Für eine vielfältige Erinnerungskultur Die Debatte nach dem 7. Oktober verstellt den Blick auf die langen Linien des deutschen Antisemitismus und seine enge Verbindung mit Rassismus. Der Holocaust ist ein komplexes Gewaltgeschehen mit antisemitischen und rassistischen Praktiken des Massenmordes. Die Anerkennung extremer kolonialer Gewalt nimmt ihm nichts von seinem Schrecken. Von Michael Wildt
Was noch zu sagen bleibt Was bleibt noch zu sagen, nach fast einem Jahr Entmenschlichung, Krieg und einem Diskurs, dem die Universalität des humanistischen Gedankens abhandengekommen ist? Lena Gorelik denkt über diese Frage sowie Verbindungen und Freundschaften nach, die über vermeintliche Lager hinweg halten. Von Lena Gorelik
Eine Einordnung der Debatten um die Begriffe Antisemitismus, Apartheid, Genozid und Zionismus Im aktuellen Diskurs über Israel und Palästina werden juristisch definierte und politisch aufgeladene Fachwörter wie Genozid, Apartheid, Kolonialismus, Zionismus und Antisemitismus zu Kampfbegriffen. Doch was bedeuten die Begriffe genau, und wie lässt sich ihre Verwendung im Diskurs einordnen? Kristin Helberg unternimmt eine Versachlichung. Von Kristin Helberg
Menschlichkeit statt Dogmatismus Während in Gaza Menschen sterben und in Israel Angehörige um den Verbleib der Geiseln bangen, werden in Deutschland seit dem 7. Oktober polarisierte, undifferenzierte und dogmatische Debatten geführt. Was fehlt: Ein moralischer Kompass, der sich an Menschlichkeit und Menschenrechten orientiert. Von Hakan Akçit
Sein Name ist George Floyd Interview Der Mord an George Floyd heute vor zwei Jahren hat die Welt erschüttert und globale Black-Lives-Matter-Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst. Robert Samuels und Toluse Olorunnipa haben die erste Biografie über ihn geschrieben. Im Interview sprechen sie über ihre Recherchen und das rassistische System, in dem George Floyd lebte. Von Yelenah Frahm
„Von Hanau bis Moria“: Antirassistische Bewegungen im Kampf gegen strukturellen Rassismus Analyse Wer über die Verteidigung der offenen Gesellschaft spricht, muss auch über strukturellen Rassismus sprechen – von Hanau bis Moria. Die Soziologin Ceren Türkmen beschreibt die politische Dimension von Gedenken und Erinnern und analysiert die neue Konjunktur antirassistischer Bewegungen seit dem Anschlag in Hanau. Von Ceren Türkmen
My Body Keeps the Score Speech Mollie Sharfman is a witness and survivor of the antisemitic and rightwing terrorist attack in Halle in 2019. At the event "Security for all!" on occasion of the second anniversary of the terrorist attacks in Hanau, she talked about the effects of trauma, her experiences in the court room at the trial against the assailant and honored the memory of the victims of Halle and Hanau. Von Mollie Sharfman
Rechter Terror ist eine Gefahr für uns alle Rede Anlässlich des zweiten Jahrestags des Anschlags von Hanau diskutierten wir am 15. Februar im Ballhaus Naunynstraße in Berlin über die Frage der „Sicherheit für alle“ in einer offenen Gesellschaft. In ihrem Impulsvortrag sprach die Autorin Esther Dischereit über die Kontinuitäten rechter Gewalt und behördlichen Versagens in Deutschland, die Bedeutung der Zeugnisse von Betroffenen und die Frage, warum rechter Terror eine Gefahr für uns alle ist. Von Esther Dischereit
Das Gedächtnis der Vielen: Erinnerung und Solidarität Kommentar Ein Terroranschlag folgt dem anderen. Die Ereignisse legen sich im Denken und Nachdenken übereinander, die Erinnerung denkt sie zusammen. Anlässlich des zweiten Jahrestags des Anschlags in Halle vom 9. Oktober 2019 beschreibt Esther Dischereit die Bedeutung von einem solidarischen, kollektiven Gedächtnis der Vielen. Von Esther Dischereit