Chancen (E&C): Publikationen zu Themen Migration und Gesundheit bzw. Gesundheit & Gesundheitsförderung
- Zeitschrift nah & fern, Nr. 41 Schwerpunkt Migration und Gesundheit