Schwerpunkt

Krieg in der Ukraine

Flucht, Solidarität, Rassismus

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Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind laut der UNO über fünf Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, über sieben Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Es ist die größte und am schnellsten wachsende Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Solidarität und Aufnahmebereitschaft in Europa und in Deutschland sind enorm. Anders als in vergangenen globalen Krisen, die große Flüchtlingsbewegungen ausgelöst haben, bekommen die meisten Flüchtenden aus der Ukraine unbürokratisch und schnell Schutz in der Europäischen Union. Das ist historisch einzigartig und richtig. Und es zeigt:
Wenn der politische Wille da ist, ist Vieles möglich.

Neben der großen Solidarität in Politik und Zivilgesellschaft werden aber auch Widersprüche und Trennlinien sichtbar: Schwarze Menschen, People of Color oder Rom*nja berichten von Rassismuserfahrungen während der Flucht, der unbürokratische temporäre Schutz sowie erleichterte Zugänge zu Wohnraum, Arbeit, Bildung und Gesundheitsversorgung gelten nicht für alle Schutzsuchenden und im öffentlichen Diskurs findet eine Unterscheidung zwischen vermeintlich „richtigen“ und „falschen“ Geflüchteten statt.

Auf dieser Schwerpunktseite soll es einen Raum für diese Gleichzeitigkeiten geben, in dem wissenschaftliche, künstlerische, journalistische und politische Perspektiven auf den Krieg und seine Auswirkungen in Deutschland gesammelt werden.

Stimmen gegen den Krieg

Welche Rolle spielen Kunst und Kultur während des Krieges? Welche Formen der Solidarität, des Widerstands und politischen Protests ermöglichen künstlerische Ausdrucksformen? Künstler*innen aus der ukrainischen und russischen Diaspora in Deutschland teilen ihre Perspektiven auf den Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen in Deutschland.

Kuratiert von Safiye Can und Hakan Akçit

Stimmen gegen den Krieg | Masha Kashyna - Heinrich-Böll-Stiftung

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Stimmen gegen den Krieg | Yevgeniy Breyger - Heinrich-Böll-Stiftung

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Stimmen gegen den Krieg | Kristina Paustian - Heinrich-Böll-Stiftung

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Masha Kashyna ist Klang- und Medienkünstlerin, Kulturarbeiterin und Aktivistin und wurde in Korets, Ukraine, geboren. Als Produzentin und Multiinstrumentalistin (Vibraphon / Saxophon) ist sie solo und mit dem Duo Nustoriya unterwegs.
Yevgeniy Breyger ist Lyriker, Übersetzer und Herausgeber und wurde in Charkiw, Ukraine, geboren. 2016 erschien sein Debütband flüchtige monde und 2020 sein zweiter Gedichtband gestohlene luft im kookbooks Verlag.
Kristina Paustian ist Filmemacherin und Medienkünstlerin und wurde in Omsk, Sibirien, geboren. Für ihren ersten Dokumentarfilm ZAPLYV – Die Schwimmer erhielt sie den ARTE Dokumentarfilmpreis für den besten Film. 2022 sollte ihr neuer Film „Timekeeper“ erscheinen.

Die freie Kunst aber hat die Kraft zu klären, ohne zu belehren, zusammenzubringen, ohne zusammenzupferchen, zu mischen, zu verschmelzen, zu kitten, ohne Chaos zu stiften – und neue Welten zu erschaffen.
Julia Grinberg
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