Fünf Jahre nach Hanau Said Etris Hashemi, der den Terroranschlag in Hanau schwerverletzt überlebte und dessen Bruder Nesar bei dem Anschlag ermordet wurde, ist zu einer unüberhörbaren Stimme im Kampf gegen Rassismus geworden. Heute blickt er zurück auf die letzten fünf Jahre und auf das, was ihn bestärkt, weiter laut zu sein. Von Said Etris Hashemi
Weil ich dich eigentlich liebe, Hanau Nouha El Jazouli ist Stadtschulsprecherin in Hanau und engagiert sich in der Bildungsinitiative Ferhat Unvar. Zum Zeitpunkt des Anschlags war sie 12 Jahre alt. In ihrem lyrischen Text reflektiert sie, wie der Anschlag ihr Leben und die Stadt verändert hat. Von Nouha El Jazouli
Du musst in einem Februar frieren Das Gedicht von der Künstlerin Tanasgol Sabbagh erinnert uns daran, dass auch fünf Jahre nach Hanau die Erinnerung unausweichlich bleibt: In jedem Blick, in jedem Gespräch, in den Strukturen, die uns umgeben – gegen das Vergessen, gegen das Verdrängen. Von Tanasgol Sabbagh
Unsere Väter sollen nicht vergessen werden Semiya Şimşek und Gamze Kubaşık verbindet eine tiefe Freundschaft und ein geteilter Schmerz. Ihre Väter wurden beide vom NSU ermordet. Der Anschlag in Hanau riss alte Wunden wieder auf – und zeigt, wie wichtig der Kampf der Angehörigen für Erinnerung und Konsequenzen ist. Von Semiya Şimşek und Gamze Kubaşık
ein gedicht namens Charlotte Ein Name ist nicht nur ein Wort – er trägt Erinnerung, Identität und ein versprochenes Morgen. Doch was bleibt, wenn Namen verwaltet, Leben ausgelöscht und Geschichte in Datenbanken entmenschlicht wird? Eine lyrische Spurensuche von Temye Tesfu. Von Temye Tesfu
Selbstbestimmt und solidarisch: Erinnern an rechten Terror in Halle und Hanau Newroz Duman und Rachel Spicker sprechen im Interview über die Bedeutung einer solidarischen Erinnerung an die Anschläge von Halle und Hanau, aktuelle Herausforderungen und die zentrale Rolle der Betroffenen.
Der 9. Oktober – wie jetzt darüber sprechen? Zeugnisse Zum fünften Jahrestag des Anschlags in Halle am 9. Oktober 2019 hat Esther Dischereit Erinnerungen von Synagogenbesucher*innen zusammengetragen. Sie erzählen auch davon, wie der 7. Oktober 2023 die Wunden von Halle wieder aufriss. Von Esther Dischereit
Der 9. Oktober – wie sprechen danach? Essay Heute jährt sich der Anschlag vom 9. Oktober 2019 in Halle auf die Synagogenbesucher*innen, den Kiez-Döner und weitere Menschen zum fünften Mal. Zu diesem Anlass blickt Esther Dischereit auf den Tag und den Prozess zurück. Von Esther Dischereit
Für eine vielfältige Erinnerungskultur Die Debatte nach dem 7. Oktober verstellt den Blick auf die langen Linien des deutschen Antisemitismus und seine enge Verbindung mit Rassismus. Der Holocaust ist ein komplexes Gewaltgeschehen mit antisemitischen und rassistischen Praktiken des Massenmordes. Die Anerkennung extremer kolonialer Gewalt nimmt ihm nichts von seinem Schrecken. Von Michael Wildt
Zionismusforschung und postkoloniale Perspektiven: Ein möglicher und fruchtbarer Dialog Von einer Verknüpfung der Zionismusforschung mit den Postcolonial Studies würden beide Disziplinen profitieren. Von ihr können Impulse ausgehen für einen gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus. Von Stefan Vogt