"Den Jungendlichen ihre Stimme zurückgeben..." Tom Hansing und Malte Bergmann berichten in einem Videointerview über die Entstehung und die Ziele der Jugendprojekte „Made in Neukölln“ und „Rütli Wear“, mit denen Jugendlichen in praktischer Eigenarbeit und an realen Orten der Textil- und Modebranche Räume für die Erfahrung der eigenen Wirksamkeit und erste Berufserfahrungen eröffnet werden.
Wer hat einen „Migrationshintergrund“? Über den verwirrenden Umgang mit diesem Begriff Safter Çinar argumentiert hingegen für die Notwendigkeit einer bundesweit einheitlichen Definition sowie Erfassung des Migrationshintergrunds auch für die dritte Generation, um die existierenden strukturellen Blockaden und Diskriminierungen in der Bildungs- und Arbeitsmarktintegration überprüfbar zu machen.
Erfolgreiche MigrantInnen und Pioniergeist Ulrich Raiser begründet die Berliner Entscheidung, dass im Sinne einer Politik der gesellschaftlichen Inklusion die dritte Generation nicht mit einem Migrationshintergrund versehen wird und die kulturelle und soziale Diversität als Aushandlungsprozess zwischen gleichberechtigten StaatsbürgerInnen verstanden werden muss.
Lebenswelten türkischer Migrantinnen der dritten Einwanderergeneration Yeliz Gölbol untersucht Selbstwahrnehmungen und Handlungsmuster türkischstämmiger AkademikerInnen in Bezug auf Bildung, Erziehung und Identitätsfindung und zeigt auf, wie sich diese in ihren Interviews fernab der gängigen Klischees und Stereotypen über die „türkische Migrantin“ der vermeintlich „verlorenen dritten Generation“ darstellen.
Wie viele Generationen dauert Integration? Wie Begriffe unser Bild von Gesellschaft prägen Jutta Aumüller diskutiert die sozialwissenschaftliche Entwicklung des Generationsbegriffs in der Migrationsforschung und zeigt auf, dass das Konzept bezogen auf die dritte Einwandergeneration in Deutschland ein geringes Erklärungspotential besitzt. Stattdessen tragen soziokulturelle Milieustudien den sich ausdifferenzierenden Lebensstilen von MigrantInnen besser Rechnung.
Die Blue Card Richtlinie und die Probleme ihrer Umsetzung in Deutschland Mit der Vergemeinschaftung verschiedener Einwanderungsbereiche auf EU-Ebene begann ein Prozess, der zur Schaffung gemeinsamer Regelungen bezüglich Einreise, Visumsverfahren, Asylgewährung, Familienzusammenführung, Daueraufenthaltberechtigung usw. für Drittstaatsangehörige führen soll.
Was wird unter Integration verstanden? Über diffuse Begriffe und populistische Stimmungsmacherei Thilo Sarrazin, der mit seinem Buch für heftige Kontroversen in Deutschland gesorgt hat, führt an, dass Türken und Araber, die nach Deutschland eingewandert sind, schlechter integriert seien als osteuropäische und asiatische Einwanderer.
„Nicht repräsentativ, sondern vor allem persönlich“ Shermin Langhoff berichtet in dem Interview über ihre Zusammenarbeit mit jugendlichen LaienschauspielerInnen in dem Theaterstück „Ferienlager – Die 3. Generation“. Entgegen dem vereinheitlichenden Titel des Stückes stehen für sie die vielfältigen Lebensbezüge und Zukunftsträume der einzelnen Jugendlichen im Vordergrund, die sie nicht als repräsentativ für irgendein Kollektiv verstanden wissen möchte.
Abschiebung: die Härte deutscher Migrationspolitik 150.000 Menschen leben in Deutschland offiziell unter dem Damoklesschwert der drohenden Abschiebung. Als Ausreisepflichtige haben sie kein Recht, in Deutschland zu bleiben.
Das Jahresgutachten des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen: „Einwanderungsgesellschaft 2010“ – politische Implikationen Das im Frühsommer 2010 in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellte Jahresgutachten des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) sieht sich in der Tradition der Arbeit bisheriger nationaler Beratungsgremien.