Solidarität unter Betroffenen: Gemeinsam gegen das Vergessen Nicht nur rechte, rassistische und antisemitische Gewalt hat eine lange Kontinuität in Deutschland, sondern auch die Selbstorganisierung von Betroffenen. Sie vernetzen sich untereinander, geben einander Halt und kämpfen gemeinsam gegen das Vergessen. Von Ali Şirin
Fünf Jahre nach Hanau Said Etris Hashemi, der den Terroranschlag in Hanau schwerverletzt überlebte und dessen Bruder Nesar bei dem Anschlag ermordet wurde, ist zu einer unüberhörbaren Stimme im Kampf gegen Rassismus geworden. Heute blickt er zurück auf die letzten fünf Jahre und auf das, was ihn bestärkt, weiter laut zu sein. Von Said Etris Hashemi
Du musst in einem Februar frieren Das Gedicht von der Künstlerin Tanasgol Sabbagh erinnert uns daran, dass auch fünf Jahre nach Hanau die Erinnerung unausweichlich bleibt: In jedem Blick, in jedem Gespräch, in den Strukturen, die uns umgeben – gegen das Vergessen, gegen das Verdrängen. Von Tanasgol Sabbagh
Unsere Väter sollen nicht vergessen werden Semiya Şimşek und Gamze Kubaşık verbindet eine tiefe Freundschaft und ein geteilter Schmerz. Ihre Väter wurden beide vom NSU ermordet. Der Anschlag in Hanau riss alte Wunden wieder auf – und zeigt, wie wichtig der Kampf der Angehörigen für Erinnerung und Konsequenzen ist. Von Semiya Şimşek und Gamze Kubaşık
Wir müssen die Narrative ändern Die Art und Weise, wie wir in Deutschland über Israel und Palästina sprechen, ist geprägt vom Narrativ der „Zwei Seiten“. Dadurch entsteht ein Lagerdenken, bei dem Menschenleben gegeneinander ausgespielt werden. Joana Osman plädiert dafür, dieses Narrativ zu durchbrechen. Von Joana Osman
Gleichzeitigkeit aushalten: Was der deutsche Diskurs von der demokratischen Zivilgesellschaft Israels lernen kann Zivilgesellschaftliche Akteur*innen in Israel, wie die jüdisch-arabische Grassroot-Initiative "Standing Together", setzen auf Solidarität und Empathie für beide Seiten. Ein Ansatz, der auch den deutschen Diskurs bereichern könnte. Von Maja Sojref
Was noch zu sagen bleibt Was bleibt noch zu sagen, nach fast einem Jahr Entmenschlichung, Krieg und einem Diskurs, dem die Universalität des humanistischen Gedankens abhandengekommen ist? Lena Gorelik denkt über diese Frage sowie Verbindungen und Freundschaften nach, die über vermeintliche Lager hinweg halten. Von Lena Gorelik
Menschlichkeit statt Dogmatismus Während in Gaza Menschen sterben und in Israel Angehörige um den Verbleib der Geiseln bangen, werden in Deutschland seit dem 7. Oktober polarisierte, undifferenzierte und dogmatische Debatten geführt. Was fehlt: Ein moralischer Kompass, der sich an Menschlichkeit und Menschenrechten orientiert. Von Hakan Akçit
Was im Iran geschieht, ist feministische Weltgeschichte Essay Seit Mitte September protestieren im Iran Menschen quer durch alle Altersgruppen, Ethnien, Schichten und Geschlechter entschlossen und solidarisch für ihre Rechte. Warum gerade feministische Weltgeschichte geschrieben wird und der Drang nach Freiheit nichts Westliches ist, erläutert Journalistin Gilda Sahebi. Von Gilda Sahebi
Solidarität vor Ort: Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine Bericht Die Zivilgesellschaft organisierte sich schnell und effektiv, als die ersten Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland ankamen. Viele Unterstützungsstrukturen, die sich 2015/16 gebildet hatten, wurden reaktiviert. Christian Jakob berichtet von solidarischen Initiativen, kooperativen Ansätzen und bestehenden Herausforderungen in den Städten und Kommunen. Von Christian Jakob